Der Oracle Code
 
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Der Oracle Code

Rezension von Christel Scheja

 

Der Oracle Code gehört zu einer Reihe von Geschichten, in denen Autoren und Künstler die Geschichte von Superhelden in einem modernen Stil und mit den Mitteln erzählen, die man gewöhnlich in »Young Adult«-Romanen findet. Auch für Superhelden-Fans ist das interessant, wirft das doch neues Licht auf altvertraute Helden.

 

Barbara Gordon ist die Tochter des Polizeichefs von Gotham City und will eine begabte Hackerin werden. Als sie eines Tages den Polizeifunk abhört und mithelfen will, wird sie angeschossen und so schwer verletzt, dass sie von nun an im Rollstuhl leben muss.

Um es ihr leicht zu machen, in diesem veränderten Leben zurecht zu kommen, schickt ihr Vater sie in ein renommiertes und anerkanntes Institut, das genau diese Art von Fällen betreut.

Doch schon bald spürt Barbara, die sich gegen ihr Schicksal wehrt und gleichzeitig mutlos ist, weil sie glaubt, jetzt zu nichts mehr nütze zu sein, dass das Arkham Center nicht nur wie ein gotisches Spukhaus aussieht, sondern auch düstere Geheimnisse birgt, von denen niemand erfahren soll. Doch das genau weckt ihren Spürsinn und sie macht sich mit neuem Lebensmut daran, heraus zu finden, was hinter den Kulissen vor sich geht.

 

Marieke Nijkam weiß wovon sie schreibt, denn die niederländische Autorin hat schon einige Romane über behinderte Jugendliche verfasst, die trotz der Einschränkungen ihren Lebensmut nie verloren oder wieder gefunden haben. In diesem Stil ist auch diese Geschichte gehalten, denn Der Oracle Code zieht nur einen Abschnitt in Barbara Gordons Leben ein wenig vor. Bereits in der klassischen Version hat sich bewiesen, dass sie auch im Rollstuhl eine Superheldin war. Hier muss sie es erst lernen und so wird die Geschichte zu einer Coming-Of-Age-Geschichte.

Das Mädchen muss schmerzhaft lernen, dass Verbrechensbekämpfung kein Spiel ist und auch wenn sie erst mit sich hadert, so entwickelt sie doch mit anderen, die das gleiche Schicksal wie sie haben, neue Wege, als jemand verschwindet, der ihr viel bedeutet.

Tatsächlich springt Barbara nach und nach immer mehr über ihren Schatten und lernt, wie sie weiterhin aktiv werden kann, und das sie ihren Traum nicht unbedingt in die Mülltonne stopfen muss, eher im Gegenteil.

Der Comic kommt ohne Superkräfte aus, die Heldin ist ein ganz normales Teenager-Mädchen, dass sich über Strecken auch schwach zeigt und gerade dadurch lernt, dass man gemeinsam stärker ist als man denkt und auch problemlos Hilfe annehmen kann. Dabei wird zudem ein positives Bild geschaffen, dass auch den Leserinnen den Mut geben kann, nicht aufzugeben. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht.

 

Fazit:

»Der Oracle Code« ist eine spannende Kriminalgeschichte für Jugendliche in denen der Superheldenaspekt keine Rolle spielt, so dass sie eine größere Zahl an Leserinnen ab 12 erreichen kann. Das Abenteuer erzählt von starken Mädchen, dem Mut weiter zu machen und auch wie wichtig Freundschaft und Vertrauen sind. Selbst der Fan wird Elemente neu entdecken, die er von »seiner« Barbara Gordon alias Oracle schon kennt, so dass es sich lohnt, einen Blick zu riskieren.

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Comic:

Der Oracle Code

Original: The Oracle Code

Autorin: Marieke Nijkamp

Zeichner: Manuel Preitano

Farbe: Jordie Bellaire und Manuel Preitano

Übersetzung: Sanni Kentopf

Panini Verlag, 09/2020

Vollfarbiges Softcover, 212 Seiten

 

ISBN-10 : 3741618470

ISBN-13 : 978-3741618475

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 24.09.2020, zuletzt aktualisiert: 21.09.2024 17:02, 19011