Der Drachenbeinthron (Autor: Tad Williams; Die Saga von Osten Ard 1)
 
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Der Drachenbeinthron von Tad Williams

Reihe: Die Saga von Osten Ard Band 1

 

Rezension von Zeenat Rauf

 

Simon, ein junger unbeholfener Waise, lebt auf der Burg Hochhorst als Küchenjunge. Von seiner Mutter weiß er, dass sie bei seiner Geburt starb und sein Vater soll Fischer gewesen sein. Nun ist es an Rachel, der Köchin, die wegen ihres aufbrausenden Temperaments auch als „Drache“ bezeichnet wird, auf den tollpatschigen Jugen aufzupassen. Dieser verliert sich allzu oft in Tagträumereien, anstatt die ihm aufgetragenen Aufgaben zu erledigen, doch Simon wird eines Tages auf unliebsame Weise in die Realität zurückgeholt: er findet Josua Ohnehand, den Bruder des Königs im Kerker der Burg wieder. Josua wurde von seinem Bruder des Verrats beschuldigt und war spurlos verschwunden. Nachts, in aller Heimlichkeit, befreit Simon Josua schließlich und es gelingt diesem sogar zu fliehen. Kurz zuvor war Elias‘ und Josuas Vater, König Johan gestorben und nun scheint es, als wäre zwischen den hinterbliebenen Söhnen Josua und Elias ein Kampf entbrannt, der ganz Osten Ard in Erschütterung versetzen wird.

Denn Elias Berater, Pryrates, ist ein machthungriger Zauberpriester, der einen viel zu großen Einfluss auf Elias verübt. Als Folge dessen schließt Elias einen Bund mit dem Sturmkönig ab, um sich seinen Thron zu sichern.

Da es Pryrates nicht unverborgen bleibt, dass Simon Josua befreit hat, bleibt Simon nichts anderes übrig, als vor dem gefährlichen und angsteinflößenden Magier zu fliehen. Er benutzt einen geheimen Ausgang und kommt nach tagelangem Irren schließlich außerhalb der Burg wieder an die Oberfläche- und wird Zeuge, wie Elias sich mit den bösartigen Nornen verbündet. Nun ist Simon ganz auf sich gestellt.

Es scheint, als wären all seine Träume von Abenteuern wahr geworden, nur ganz anders als er sich vorgestellt hat. Er muss seiner Heimat den Rücken kehren, ist halb verhungert, und nachts lauern ihm in seinen Träumen böse Mächte auf.

Doch auf seiner Reise stehen Simon mächtige Verbündete, wie der Qanuk Binabik oder der Sithi Jiriki zur Seite. Und diese wird er brauchen, denn laut einer Prophezeiung können nur die Schwerter „Leid“, „Dorn“ und „Minneyar“ den Strumkönig aufhalten. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn „Leid“ befindet sich bereits bei dem König. Nun ist es an Simon und seinen Freunden, so schnell wie möglich das Schwert „Dorn“ zu beschaffen…

 

Fazit:

Tad Williams gehört auf jeden Fall zu den Meistern der Fantasy. Dieses epische Werk ist gelungen und einfach nur genial. Am Anfang zieht sich das Buch zunächst ein wenig in die Länge. Tad Williams führt viele für den Handlungsverlauf wichtige Personen ein, beschreibt Charakter und Umgebung, sodass die ersten hundert Seiten nicht unbedingt spannend erscheinen. Hat man die Hürde jedoch überwunden, so lohnt sich das Ganze auf jeden Fall. Der Leser bekommt mit, wie der tollpatschige junge Simon, deswegen auch Mondkalb genannt, bald gar nicht mehr so tollpatschig erscheint. Er wird erwachsen, lernt zu kämpfen und hat auch etwas melancholisches an sich. Viele gute Freunde stehen an seiner Seite, von denen er einige sterben sieht, was ihm zu schaffen macht. Doch Simon ist auch mutig und will um jeden Preis bei der Schwertsuche mithelfen.

Doch nicht nur aus Simons Sicht wird diese Geschichte erzählt, der Autor wechselt oft zu all den anderen Figuren und beschreibt, wie Elias‘ Gewaltherrschaft sich auf ihre Schicksale auswirkt. Manchmal sorgt dies gleichzeitig für Längen und für Spannung, da man unbedingt wieder mehr von Simon erfahren will, aber etwa achtzig Seiten noch vor dem Leser liegen. Dank der Sichtwechsel erscheinen die Figuren dreidimensional und aufgrund der umfassenden Beschreibung der verschiedenen Völker, der Schicksale und der Motive, wirkt alles realer. Die Figuren gewinnen an Bedeutung und das Buch lässt einen nicht mehr los. Vor allem ist es interessant zu sehen, wie einzelne Handlungssträge aufeinandertreffen, wie sich der Kreis schließt, wenn die verschiedenen Personen auf ihrer eigenen persönlichen Reise aufeinandertreffen. Religion spielt in der Geschichte ein wichtige Rolle für die Figuren. Dabei wird man merken, dass die Religion an den Christentum angelehnt ist. Usires Ädon wurde nämlich kopfüber an den „Heiligen Baum“ geschlagen. Generell kommen in dem Buch mehrere wichtige Völer vor: da gibt es die Elfenähnlichen Sithi, die früher auf der Burg Hochhorst gewohnt hatten, bevor sie von dort vertrieben wurden. Die Qanuk ähneln stark den Zwergen, nur dass sie nicht in Höhlen, sondern bevorzugt in der Kälte leben. Die Nornen gehören zu den „Bösen“, die mit den Sithi verwandt sind. Schließlich gibt es noch die Menschen. Sithi und Nornen werden jedoch als Legenden abgeschrieben, denn sie leben in Abgeschiedenheit und sind den Menschen gegenüber nicht unbedingt freundlich gesinnt.

Auch wenn der Roman anfangs also Längen aufweist, sollte man ihn sich nicht entgehen lassen, denn scheinbar allzu schnell neigt sie die Geschichte schließlich dem Ende zu. Dieses Buch ist eines, dass man immer wieder gerne liest, ohne dass es langweilig wird!

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202412111701460e40f642
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Buch:

Der Drachenbeinthron

Original: The Dragonbone Chair, 1988

Reihe: Die Saga von Osten Ard 1

Autor: Tad Williams

Übersetzerin: Verena C. Harksen

Gebundene Ausgabe, 975 Seiten

Klett-Cotta, Februar 2010

Cover: Kerem Beyit

 

ISBN-10: 3608938664

ISBN-13: 978-3608938661

 

Erhältlich bei: Amazon

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Erstellt: 05.06.2010, zuletzt aktualisiert: 27.11.2024 17:09, 10537