Der Preis des Vergessens (Redhand, Bd.1)
 
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Der Preis des Vergessens

Reihe: Redhand, Bd.1

Rezension von Björn Backes

 

Inhalt:

Eine gewaltige Detonation reißt die gesamte Bevölkerung eines extraterrestrischen Planeten zurück auf ein urzeitliches Niveau, in dem die Menschen nicht mal erahnen, mit welch technisierten Mechanismen ihre unbekannten Vorfahren vor dem großen Knall experimentiert und gearbeitet haben. Erst bei einem Kampf mit einer Bande von Sklavenhändlern entdecken sie eine große Forschungsanstalt, aus deren Kälteraum tatsächlich einer dieser alten Menschen entspringt und mit schier unglaublich brutalen Methoden den Kampf zugunsten der Verfolgten entscheidet. Obschon er das gesamte Volk vor dem Leben in der Sklaverei bewahren konnte, findet der Redhand getaufte Neuling aber in seiner neuen Umgebung keine Akzeptanz. Gerüchte, er könnte ein Dämon sein, machen die Runde und stürzen gerade die Anführer der Urzeitmenschen in eine tiefe religiöse Krise. Als ein Orakel den Schluss erlaubt, man müsse sich des Retters sogar entledigen, kommt es endgültig zum Eklat. Doch so mächtig Redhand als Verbündeter war, so gewaltig kann auch seine Feindschaft sein.

 

 

Rezension:

Die neue Cross Cult-Serie „Redhand“ eröffnet eine recht ungewöhnliche Schreiber/Zeichner-Konstellation und führt den bewährten „Conan“-Autor Kurt Busiek zum ersten Mal gänzlich auf den europäischen Markt, auf dem er in Mario Alberti einen erfahrenen und auch hier souverän agierenden Mitsreiter für sich gewinnen konnte. „Redhand“ ist dabei jedoch ein bereits etwas älteres Steckenpferd des erfolgreichen Schreiberlings Busiek und existierte als Grundidee schon eine ganze Weile, bevor dann die Anfrage zur Zusammenarbeit mit dem französischen Verlag Humano das Interesse endgültig weckte.

Stilistisch bleibt sich Busiek indes gänzlich treu; ähnlich wie in den Adaptionen von Robert E. Howard ist auch der Pfad seines neuen Titelhelden gezeichnet von äußerster Gewalt und einer Menge Blut. Der Protagonist ist eine vergleichbare Kämpfernatur wie Conan, vielleicht sogar ein Stück cleverer und weiser, in letzter Instanz aber ähnlich rücksichtslos und brutal wie der gute alte Cimmerier. Und auch das Setting ist größtenteils vergleichbar, obschon einige Reminiszenzen an das moderne, technisierte Zeitalter durch den kurzen Prolog herangezogen werden und somit auch die Voraussetzungen für den Titelhelden ein wenig ändern.

Doch nicht nur deswegen wäre es vermessen, von einer indirekten Nachfolge zu sprechen, da die gesamte Struktur des Comics anders ist und auch die Story bei weitem nicht dieses epische Ausmaß annimmt bzw. für sich genommen nicht so kurzlebig ist. Der Autor agiert sehr zielstrebig und arbeitet äußerst fokussiert, wenngleich er sich genügend Zeit nimmt, um die wichtigsten der vielen Charaktere würdig einzuführen. Allerdings ereignen sich die relevanten Momente der Story wirklich Schlag auf Schlag und bringen den Plot ebenso flott zum Abschluss wie er zu Beginn mit einem Urknall begonnen hat.

Wirklich tief greifend oder philosophisch ist „Der Preis des Vergessens“ daher auch nicht, geschweige denn in irgendeiner Form mit gehobenem Anspruch versehen. Stattdessen bietet Busiek seinem Publikum eine reine Action-Story mit einer Fülle guter Wendungen, teils leider auch übertrieben hoher Gewalt und einer ansehnlichen Charakter- und Inhaltsentwicklung – nicht weniger, aber eben auch nicht mehr.

 

 

Fazit:

Mit „Redhand“ hat Conan-Liebhaber Kurt Busiek eine recht außergewöhnliche Comic-Figur erschaffen, die sich innerhalb einer ebenso außergewöhnlichen Story austoben darf. Dass dabei der Vergleich zu Howards Kultfigur heraufbeschworen wird, läst sich aufgrund zahlreicher Parallelen nicht vermeiden, wobei Busiek auf einem ähnlichen Niveau agiert wie in seinen „Conan“-Comics. Dies spricht natürlich auch ganz klar für den Unterhaltungswert der Handlung. Weniger erquickend sind lediglich die vielen Metzelszenen, die Autor und Zeichner hier partiell sogar in den Mittelpunkt gerückt haben. Das wäre nämlich insgesamt sicher nicht nötig gewesen, um „Redhand“ in gewisser Weise aufzuwerten.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329104810d809539b
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Der Preis des Vergessens

Reihe: Redhand, Bd.1

Autor: Kurt Busiek

Gebundene Ausgabe: 48 Seiten

Verlag: Cross Cult; Auflage: 1 (April 2008)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3936480648

ISBN-13: 978-3936480641

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 06.06.2008, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 10:42, 6654