Der Fluch von Pendle Hill von Oscar de Muriel
Reihe: Ein Fall für Frey und McGray Band 2
Hörbuch
Rezension von Frank W. Werneburg
Verlagsinfo:
Neujahr 1889. In Edinburghs berüchtigter Irrenanstalt ermordet ein gefährlicher Psychopath eine Krankenschwester. Kurz bevor ihm die Flucht gelingt, unterhält er sich mit einer jungen Patientin, die seit Jahren kein Wort gesprochen hat. Wieso hat sie ihr Schweigen gebrochen? Sind die Gerüchte von schwarzer Magie wahr, die in den Fluren der Anstalt kursieren? Inspector McGray geht der Fall sehr nahe, denn die junge Frau ist seine Schwester. Zusammen mit seinem Partner Ian Frey verfolgt er den Mörder durch das ganze Königreich – bis zum Pendle Hill, Sitz der gefürchteten Hexen von Lancashire, wo die beiden genialen Ermittler einem furchtbaren Geheimnis auf die Spur kommen …
Rezension:
In der Irrenanstalt, in der auch McGrays Schwester lebt, ereignet sich ein bestialischer Mord. Dem Mörder, einem Insassen aus adeligem Haus, gelingt die Flucht. Obwohl die Familie alles versucht, die Wahrheit zu vertuschen, heften sich Frey und McGray dem Flüchtling an die Fersen und verfolgen ihn bis weit außerhalb ihres Zuständigkeitsbereiches. Als immer mehr Hinweise auf einen Hexenzirkel deuten, muss Ian Frey, der englische Ermittler aus besten Kreisen, in Erwägung ziehen, ob sich der Glaube seines schottischen Kollegen ans Übernatürliche eventuell doch als richtig herausstellen könnte.
Im 2. Fall seiner im Großbritannien des späten 19. Jahrhunderts angesiedelten historischen Krimi-Reihe Ein Fall für Frey und McGray führt Oscar de Muriel seine Leser erneut in einen mysteriösen Fall. Die Verflechtung seiner geistesgestörten Schwester in den Fall lässt den schottischen Inspector McGray sowohl seinen Zuständigkeitsbereich als auch seine Befugnisse weit überschreiten. Das führt natürlich zu erneuten deutlichen Spannungen zwischen den beiden so unterschiedlichen Protagonisten. Genau wie der englische Teil des Ermittlerteams muss sich auch der Leser über große Teile des Buches die Frage stellen, ob jetzt doch Übersinnliches ins Spiel kommt. Die Antwort darauf wird hier natürlich nicht verraten!
Machart und Stil entsprechen selbstverständlich denen des 1. Bandes (Die Schatten von Edinburgh. Erneut lässt der Autor seinen Protagonisten Ian Frey als Ich-Erzähler agieren. Was mir an der deutschen Übersetzung allerdings negativ auffällt, ist, dass der Übersetzer die Entfernungsangaben, die im Original mit Sicherheit im Meilen erfolgen, im Kilometer umgewandelt hat. Das ist in meinen Augen kein Bestandteil einer Übersetzung, sondern eine Eindeutschung. Im Gegensatz dazu kann die Hörbuchumsetzung auch diesmal wieder überzeugen.
Fazit:
Die Gegensätze zwischen den beiden unfreiwilligen Kollegen stellen auch in diesem Band wieder die Würze des historischen Krimis dar.
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