Der Fall des geheimnisvollen Fächers von Nancy Springer
Ein Enola-Holmes-Krimi Band 4
Rezension von Frank W. Werneburg
Verlagsinfo:
Lady Cecily sendet Enola eine verzweifelte Botschaft. Sherlock Holmes’ kleine Schwester begreift sofort, dass sie ihrer Freundin dringend helfen muss. Ihr bisher kompliziertester Fall lässt Enola durch ganz London nach Hinweisen jagen, bis sie die abscheuliche Wahrheit herausfindet …
Sie muss ihre eigene Freiheit riskieren und sich mit Sherlock Holmes verbünden, um den Fall zu lösen. Aber kann sie ihrem Bruder vertrauen und können sie Lady Cecily rechtzeitig befreien?
Rezension:
Nachdem sich Enola sicher ist, dass ihr Bruder die Tarnung als angebliche Miss Meshle nicht durchschaut hat, kann sie wieder in diese Rolle schlüpfen. Allerdings hat sie momentan nur unbedeutende Fälle zu bearbeiten, die sie kaum herausfordern. Doch dann trifft sie zufällig in einer öffentlichen Damentoilette auf Lady Cecily, die sich offensichtlich nicht frei bewegen kann. Dem geht Enola Holmes natürlich sofort nach. Dumm nur, dass sie herausfindet, dass ihr Bruder Sherlock von Cecilys Mutter auch auf diesen Fall angesetzt wurde.
In diesem 4. Band aus Nancy Springers Detektiv-Reihe um die kleine Schwester von Sherlock Holmes wird deutlich, dass seit Enolas 14. Geburtstag, mit dem Band 1 startete, in der Handlung erst 8 Monate vergangen sind, alle bisherigen Abenteuer also in rascher Folge abliefen. Mit Lady Cecily, deren Gefangennahme es diesmal aufzuklären gilt, kehrt ein Charakter zurück, der bereits in Band 2 (Der Fall der linkshändigen Lady) im Zentrum des Geschehens stand.
Die Tatsache, dass Enola und ihr Bruder Sherlock unabhängig voneinander am selben Fall arbeiten, macht das bisher von Enolas Seite peinlich vermiedene Zusammentreffen natürlich beinahe unvermeidbar, was der jungen Detektivin große Sorgen bereitet. Natürlich will sie dem anderen Mädchen unbedingt helfen, muss dafür aber das Risiko eingehen, von ihrem Bruder in Gewahrsam genommen zu werden. Die daraus resultierende innere Zerrissenheit bildet einen wesentlichen Handlungspunkt dieses Bandes. Allerdings zeichnet sich in dieser Hinsicht schon im Prolog ein beginnender Sinneswandel Sherlocks ab.
Natürlich bleibt die Autorin den bewährten Stilelementen treu. Ihre Protagonistin fungiert (mit Ausnahme von Pro- und Epilog) weiterhin als Ich-Erzählerin.
Fazit:
Enolas 4. Fall konzentriert sich stärker auf ihn, sodass Nebenhandlungen weitaus weniger relevant als in den bisherigen Bänden sind.
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