Als ihre Heimat von Werwölfen überrannt wurde, war Erin eine derjenigen, die trotz Infektion überlebten und vernunftbegabt blieben. Als sie vom Söldnerdasein genug hat, nimmt sie eine Stelle beim Händler Orphan an. Beide ahnen nicht, was sie gegenseitig sind.
Senara Winters stellt in ihrer Fantasy-Story eine Protagonistin in den Fokus, die wohl dem Cliché des einsamen Wolfs entspricht, wobei sich diese Anspielung keineswegs auf ihre Werwolf-Infektion bezieht. Entsprechend holprig stellt sich ihre Interaktion mit ihrer Umwelt dar. Deshalb kommt ihre Annäherung an ihren neuen Chef auch überraschend. Für den Leser geht es fast etwas (zu) schnell, wie aus einer Zweckgemeinschaft eine Freundschaft entsteht. Doch die eigentliche Geschichte beginnt an diesem Punkt fast erst.
Langsam lernen sich beide wirklich kennen – und erkennen dabei, das sie eigentlich auf entgegengesetzten Seiten stehen. Dabei stellt die Autorin ihre Figuren nicht unbedingt als Lichtgestalten dar. Beide sind durchaus bereit, über Leichen zu gehen, und das im wörtlichen Sinn. Das lässt die Geschichte der beiden so ungleichen Freunde mit Tendenz zu Liebenden, die beide eher Antihelden sind, recht dunkel erscheinen. Der Begriff Romantasy trifft da nur sehr eingeschränkt zu. Das Ende würde durchaus eine Fortsetzung zulassen. Konkrete Hinweise auf eine (geplante) solche fehlen allerdings.