Der Hüter des Schwertes (Autor: Duncan Lay)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Der Hüter des Schwertes von Duncan Lay

Rezension von Christel Scheja

 

Der mit seiner Frau und seinen beiden Kindern an der Küste von New South Wales lebende australische Autor Duncan Lay arbeitet in erster Linie als Headline-Texter und Layout-Designer für den Sunday Telegraph und war zuvor auch als Journalist für andere Zeitungen tätig. „Der Hüter des Schwertes“ ist sein erstes hier erscheinendes Buch und umfasst leider nur die erste Hälfte des Originalromans „The Wounded Guardian“.

 

Es herrscht wieder Frieden und Kriegshauptmann Martil ist einer der ersten, die aus dem Dienst entlassen werden. Was ihm jetzt noch bleibt ist ein großzügiger Sold und sein Ruf, hat er doch in den letzten Tagen zusammen mit anderen Anführern die Bewohner eines Dorfes niedermetzeln lassen und gilt seither als „Schlächter von Bellic“.

Was er jetzt nur noch will ist Ruhe, aber ob er die bekommen wird? Er ahnt nicht, dass der König, in dessen Diensten er stand, andere Pläne hat und einen Assassinen anheuert, um ihn wie auch einige andere zu erledigen.

Zudem gärt es anderenorts genau so, denn das Nachbarreich steht kurz vor einem Bürgerkrieg. Anders als zuvor hat das legendäre Drachenschwert keinen männlichen Nachfahren des letzten Herrschers zum neuen König erwählt, so dass nun erstmals in der Geschichte eine Königin gekrönt werden soll. Allerdings sieht einer das ganz und gar nicht ein – Gello, Cousin und Herzog, der daran glaubt, das der Thron rechtmäßig ihm gehöre und die dementsprechenden Intrigen spinnt.

Martin indessen reitet ziellos durch die Lande, achtet nur wenig auf die Politik und lebt in den Tag hinein. Doch als er sich auf Bitten eines sterbenden Straßenräubers eines kleinen Mädchens annimmt, wird sein Dasein vollkommen auf den kopf gestellt, denn nicht nur das Kind fordert seine Aufmerksamkeit – es ist auch der Schlüssel zu einem unerwarteten Schicksal.

 

Schon seit längeren stehen nicht mehr die strahlenden jugendlichen Helden, die noch mit viel Zuversicht und Idealismus in die Zukunft schauen, im Interesse der Autoren, sondern eher die abgehalfterten und zynischen Veteranen, die in ihrem Leben bereits viele Fehler gemacht haben und nichts mehr erwarten, dann aber doch irgendwie einen Funken Mitgefühl in sich tragen, der ein mitfühlendes Herz in ihnen weckt und sie zu einem wahren Helden macht.

Auch „Der Hüter des Schwertes“ macht da keine Ausnahme. Martil ist ein typischer Vertreter seiner Zunft. Ausgerechnet ein nerviges kleines Mädchen beginnt ihn zu verändern und Instinkte in ihm zu wecken, die ihn besonders gut auf das Schicksal vorbereiten, das nun auf ihn zukommt.

Während seine Handlungsebene eher amüsant ist, nachdem das Kind und ein alter schlitzohriger Gauner in sein Leben treten, geht es anderenorts brutaler und härter zur Sache. Der Kampf um die Herrschaft entbrennt, ein Schwert verschwindet und ein anderer König spinnt Intrigen. Das sorgt für die notwendige Spannung in dem Buch, dass sich ansonsten eher Zeit lässt. Immerhin nutzt der Autor die Gelegenheit, seine Figuren etwas auszuarbeiten und ihnen ein wenig mehr Profil zu verleihen, so dass wenigstens Martil, seine engeren Vertrauten und auch einige der Feinde mehr als nur bloße Archetypen sind. Negativ fällt allerdings ins Gewicht, dass das Buch wiedereinmal geteilt wurde. Die Geschichte endet gerade an dem Punkt, an dem es erst richtig spannend wird und viele Fragen bleiben unbeantwortet.

Alles in allem macht sich Duncan Lay aber auch wenig Gedanken um Tiefgang und Komplexität, was er erzählt ist eine solide Geschichte, die flüssig geschrieben ist und keine Längen besitzt.

 

„Der Hüter des Schwertes“ wartet mit einem actionreichen, wenn auch sonst eher durchschnittlichen Abenteuer auf, dass alle Erwartungen an eine entspannende, kurzweilige Fantasy-Lektüre erfüllt. Einen ausgefeilten Hintergrund, überraschende Wendungen und vielschichtige Charaktere sollte man aber nicht erwarten. Und leider auch kein Ende, da die deutsche Fassung wieder einmal geteilt wurde.

 

Nach oben

Platzhalter

MEDIUM:

Der Hüter des Schwertes

Autor: Duncan Lay

broschiert, 413 Seiten

Blanvalet, erschienen Februar 2013

Übersetzung aus dem Englischen von Michaela Link

Titelbildgestaltung von Isabelle Hirtz

ISBN-10: 3442269113

ISBN-13: 978-3442269112

Erhältlich bei: Amazon

Kindle-Edition

ASIN: B009QB6BUM

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042515123525b96b15
Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 18.08.2013, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:01, 13215