Die Angehörigen der Familie Nevelon in Mesembria führen das angenehme Leben einer reichen Händlerfamilie. Das ändert sich allerdings, als der Kaiser von Ophion gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus Velesa und Modjal die ständige Bedrohung durch die Drehhu in einer großen Schlacht beseitigen will. Vater Alastor wird zum Admiral einer Hilfsflotte aus Handelsschiffen ernannt, sein Sohn Crespin zu seiner rechten Hand. Tochter Chrysanthe wird unterdessen als Geisel für die Treue der Familie in den Umkreis des Kaiserhofs entsandt – wo sie im Auftrag ihres Vaters spionieren soll.
In diesem Buch erzählt Greg Keyes eine eine schon als episch zu bezeichnende Fantasy-Geschichte, die sich über annähernd die gesamte Handlungswelt erstreckt. Letztere ist, wie man den enthaltenen Karten entnehmen kann, recht eng an unsere reale Welt – oder zumindest deren Teil, den man als ›alte Welt‹ bezeichnet – angelehnt. Im Detail zeigen sich aber doch deutliche geografische Unterschiede. Sehr ausführlich erzählte Handlungsstränge um Crespin, der an der Seite seines Vaters am unmittelbaren Kriegszug beteiligt ist, seine Schwester Chrysanthe, die sich als Geisel in der ›feinen Gesellschaft‹ zurechtfinden muss, sowie den aus ungeklärten Verhältnissen stammenden, ungebildeten Bracke, der einer fremden Gruppe als Führer dient, wechseln sich ab.
Dabei benutzt der Autor eine größere Anzahl für diese Welt spezifische Begriffe, die erst viel später einen Sinn ergeben. Erst am Ende werden diese Teilhandlungen sehr schnell zusammengeführt. Manche wünschenswerten Erklärungen bleiben dabei leider auf der Strecke, manches bleibt auch schlicht offen. Wer beziehungsweise was die (nicht-menschlichen) Drehhu sind, wird beispielsweise nicht aufgeklärt. Allerdings findet sich auch keinerlei Hinweis auf eine geplante Fortsetzung. Trotzdem funktioniert die Story, sodass sie einen positiven Eindruck hinterlässt, obwohl sie in manchen Punkten irgendwie ›unfertig‹ wirkt.