Dear Devil
 
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Dear Devil

Rezension von Christel Scheja

 

Früher dominierten im Genre der „Boys Love“ die Geschichten im Schülermilieu, die gerade für jüngere Leserinnen noch recht nachzuvollziehen waren. Seit einigen Jahren drängen aber immer mehr Geschichten auf den Markt, in dem die Helden zwar auch noch jung, aber schon im Beruf stehende Männer sind. Das ist auch bei „Dear Devil“ Fall. Jun Majama präsentiert in diesem Band zwei längere Geschichten.

 

In der Titelgeschichte steht Polizeiinspektor Kisegawa im Mittelpunkt der Geschehnisse. Diesem gefällt es gar nicht, schon wieder einen neuen Partner zugeteilt zu bekommen und dann auch noch einen Burschen, der sich als absoluter Grünschnabel erweist. Und Hiragi gilt auch noch als absoluter Chaot und bestätigt dies schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen. Dass sich die beiden dann dennoch zusammen raufen und ein erfolgreiches Team werden, grenzt an ein Wunder – oder vielleicht liegt es ja auch daran, dass es Kisegawa irgendwann nicht mehr stört von Hiragi nach Strich und Faden verführt zu werden.

In der zweiten Geschichte „Liebe für den Augenblick geht es um den erfolgreichen Chirurgen Dr. Tachibana. Dieser heiratet erst einmal die Tochter seines Chefs um als dessen Schwiegersohn schnell Karriere zu machen und verzichtet ganz auf die Liebe.

Dann aber lernt er einen jungen Mann unter seinen Patienten kennen, der seltsame Gefühle in ihm weckt, die er nicht mehr verleugnen kann. Er versucht sie zuerst mit aller Macht zu verdrängen, weil der andere vermutlich nicht mehr lange zu leben hat, aber es will ihm nicht so recht gelingen. Und dann gibt es schließlich kein Zurück mehr ...

 

Den Geschichten gemeinsam ist allerdings, dass der Beruf hier nur Mittel zum Zweck ist, um die Romanze zu unterstützen und nicht, um die Handlung voran zu treiben. Auch bekommt der unscheinbarere Partner am Ende genau das was er will.

Auch wenn Grundtenor und Inhalt der Geschichten sich damit sehr ähneln, weil es immer um die Liebe und sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen zwei grundverschiedenen Männern geht, sind sie doch von der Stimmung her sehr unterschiedlich: Setzt „Dear Devil“ sehr auf Humor und Situationskomik, so schlägt die zweite Erzählung über weite Teile eher melancholische Töne an, was sehr angenehm ist, da so Abwechslung geboten ist.

Neben den hübschen Jungs gibt es immerhin auch einen Hauch von Erotik zu sehen, wenn auch nicht so explizite Szenen wie in manchen anderen Bänden. Die Zeichnungen sind eher durchschnittlich, da sich die Jungs oft viel zu ähnlich sehen und mehr oder weniger nur durch ihre Kleidung zu unterscheiden sind.

 

Alles in allem bietet "Dear Devil " den Freundinnen der Boys Love zwei immerhin unterschiedliche Geschichten in denen neben leidenschaftlichem Sex auch Humor und Gefühle im Mittelpunkt stehen.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419233908ecc06ed7
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Comic:

Dear Devil

Autorin & Künstlerin: Jun Mayama

Aus dem Japanischen von Ai Acki

Kono akuma me!, Japan 2008

Manga-Taschenbuch, 176 Seiten

Egmont Manga & Anime, 02/2010

ISBN-10: 3770471431

ISBN-13: 978-3770471430

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 09.05.2010, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 10407