Der Falke von Aryn (Autor: Richard Schwartz)
 
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Der Falke von Aryn von Richard Schwartz

Rezension von Christel Scheja

 

Richard Schwarz ist ein fleißiger Autor. Obwohl er seinen Geschichtenzyklus um das Reich Askir noch nicht abgeschlossen hat, präsentiert er nun eine weitere unabhängige Geschichte, die durchaus das Potential hat, eine neue Serie zu beginnen. „Der Falke von Aryn“ weckt aber durchaus Erinnerungen an seine früheren Romane, benutzt er doch auch hier eine eher an die Geschichte der Erde angelehnte Welt mit nur wenig Magie.

 

Ob sich Lorentha, eine erfolgreiche kaiserliche Gardistin, darüber glücklich sein soll, dass sie einen neuen Auftrag erhält, weiß sie noch nicht, denn man schickt die Majorin in die abgelegene Stadt Aryn, eine kaiserliche Enklave, die nicht so fest zum Reich gehört, wie man es sich wünschen würde. Dort ist der „Falke von Aryn“ gestohlen worden, ein mächtiges und vielleicht auch magisches Artefakt, dass das Bündnis zwischen der Stadt und dem Reich symbolisiert und der Göttin Isareth geweiht ist.

Dennoch kann sie sich der Aufgabe nicht verweigern – und will es auch nicht, denn so hat sie vielleicht die Möglichkeit, mehr über die Schatten ihrer eigenen Vergangenheit herauszufinden. Denn in Aryn ist ihre Mutter vor vielen Jahren ermordet worden, hat sie sich vor den Häschern in den dunklen Winkeln der Stadt verbergen müssen.

So frischt sie auch die Beziehung zu dem Gauner und Dieb Raban wieder auf, während sie nebenbei damit hadert, erneut in die Rolle zu schlüpfen, die ihr eigentlich von Rechts wegen zusteht – immerhin ist sie von hohem Adel.

Dann wird ihr bei der Suche nach dem Falken auch noch der Ordensmagier Raphanael zur Seite gestellt, einen Mann den sie einerseits nicht wirklich einschätzen kann, der andererseits aber auch Regungen und Neigungen in ihr weckt, die ihr gar nicht gefallen wollen. Und nicht zuletzt stellt sich heraus, dass die Lage in Aryn ernster ist, als sie vermutet hat.

 

In der „Der Falke von Aryn“ beweist Richard Schwartz wieder einmal sein Erzähltalent. ER spinnt eine dramatische und actionreiche Geschichte um die Gardistin mit der düsteren Vergangenheit und enthüllt nach und nach, dass sie mehr in die ganze Geschichte verstrickt ist, als sie ahnt ... und dies natürlich auch noch mit ihrer eigenen Vergangenheit verknüpft ist. Wie in jeder guten Kriminalgeschichte fügen sich nach und nach die Mosaiksteine zu einem Ganzen zusammen und führen am Ende zu einer interessanten und nachvollziehbaren Auflösung. Vielleicht kann man das ein oder andere durchaus vorhersehen – insgesamt aber wartet der Autor immer noch mit Enthüllungen und Wendungen auf, die man so eigentlich nicht vorhersehen konnte.

Auch für die Figuren nimmt er sich Zeit und entwickelt sie zu glaubwürdigen Menschen mit Ecken und Kanten, die nach und nach immer mehr Profil entwickeln. Vor allem Lorentha ist eine vielschichtige Persönlichkeit, die bis zum Ende überrascht. Und mit Raphanael wird ihr ein Mann gegenübergestellt, der sich auch anders verhält, als man es normalerweise von seinem Archetypus her erwartet.

Alles in allem läuft die Geschichte sehr rund, Beschreibungen und Enthüllungen, Dialoge und Action halten sich die Waage. Der Hintergrund bleibt zwar schwammig, was aber für die Geschichte selbst nicht wichtig ist. Auch Anachronismen wie Pistolen in einer Welt, die eher an das frühmittelalterliche Europa erinnert, stören überraschenderweise nicht.

 

Damit ist „Der Falke von Aryn“ eine durchweg gelungene und unterhaltsame Geschichte mit sympathisch vielschichtigen Figuren, die von Anfang bis Ende zu fesseln weiß und am Ende mit einem guten Gefühl zurücklässt, vor allem da die Handlung in sich geschlossen ist.

 

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Buch:

Der Falke von Aryn

Autor: Richard Schwartz

Taschenbuch, 440 Seiten

Piper, Oktober 2012

Titelbild: Uwe Jahrling

Karte: Erhard Ringer

 

ISBN-10: 3492702791

ISBN-13: 978-3492702799

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B0096ND6T4

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition

 


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Erstellt: 28.12.2013, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:01, 13366