In Simta besitzt die Kirche das Monopol auf Magie. Wenn normale Menschen Magie anwenden, geht sie davon aus, dass es gestohlene Magie ist. Die Großen Häuser hüten jedoch ein Geheimnis: In weiblicher Linie wird in ihnen Magie vererbt. Ihre Töchter geben seit Generationen in einem (nicht ganz so) geheimen Haus unkenntlich maskiert ihre Magie häppchenweise an gut zahlende Kunden per Kuss weiter, während sie selbst nicht auf diese zugreifen können. Doch dann landen sie auf der Fahndungsliste der Kirche, und auch ihre mächtigen Familien können sie nicht mehr schützen.
Im Auftakt ihrer Nightbirds-Reihe zeichnet Kate J. Armstrong das Bild einer potenziell magischen Gesellschaft, in der die Magie jedoch unterdrückt wird. Gesellschaftlich könnte man Parallelen zum ausgehenden 19. oder frühen 20. Jahrhundert ziehen. Die Einführung in die Gesellschafts- und Magie-Strukturen zieht sich allerdings etwas in die Länge, sodass die Handlung erst zu einem relativ späten Punkt dieses Bandes in Schwung kommt. Ab da wird es für den Leser interessant, während man in vorderen Teil des Buches schon deutlich in Richtung »langweilig« tendieren könnte.
Erst als die Protagonistinnen Matilde, Sayer und Æsa in persönliche Gefahr kommen, nimmt das Buch den Leser gefangen. Matilde, Sayer und Æsa sind Töchter ›aus gutem Haus‹ und kommen erst langsam einem Geheimnis auf die Spur, das sie in besonderer Weise mit der in ihrer Heimat vorhandenen Magie verknüpft. Das konkrete Alter der Protagonistinnen wird nicht genannt, doch scheinen sie sich im frühen Erwachsenen-Alter zu befinden. Das Intrigenspiel, in das sie hineingeraten, scheint zumindest anzudeuten, dass es in der Fortsetzung von Anfang an spannend werden könnte.
Die Autorin stellt ihre 3 Protagonistinnen wechselweise in den Fokus, sodass der Leser das Geschehen aus wechselnden Blickwinkeln dargeboten bekommt.