Der Prinz von Jütland (DVD)
 
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Der Prinz von Jütland

Filmkritik von Christel Scheja

 

Es gibt Filme, die tauchen nach Jahren unvermittelt auf dem Videomarkt auf, weil man sich erhofft, Interesse zu erwecken und die Leute entweder mit einem interessanten Thema oder großen Namen zu locken.

Längst hat sich Christian Bale durch seine Rollen wie „Batman“ in die Aufmerksamkeit einer großen Zuschauerschaft gespielt, im Jahr 1994 war er noch eher unbekannt und vermutlich froh, in der europäischen Co-Produktion eine der Hauptrollen zu spielen. Vermutlich ist „Der Prinz von Jütland“ in einer Zeit entstanden, in der man Sagenstoffe aus denen später bekannte Dramen wurden verfilmte um auch noch Anteil an der neuen Historienfilmwelle zu haben, nachdem die Fantasy erst einmal wieder aus den Kinos verschwunden war. Denn der Film erzählt eine Geschichte die auch William Shakespeare inspirierte und zwar zu „Hamlet“

 

Im sechsten Jahrhundert gibt es noch keine großen und mächtigen Reiche Stammesgebiete werden von kleinen Königen und Fürsten beherrscht, so auch das dänische Jütland. Aber schon damals hatte Intrigen eine verheerende Wirkung und brachten vielen Menschen den Tod.

Hardvenael herrscht über ein paar Bauernhöfe und die dort lebenden Menschen. Er glaubt sich sicher im Sattel, bis sein jüngerer Bruder Fenge ihn und seinen ältesten Sohn ermorden lässt. Der Knabe Amled überlebt das Massaker, indem er den Schergen den Wahnsinnigen vorgaukelt.

So glaubt sich Fenge sicher und reißt nicht nur den Thron an sich sondern heiratet auch seine Schwägerin Geruth, die ihm seine Lügen auch noch glaubt. Erst Jahre später erfährt sie von Amled, den inzwischen niemand mehr ernst nimmt, die Wahrheit. Denn der Junge ist zu einem Mann herangereift, der darauf hofft nun endlich Fenge stürzen zu können.

Als dieser dafür sorgt, dass er nach England gehen soll, um angeblich seine Ausbildung abzuschließen, dreht Amled den Spieß um. Er sorgt dafür, dass seine Begleiter, die ihn eigentlich beseitigen sollten, sterben und gewinnt die Freundschaft des ehrenhaften englischen Fürsten Aethlewine und später auch dessen Tochter Edith zur Frau.

Schließlich kehrt er wieder nach Hause zurück, um endlich den thron zurück zu gewinnen, der eigentlich ihm gehört.

 

Man merkt, dass „Der Prinz von Jütland eine Low-Budget-Produktion ist. Zwar passt es durchaus in die Zeit der Völkerwanderung, dass Kleidung zweckmäßig und einfach ist, aber sie wirkt stellenweise zu primitiv ähnlich wie die Kulissen. Auch die Musik ist eher schlicht, von der Handlung erst gar nicht zu sprechen. Diese enttäuscht vor allem. Man mag es noch hinnehmen, dass nur wenige Komparsen den Hintergrund bevölkern und auch die Heere nicht wirklich groß ist, aber gerade die Kämpfe sind sehr schlecht choreographiert und wirken eher angedeutet und theaterhaft, als dass sie wirklich mitreißen könnten.

Man nimmt auch an Amleds Schicksal keinen besonderen Anteil, da das Tempo des Filmes eher gemächlich, die Stimmung sehr nüchtern ist, als stelle man in Spielszenen die Sage nach. Bei den Schauspielerin, insbesondere bei Christian Bale hat man ständig das Gefühl, dass ihn die Rolle gar nicht behage. Die restlichen Schauspieler bleiben eher blass, nicht einmal Bösewicht Gabriel Byrne weiß sich wirklich in Szene zu setzen.

Das sind denkbar schlechte Voraussetzungen, um sein Publikum zu begeistern. Und tatsächlich kommt nur in wenigen Szenen wirklich Spannung und Stimmung auf, die meiste Zeit plätschert der Film eher gemächlich dahin und wird nicht einmal durch ein wenig Humor aufgelockert, der vielleicht noch etwas hätte retten können.

Ansonsten ist die DVD in Ordnung. Das 4:3-Bild verrät, dass man den Film eh fürs Fernsehen gedreht hat, aber auch da dürfte er eher untergegangen sein, als begeistert zu haben, trotz bekannter Schauspieler. Extras gibt es ebenso wenig.

 

Alles in allem erweist sich „Der Prinz von Jütland“ als eher belanglose und langweilige Umsetzung eines Sagenstoffes, der auch Grundlage für ein Drama wurde und nicht unbedingt ein zweites Mal begeistern dürfte, Es ist allenfalls interessant einen noch relativ jungen Christan Bale und eine eher unscheinbare Kate Beckinsale zu erleben.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042703371951ddbee4
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DVD:

Der Prinz von Jütland

NL/GB/DAN/FR/D 1994

Original: Prince of Jutland

Regisseur: Gabriel Axel

Drehbuch: Gabriel Axel und Erik K. Jeersgard

Komponist: Per Noorgard

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Bildseitenformat: 4:3

Umfang: 1 DVD

FSK: 16

Koch Media/Black Hill Pictures, 11. September 2009

Spieldauer: 103 Minuten

 

ASIN: B002G5U1JW

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

Christian Bale

Kate Beckinsale

Helen Mirren

Gabriel Byrne

Andy Serkis

Brian Cox

Tom Wilkinson

Brian Glover

 


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Erstellt: 24.09.2009, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 9248