Der Kuss des Wolfes (Autorin: Jean Johnson, Söhne des Schicksals, Band 2)
 
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Der Kuss des Wolfes von Jean Johnson

Reihe: Söhne des Schicksals, Band 2

Rezension von Christel Scheja

 

Obwohl inzwischen bereits alle acht Bände der Saga um „Die Söhne des Schicksals“ im Original vorliegen, erscheinen die Teile der Saga im Moment nur einmal jährlich, so dass Fans der auf eine einsame Insel verbannten Brüder über ein Jahr auf die Fortsetzung warten mussten.

In „Die Söhne der Insel“ wurden die die acht Brüder Saber, Wolfer, Dominor, Evanor, Trevan, Rhydan, Koranen und Morganen vorgestellt. Da sie aufgrund einer Prophezeiung Unheil über die Welt bringen würden, verbannte man sie auf die einsame und verlassene Insel Nightfall und verbot allen außer ein paar Händlern den Zutritt – vor allem Frauen sollte es unter Todesandrohung verboten sein, Kontakt mit ihnen aufzunehmen, damit sich der Spruch des Orakels nicht erfüllen kann – denn das geschieht nur, wenn alle Männer eine Gefährtin an ihrer Seite haben.

Doch Morganen, der jüngste und mächtigste der Brüder hat einen Weg gefunden, das Schicksal zu narren und die selbstbewusste Kelly aus einer anderen Welt zu holen, um sie seinem Bruder Saber näher zu bringen. Der Plan ist aufgegangen, hat aber zu dramatischen Entwicklungen geführt, durch die einer der Brüder verschwunden ist.

Derweil hat die junge Alys of Devries ganz andere Sorgen. Seit dem frühen Tod ihrer Eltern lebt sie bei ihrem Onkel Groger, für den sie eine bessere Sklavin ist. Der machthungrige Magier bedient sich ihrer Gaben und Kräfte, um seinen Gegnern zu schaden. Schließlich will er Alys an den Meistbietenden verschachern, als sie endlich im heiratsfähigen Alter ist.

Obwohl das Mädchen alle Demütigungen bisher stoisch ertragen hat, ist nun der Moment erreicht, an dem sie nicht länger gewillt ist, alles mit sich machen zu lassen. Sie beschließt zu fliehen und Schutz bei dem einzigen Menschen zu finden, dem sie jetzt noch vertraut.

Verfolgt von ihrem Onkel und dessen Schergen gelangt sie nach einer abenteuerlichen Reise auf die Insel Nightfall, wo sie erleichtert in die Arme desjenigen sinkt, den sie gesucht hat. So weiß auch Wolfer nicht wie ihm geschieht, denn schon bald entwickelt sich eine starke Bindung zwischen ihm und dem jungen Mädchen, die weit über Liebe hinaus geht.

Aber sie sind nicht sicher, denn der finstere Groger sinnt auf Rache.

 

Wie schon „Die Söhne der Insel“ so ist auch „Der Kuss des Wolfes“ eher ein Liebes- als ein Fantasy-Roman. Im Vordergrund stehen nicht die Magie oder die Erfüllung der Prophezeiung, viel mehr Raum nimmt die sich stürmisch entwickelnde Beziehung zwischen Wolfer und Alys ein, die natürlich wie füreinander geschaffen sind und wahre Prachtexemplare ihrer Gattung.

Aus diesem Grund bleiben auch der eigentliche Konflikt, das Land Katania und seine Gesellschaft vorzustellen. Man erfährt wieder einmal nur die wenigen für die Geschichte notwendigen Fakten – dass dort viele Magie beherrschen, Technik und Wissen eher auf einem mittelalterlichen Stand und die Geschlechter offensichtlich gleichberechtigt sind, auch wenn die diesmalige Heldin davon leider nicht viel bemerkt. Im Gegensatz zu Kelly ist sie eher eine schüchterne Jungfrau und reagiert ein wenig naiv, die durch eine Hure von den Freuden der Liebe erfährt und so keine Angst mehr vor dem Moment der Entjungferung hat. Die Intrigen von Lord Groger und anderen Magiern, die die Brüder fürchten laufen eher im Hintergrund ab, um die Handlung wenigstens ein bisschen spannender zu machen. Aber letztendlich läuft alles nach einem ähnlichen Muster wie im ersten Band ab. Wie immer hat Morganen seine Finger mit im Spiel, um seinen Bruder und dessen Auserwählte zusammen zu bringen. Nur die Tatsache, dass die beiden wesentlich harmonischer miteinander agieren, variiert den Ablauf der Geschichte ein wenig.

Wie immer sollte man auch keine Action erwarten. Kämpfe und Brutalität spart die Autorin weiterhin aus, es sei denn es kommt der Liebesgeschichte zu Gute und gibt ihr ein wenig Würze.

 

Letztendlich ist „Der Kuss des Wolfes“ für Leser die abenteuerliche oder wenigstens magische Fantasy erwarten nicht sonderlich interessant. Wer aber nichts gegen einen Liebesroman im archaisch-mystischen Gewand hat, der wird ganz zufrieden mit der Geschichte sein, die all die Klischees erfüllt, die man von einem solchen Buch letztendlich erwartet.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426103537179fc21d
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Der Kuss des Wolfes

Reihe: Söhne des Schicksals, Band 2

Autorin: Jean Johnson

gebunden - 374 Seiten

Penhaligon, erschienen Oktober 2009

Übersetzung aus dem Englischen von Nina Bader

Titelbildgestaltung von Hildendesign unter Verwendung eines Fotos von Shutterstock

ISBN-10: 3764530308

ISBN-13: 978-3764530303

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 22.01.2010, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:01, 9916