Der magische Dolch (Autorin: Lois McMaster Bujold, Die magischen Messer, Band 2)
 
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Der magische Dolch von Lois McMaster Bujold

Reihe: Die magischen Messer, Band 2

Rezension von Christel Scheja

 

Eigentlich ist man von Lois McMaster Bujold intelligente und spannende Science Fiction und Fantasy gewohnt, die auch nach dem Lesen noch eine ganze Weile nachwirkt. Um so größer sind die Erwartungen, was ihren neuen Zyklus um „Die Magischen Messer“ angeht.

 

In „Klingen des Lichts“ lernt das schwangere Bauernmädchen Fawn im Moment höchster Not den Seenläufer Dag kennen, einen der Waldläufer und Kämpfer, die die Menschen vor dem Übel beschützen, das die Sümpfe und Wälder durchstreift und es vor allem auf die Lebensessenz schwangerer Frauen - so wie sie eine ist - abgesehen hat.

Während Dag Fawn gesund pflegt, lernen die beiden einander besser kennen und lieben. Sie spüren, dass sie enger als gedacht miteinander verbunden sind als vermutet. So suchen sie einfach Fawns Eltern auf und schließen den Bund der Ehe miteinander.

In „Der magische Dolch“ beschließen die beiden zu Dags Sippe zu reisen, damit seine Verwandten nun endlich auch seine Frau kennenlernen. Allerdings fällt der Empfang frostiger aus als erwartet, denn vor allem die ältere Generation ist gar nicht erbaut über die Wahl ihres Sohn, Enkels und Neffen. Man fordert sogar die Auflösung ihres Ehebundes.

Fawn versucht den Grund für dieses Verhalten zu ergründen, doch man bleibt ihr gegenüber weiterhin verschlossen. Nur durch Dag erfährt sie, was die Gründe dafür sein könnten - und diese liegen in der Herkunft und Geschichte der Seenläufer verborgen und resultieren nicht unbedingt aus persönlicher Abneigung. Das macht ihr das Leben etwas leichter, doch die wahre Erfüllung findet sie nicht. Kann es sein, dass die anderen doch recht haben und sie nicht zu ihm passt?

 

Man merkt, dass Lois McMaster-Bujold eine erfahrene Autorin ist, denn sie findet einen guten Mittelweg zwischen Abenteuer und Beschreibung. Sie präsentiert solide Unterhaltung mit lebendigen, sehr sympathischen Charakteren, aber in diesem Band schießt sie ziemlich über das Ziel heraus und wird stellenweise recht kitschig.

Im Gegensatz zu den „Miles Voskorsigan“ und den „Chalion“-Romanen plätschert die Handlung eher dahin und interessante Ideen werden zugunsten von romantischen Liebesgeplänkel und zähen Dialogen zurückgestellt und schließlich ganz vergessen. Dem Buch fehlt der Biss früherer Werke, die Geschichte ist sehr dünn und extrem in die Länge gezogen,. Man fühlt sich mehr oder weniger in einen der romantischen Liebesromane vor exotischer Kulisse versetzt, die im Moment so gerne als Fantasy für Frauen verkauft werden.

 

Damit bietet „Der magische Dolch“ zwar immer noch genügend Unterhaltungspotential für romantische Fantasy-Fans, gegenüber der hochwertigen Qualität der früheren Werke von Lois McMaster Bujold fällt der Roman jedoch stark ab, da ihm deren augenzwinkernder bissiger Humor und die atemberaubende Spannung fehlen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404191536094c3f9a34
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Der magische Dolch

Reihe: Die magischen Messer

Autor: Lois Mc Master Bujold

broschiert, 429 Seiten

Bastei Lübbe, erschienen Oktober 2007

ISBN: 978-3-404-20580-6

Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Alexander Lohmann

Titelbild von Daniel Ernle

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.11.2007, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 5241