Der Ruf des Ghul (Autor: H.C. Scherf)
 
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Der Ruf des Ghul von H.C. Scherf

Rezension von Christel Scheja


H.C. Scherf ist eigentlich das Psyeudonym des 1948 geborenen Harald Schmidt, der seine ersten Geschichten noch unter dem Klarnamen publizierte, was aber ein wenig Verwirrung mit sich brachte. Daher wechselte er den Namen und publiziert nun einiges an Geschichten, die er seit seinem Ruhestand geschrieben hat, so auch der Thriller Der Ruf des Ghul.

 

Nach einer längeren Zeit des Schweigens taucht Holger, der Sohn der Patchwork-Familie Olsson überraschend zu einem Weihnachtsbesuch bei den Eltern auf. Was er will ist natürlich Geld, um seine Drogensucht weiter auszuleben und Schulden zu bezahlen, damit seine Freundin Viola wieder frei kommt.

Doch diesmal läuft einiges anders als üblich. Die Familie versucht nicht mit Geld, sondern anderweitig durch Freunde aus Schweden und einen Streetworker zu helfen. Aber schnell wird klar, das Holger längst in die Fänge eines verbrecherischen Clans geraten ist, der ungeniert seinen dunklen Geschäften nachgeht und auch vor Mord nicht zurückschreckt.

 

Mittlerweile ist es nicht mehr zu leugnen und wird auch immer wieder in den Medien thematisiert: Verbrecherische Clans haben sich längst in großen deutschen Städten festgesetzt, um dort mit Drogenhandel, Prostitution, Geldwäsche und anderem Millionen zu scheffeln. Und wer einmal mit diesen Strukturen in Berührung kommt, merkt schnell, das mit der Mentalität der Mitglieder nicht zu spaßen ist.

Der Autor wählt dies als Thema für einen bitterbösen Thriller, der all die Erwartungen und Klischees erfüllt, die durchaus eine wahre Grundlage haben, vergisst aber auch nicht, eine mahnende Stimme durch den Streetworker einzubringen, dass nicht alle Migranten aus dem Nahen Osten so sind.

Die Geschichte will aber keine Kritik üben oder zum Nachdenken anregen, sondern in erster Linie mit knallharter Action unterhalten. Daher bedient er bei der Zeichnung der Figuren auch gerne schon einmal Klischees, die aber vermutlich gar nicht so weit von der Wahrheit weg sind.

 

Die Handlung geht nicht sonderlich in die Tiefe, schlägt auch keine großartigen Haken, aber sie ist actionreich erzählt und schildert konsequent den Fall eines jungen Mannes, der aus dem Sumpf nicht mehr heraus kommt – bis zu dem dazu passenden Ende, so dass man am Ende durchaus mit einem Kloß in Hals zurück bleibt. Der Leser jedenfalls sollte nicht zu zart besaitet sein, was vulgäre Sprache und Gewalt angeht. Denn das ganze entwickelt schnell eine Atmosphäre, wie man sie nur aus Pulp-Romanen und den entsprechenden Filmen kennt.

 

Fazit:

»Der Ruf des Ghul« ist ein bitterböser Thriller zu einem aktuellen Thema. Auch wenn die Geschichte bewusst zur Unterhaltung geschrieben ist und in manchen Klischees übertreibt, so bleibt am Ende doch ein ungutes Gefühl zurück, da manches vermutlich gar nicht so weit an der Wirklichkeit vorbei ist.

 

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Buch:

Der Ruf des Ghul

Autor: H.C. Scherf

Selbstverlag, 2. August 2022

Taschenbuch, 276 Seiten

 

ISBN-10: 3754668129

ISBN-13: 978-3754668122

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B0B87ZCCCF

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 10.10.2022, zuletzt aktualisiert: 11.04.2024 09:56, 21199