Der Eisenturm (Autorin: Sarah Ash; Die Tränen von Artamon, Bd. 2)
 
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Der Eisenturm von Sarah Ash

Reihe: Die Tränen von Artamon, Band 2

 

Rezension von Christel Scheja

 

Die ausgebildete Musikerin und Fantasy-Autorin Sarah Ash ist in Deutschland eher unbekannt, erschienen von ihr bisher doch nur „Die Klangweberin“ und nun nach „Eis und Schatten“ endlich auch die Fortsetzung der Saga um „Die Tränen von Artamon“ – „Der Eisenturm“.

 

Lange Zeit hat Gavril Andar sich eigentlich nur für einen Künstler gehalten und seine größten Ambitionen in seine Arbeiten gesteckt, um zu einem der großen Hofmaler aufzusteigen und wie seine Mutter ein angenehmes Leben in Adelskreisen führen zu kommen. Doch inzwischen ist alles anders geworden. Das Erbe seines Vaters – des verstorbenen Clanlords von Azhkendir, eines kleinen eisigen und rauen Fürstentums im Norden ist eingefordert worden. Nicht nur, dass ihn die Gefolgsleute als neuen Erben des Titels und Landes „heimgeholt“ haben, in ihm erwacht auch ein Fluch, der schon lange über den Herrschern von Azhkendir liegt und von vielen als Segen betrachtet wird. Er wird zum Drakhaon, zum Wirt eines Drachendämons, der ihm große magische Macht verleiht.

Und so muss der junge Mann, der bisher nur Pinsel und Feder in der Hand gehalten hat, plötzlich viel mehr lernen. Das wird auch wichtig, denn der ehrgeizige Großherzog von Tielen hat sich in den Kopf gesetzt, Azhkendir zu erobern und die Herausgabe eines besonderen Juwels zu fordern.

Gavril gelingt es den Angriff zurück zu schlagen und die Eindringlinge zu vertreiben. Allerdings gelingt es ihm kurz danach auch den Drachendämonen abzuschütteln, denn das erweist sich schon bald als übler Fehler. Als die Tielaner Wind davon bekommen, dass er seine Macht aufgegeben hat, schlagen sie erbarmungslos zu und erobern seine Heimat er selbst wird gefangen genommen und als Kriegsverbrecher verurteilt. Doch anstellt ihn hinzurichten, lässt ihn der frisch gekrönte Kaiser, der inzwischen alle „Tränen von Artamon“ an sich gebracht hat, in den „Eisenturm“ sperren, eine Irrenanstalt, die noch nie ein Mensch geheilt verlassen hat...

Kann es noch Rettung geben? Gavril ist wirklich nahe daran durch Alpträume und grausame Experimente seiner Wärter den Verstand zu verlieren, als er ein überraschendes Angebot erhält.

 

Ähnlich wie im ersten Band erzählt die Autorin eine spannende Haupthandlung in der man mehr über den Drakhaon und seine Vorgeschichte erfährt und garniert das ganze mit genügend anderen Nebengeschichten, die zwar alle irgendwie aber oft nur rudimentär mit dem roten Faden zu tun haben. So wird den Intrigen und Ränkespielen an den unterschiedlichen Fürstenhöfen auch Raum geschenkt, einige Nebenfiguren werden konsequent weiter geführt, auch wenn man bei ihnen noch nicht weiß, warum. So wird der Leser mehrfach in die Irre geführt und kann unter Umständen den Faden verlieren, weil die Autorin zu lange braucht, um wird zum Kernthema zurück zu kommen.

Trotz der Beschreibungen bleibt der Hintergrund ein wenig unausgereift und nicht ganz schlüssig – aber das nimmt man der Autorin nicht übel, da sie den wirklich wichtigen Details auch weiter Raum gibt und im Buch interessante Hinweise verstreut, die sich erst zum Ende hin zusammen fügen. Mehr als noch beim ersten Band endet das Buch offen, denn die Karten sind neu gemischt worden, und einige Menschen können nun nicht mehr so weiter machen wie bisher.

Die Figuren werden wieder sehr lebendig geschildert, auch wenn man das Gefühl hat, dass sie ein wenig sadistisch veranlagt ist, da sie gerade ihren Helden besonders gerne leiden lässt.

 

Auch wenn die Geschichte etwas zu sehr in die Länge gezogen wird und sich die Autorin auch schon zu sehr mit Nebenfiguren beschäftigt, so bietet auch der „Eisenturm“ spannende und abwechslungsreiche Abenteuer für alle Fantasy-Leser, die nicht unbedingt immer Kampf und Schlachten präsentiert haben möchten sondern eher charakterzentrierte Handlungen mögen. Davon bekommen sie in diesem Band reichlich.

 

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240427022005fce62b5c
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Buch:

Der Eisenturm

Reihe: Die Tränen von Artamon, Bd. 2

Autorin: Sarah Ash

broschiert, 796 Seiten

Bastei Lübbe, erschienen Mai 2009

Übersetzung aus dem Englischen von Beke Ritgen

Titelbild von Ciruelo

ISBN-10: 3404206118

ISBN-13: 978-3404206117

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 24.03.2010, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:01, 10235