Der namenlose Wächter (Autor: Thomas Biermeyer)
 
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Der namenlose Wächter von Thomas Biermeyer

Rezension von Nina Horvath

 

"Der namenlose Wächter" von Thomas Biermeyer ist ein Fantasyroman - typisch genug, um den Fan anzusprechen, aber doch mit einer Geschichte, die jenseits des nullachtfünzehn Einheitsbreis liegt, den man heutzutage leider nur allzu oft vorgesetzt bekommt. Besser noch als die Handlung gefällt mir jedoch der spannende Erzählstil, der durch die Leseprobe der Verlagsseite nur unzureichend wiedergegeben wird - zwar ist dieses Stück auch nicht übel, aber sicher nicht das Beste, das das Buch zu bieten hat.

 

Doch nun zum Inhalt: Der junge Charlie findet im Wald drei tote Soldaten. Er hat Angst, kommt aber nicht mehr aus dem Wald heraus und nimmt die Ausrüstung - darunter ein hochmodernes Militärfahrzeug - an sich. Er trifft auf einen alten Mann, der einer Übermacht von Feinden gegenübersteht und rettet ihm das Leben. Zum Dank wird er auf eine Burg mitgenommen.

Schon bald wird klar, dass Charlie nicht mehr in seiner Welt ist, sondern in einer, in der die Technik noch nicht so weit fortgeschritten ist, man aber dafür das sogenannte Ly´um, so eine Art Magie, nutzen kann. Da Charlie weiß, dass seine Geschichte unglaubwürdig ist und er zu viele Fragen vermeiden will, gibt er zunächst vor, an Gedächtnisschwund zu leiden - also nennt man ihn den "namenlosen Wächter".

 

Charlie lernt sehr schnell die fremde Sprache, die Kampfkunst und das Ly´um zu nutzen. In seiner Welt war er ein Außenseiter, der aus desolaten Familienverhältnissen stammt. Umso mehr genießt er es, dass er bald Freunde findet und sich in die schöne Luv verliebt, die seine Gefühle auch erwidert.

 

Doch als sein bester Freund bei einem sportlichen Wettkampf sein Leben zu verlieren droht, da sein Gegner trotz seines Sieges über ihn weiterhin seine Waffe gegen ihn führt, erwacht eine neue Fähigkeit in Charlie und er verwandelt sich in einen Berserker, der sich nur gewaltsam wieder zur Vernunft bringen lässt.

 

Dadurch erregt er die Aufmerksamkeit eines mächtigen Geheimbundes, der ihn unter Druck setzt, ein Assasine zu werden. Ihm bleibt keine andere Wahl, als anzunehmen und in weiterer Folge lernt er viele neue Fertigkeiten.

So kann er dann beispielsweise fliegen oder mit seinen sogenannten "dunkeln Fangarmen", die sich in einer anderen Dimension bewegen, seine Gegner töten.

Das alles sind Fähigkeiten, die Charlie schon bald braucht: Denn die Schattenwesen bringen eines Nachts alle Bewohner der Burg um, nur wenigen gelingt es durch Zufall zu überleben.

 

Schon bald ist die ganze Menschheit im Krieg gegen die Schattenwesen, die einst aus einer anderen Dimension kamen. Was ihre Ziele sind, weiß niemand.

Charlie, von Rache getrieben, kämpft verbittert gegen die Schattenwesen, verabsäumt aber auch nicht, weitere Verbündete zu gewinnen.

 

Als hätte er damit nicht schon genug zu tun, gibt es immer wieder Momente, wo er sich in surrealen Szenen wiederfindet, in denen er sich seiner Vergangenheit stellen muss...

 

Insgesamt gesehen lässt der Roman keine Wünsche offen - zwar war mir der Autor vor dem Lesen absolut kein Begriff, aber ich halte es durchaus für wahrscheinlich, dass man noch öfter von ihm hören wird, da er so gut schreibt, dass man das Buch beim Lesen gar nicht mehr weglegen will. Bis dahin darf "Der namenlose Wächter" als echter Geheimtipp gehandelt werden, der beweist, dass ein deutscher Kleinverlag im Fantasybereich tatsächlich lesenswertes Material zu liefern vermag.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426202801f90bf9a0
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Der namenlose Wächter

Autor: Thomas Biermeyer

Arrival, Eberswalde 2006

312 Seiten

ISBN: 393699756X

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 26.08.2006, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:01, 2695