Der Magische Bund (Autor: Stan Nicholls; Quicksilver-Zyklus Bd. 1)
 
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Der magische Bund von Stan Nicholls

Reihe: Quicksilver-Zyklus, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Die Renaissance der High-Fantasy durch die „Herr der Ringe“-Filme schenkte vielen jüngeren Autoren eine Chance die Aufmerksamkeit von mehr Lesern als üblich zu erringen. Einigen gelangen damit Bestseller, die ihnen einen Platz in der ersten Riege der Fantasy-Schriftsteller verschafften. Zu ihnen gehört auch der Brite Stan Nicholls, der mit seinen Romanen um „Die Orks“ internationales Interesse erlangte. Mit der Saga um den „Magischen Bund“ legt er nun ein weiteres episches Abenteuer vor.

 

Längst ist die Insel Bhealfa kein Ort mehr, an dem sich die Magie frei entwickeln kann. Durch dunkle Mächte aus dem Reich Gath Tampoor, die Prinz Melyobar, den verrückten Herrscher in ihrem Bann halten, ist ein Schreckensregime entstanden, das eisern die Kontrolle über das Land hält, die Zauberkunst streng reglementiert und durch seine Paladine hart durchgreift, wenn jemand die Gesetze zu übertreten scheint. Nur der bloße Verdacht reicht aus, um sein Leben zu verlieren.

Obwohl fast sein gesamtes Volk durch die Paladine ausgerottet wurde, verlässt der Krieger Reeth Caldason die Insel nicht. Er ist auf der Suche nach einem Magier, der ihn von einem unseligen Fluch befreien kann, welcher ihn dazu zwingt ab und an in einen berserkerähnlichen Zustand zu verfallen, in dem er weder Freund noch Feind unterscheiden kann. Doch der Mann von dem er sich Hilfe erhoffte ist tot, nur noch sein junger Schüler Kutch am Leben. Reeth nimmt sich des Jünglings an. Die beiden ziehen gemeinsam weiter und lernen in einer Stadt schließlich den Patrizier Dulian Karr kennen, der in Opposition zu den Herrschenden steht und insgeheim einen Bund gegründet hat, der gegen die Paladine und die magische Unterdrückung kämpft. Er lädt die beiden ein, sich der Gruppe anzuschließen.

Später stoßen noch Serrah Adarcris, die in Ungnade gefallene Leiterin einer Spezialeinheit, die Kurtisane Tanalvah und der Sänger Kinsel Rukanis dazu. Gemeinsam mit dem listigen Magier Phönix schmieden sie in der Stadt Valdarr Pläne zum Umsturz.

Doch auch die Feinde ruhen nicht und haben schon längst einen Spion im Herzen des Widerstands.

 

Schon in „Die Orks“ hat Stan Nicholls bewiesen, dass er geschickt mit den Versatzstücken der High Fantasy umgehen kann. Geschickt vermischt er vertraute und exotische Elemente um eine fremdartige und doch bekannte Welt zu erschaffen, die Figuren werden mit einem ausführlichen Hintergrundgeschichte versehen um sie lebendiger zu machen. Magie ist nichts Besonderes, sondern nur ein Mittel zum Zweck, sie entbehrt jeder mystischen Atmosphäre, auch wenn mit Zauberbüchern und magischen Komponenten gearbeitet wird.

Auch die Handlung ist nach klassischem Muster aufgebaut – behindert von vielen Gefahren müssen die Helden zusammenfinden und sich schließlich zusammenraufen, Männlein und Weiblein finden zueinander wie es sich gehört. Wirkliche Überraschungen erlebt der Leser dabei leider nicht, weder bei den Geschehnissen noch den Figuren.

Da der Autor den gesamten Roman dazu verwendet, um die Charaktere zusammen zu führen und ihre Gegenspieler vorzustellen, kommt die Geschichte nicht so ganz in die Gänge und endet in dem Augenblick, in dem es wirklich spannend zu werden beginnt. Eine Fortsetzung ist also unabdingbar.

 

Heraus kommt ein zwar solide geschriebener, aber nicht wirklich interessanter High-Fantasy-Roman. Wer sich einfach nur durch ein schlichtes Abenteuer unterhalten lassen will, wird nicht enttäuscht, wer Ecken und Kanten von seiner Lektüre erwartet sollte sich besser anderen Lesestoff suchen.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042618284723896950
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Der magische Bund

Reihe: Quicksilver-Zyklus, Bd. 1

Autor: Stan Nicholls

broschiert, Überformat 556 Seiten

Heyne, erschienen Juli 2004

ISBN 3-453-87906-6

Übersetzung von Jürgen Langowski

Titelbild von Geoff Taylor

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 28.09.2006, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:01, 2838