Der Marsch der Zwerge (Autor: Holger de Grandpair; Die Zwei Schwerter Bd.3)
 
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Der Marsch der Zwerge von Holger de Grandpair

Reihe: Die Zwei Schwerter Bd.3

Rezension von Lars Perner

 

Rezension:

Die Gefährten –ein bunt zusammengewürfelter Haufen aus Elben, Menschen und Orks- sind gerade mit dem Leben davongekommen, als sie Illidor befreiten. Nun müssen sie schnell aus dem dunklen Gängen des Vulkans entkommen, denn dieser erwacht zum Leben. Die Wände werden spürbar wärmer und ein heisser Odem weht durch die dunklen Höhlen. Endlich frei kommen sie vom Regen in die Traufe und laufen einer Übermacht an Piraten in die Hände. Gerade noch rechtzeitig werden sie von einige Greifen errettet. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Norden, um das legendäre Schwarze Schwert zu bergen. Verrückterweise stellt dieses bösartige magische Artefakt ihre letzte Hoffnung im Kampf gegen den Schwarzen Gebieter dar. An anderer Stelle in Arthilien begeben sich Dwari, ein Vertreter des Volkes der Zwerge und der Mensch Braccas zur Heimat der Zwerge. Sie wollen diese für den Kampf gegen die dunklen Mächte gewinnen. Nun, da die Elben sich für ein entschlossenes Vorgehen entschieden haben, bedarf es für einen Sieg der Hilfe des kleinen Volkes. Auch die Reiche der Menschen rüsten sich zum Kampf. In einem ersten Kampf gelingt es den vereinten Kräften das Menschenreich Rhodrim von den finsteren Schatten zu befreien. Doch dieser erste Sieg verblasst im Vergleich zur entscheidenden, letzten Schlacht der freien Völker gegen die dämonischen Ausgeburten Tuors. Das dabei nicht alle wirklich zusammenstehen, alte Feindschaften überwunden werden müssen und im Lager der freien Völker Verräter umgehen, erleichtert den Kampf nicht gerade. Das Schicksal wendet sich Tuor und seinen Kreaturen aus den Abgründen zu, welche sich aufmachen das vereinigte Heer aus Menschen, Elben, Orks und Zwergen zu vernichten und die Welt zu versklaven.

Holger de Grandpair hat sich ein hohes Ziel mit der Trilogie der Zwei Schwerter gesteckt. Es sollte das grösste Abenteuer seit Tolkiens Werk sein. Das klingt zunächst sehr anspruchsvoll. Doch tatsächlich erinnern die drei Bände in einigen Punkten an den Klassiker. Zuerst stimmt der äussere Eindruck überein. Es gibt drei Teile, welche die sogenannten sechs Bücher enthalten. Auch vom Sprachgebrauch ähnelt de Grandpairs Werk streckenweise dem Tolkiens. So zum Beispiel die stellenweise langatmigen, detailverliebten Erläuterungen zur Umgebung um ihrer selbst willen. Man lernt den Stadtstaat Engat Lum sehr gut kennen, nur damit er im gleichen Kapitel dem Erdboden gleichgemacht wird. Auch bemüht der Autor sich sowohl den Elben als auch den Zwergen eine eigene Sprache zu verleihen und setzt diese im Text ein, mit entsprechenden Übersetzungen versehen. Auch findet sich manchmal ein Gesang beziehungsweise Gedicht. Die Sprache ist dabei bewusst etwas altertümlich gewählt und leider kommt der holden Weiblichkeit nur eine untergeordnete Rolle zu. Doch es gibt auch Abweichungen im Vergleich der Werke. So schildert de Grandpair die Kämpfe bedeutend blutiger und intensiver. Manchmal möchte man vor lauter abgetrennter Gliedmaßen und gespaltener Köpfe wegschauen. Doch sind agieren die Streiter immer sehr dynamisch und so geht das Gemetzel weiter und man gelangt schnell zu der Erkenntnis: Krieg kennt keine Gewinner. Zum Schluss hin lässt der Autor auch spannende Möglichkeiten ungenutzt, die die wenigen magischen Artefakte bieten könnten. Zu schnell und undramatisch gelangen diese zum Einsatz oder werden vernichtet.

Entgegen der Erwartung, die der Titel weckt, dass die Zwerge die Hauptrolle in diesem Band spielen, erfährt man im Vergleich zu den Elben erstaunlich wenig über dieses Volk. Da der Autor sich den bekannten Stereotypen des Fantasygenres bedient, kommt man damit aber schnell zurecht. Da sind die in allen Belangen durchschnittlichen Menschen, die bärbeißigen, grantigen Zwerge, die naturverbundenen, schönen Elben und die grünhäutigen, kampfeswütigen Orks. Alle diese Völker stellen sich dem Kampf gegen die Horden der Finsternis. Da werden Werwölfe ebenso aufgeboten wie insektoide Ghuls. Doch damit ist die Vielfalt der Kreaturen nicht beendet. Einhörner und Greife beeinflussen das Geschehen ebenso wie Oger und Riesen. Der Autor bietet alles auf, was es in der herkömmlichen Fantasyliteratur gibt. Dies macht er auf einer soliden Art und Weise. Der Leser sollte sich allerdings nicht daran stören, dass das Fürstentum Rhodrim in diesem Band noch als Kalimdor bezeichnet wird, was in künftigen Auflagen korrigiert wird.

 

Fazit:

Mit dem Marsch der Zwerge findet die Trilogie um die Zwei Schwerter ihren Höhepunkt und Abschluss. Freunde ausführlich ausgearbeiteter Fantasywelten und blutiger Kämpfe werden ihre Freude daran haben. Wer dem nichts abgewinnen kann, muss sich durch einige lange Passagen arbeiten.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042615253570b0a929
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Der Marsch der Zwerge

Reihe: Die Zwei Schwerter Bd.3

Autor: Holger de Grandpair

Book on Demand, 02/2008

(broschiert), 292 Seiten

ISBN-10: 3837029395

ISBN-13: 9783837029390

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 14.08.2008, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:01, 7129