Der Engelsammler von Carola Kickers

Fantastische Kriminalgeschichten 3

Hörspiel

Rezension von Chris Schlicht

 

Rezension:

Kommissar Welsch hat durch einen Vampir seine ehemalige Assistentin verloren. Seine neue Assistentin Rita Hold hat sich zwar an den komischen Kauz gewöhnt, weiß aber nichts von seinen Erlebnissen.

 

Ein neuer Fall fordert ihre ganze Aufmerksamkeit. Drei bildhübsche Jungfrauen werden ermordet und die Spuren führen zu der Gothic-Metal Band „The Damned“. Besser gesagt, zu deren Leadsänger Jason Dawn.

 

Rita begreift, was er sein muss, auch wenn sich ihr Verstand dagegen sträubt, er gibt es auch selbst zu: Er ist ein Vampir. Doch Jason liebt seine Existenz nicht, auch ein Grund, weshalb er tötet. Rita gerät in seinen Bann – und glaubt dem Kommissar jedes Wort. Sie macht den scheinbar unmöglichen Vorschlag, dass man die, die man nicht besiegen kann, vielleicht besser auf die eigene Seite ziehen sollte und macht diesen Vorschlag auch Jason, der verspricht, darüber nachzudenken.

 

 

Nein, so richtig Stimmung will bei diesem Hörspiel nicht aufkommen, dabei klang der Klappentext eigentlich ganz vielversprechend. Unmotiviert und zum großen Teil sogar völlig unmoduliert gesprochen. So, als ob Leute, die den Text überhaupt nicht kennen, ihn ohne Probe von schlecht gedruckten Manuskripten vorlesen.

 

Geredet wird ohne Punkt und Komma. Erzähler und Charaktere wechseln ständig ohne jede Pause, Dialoge und Erzähler gehen nahtlos ineinander über. Kurze Sätze wie „ schlug Rita vor“, die der Erzähler auch spricht, sind überflüssig. Man sollte an der Stimme der Sprecher schon erkennen, wer was sagt. Hörbücher oder, wie in diesem Fall wohl angestrebt, ein Hörspiel, sollte vom Text her ein bisschen überarbeitet werden.

 

Manchmal wird kräftig übertrieben, in Form von Dialekten und besonderen Sprechweisen, um wiedererkennbare Charaktere zu sprechen, doch das ist etwas unfreiwillig komisch. Zum anderen ist die zum Teil völlig Emotionslosigkeit, mit der sehr emotionale Dialoge vorgetragen werden (und eben immer wieder unterbrochen von einem Nachrichtensprecherartigen Erzähler) nervenaufreibend.

 

Fazit:

Die Geschichte hat Potential, tiefgründig und mit interessanten Charakteren, die sich wirklich entwickeln können – aber man liest sie besser selbst. Dann kann man im Kopfkino selbst die Emotionen aufladen, die da rein gehören.

 

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