Der Sidhe der tausend Zauber (Excalibur Bd.1)
 
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Der Sidhe der tausend Zauber

Reihe: Excalibur Bd. 2

Rezension von Christian Endres

 

Wenn Beagles letztes Einhorn Peyos Schlümpfe trifft und unterwegs bei H. P. Lovecraft und den Großen Alten Halt macht. So in etwa lässt sich der zweite Teil von Merlins und Gwynneds Reise zum Sidhe der tausend Zauber grob umschreiben, wo das ungleiche, aber auf gewisse Art und Weise auch schon wieder kongeniale Duo die alte Magie Britanniens retten und gegen die Neuerungen des Christentums verteidigen möchte.

 

Dabei bringt Autor Arleston auf knapp 50 Albumseiten unglaublich viel Story, aber auch massig Dialog und eine Vielzahl guter, zündender Gags unter: Da wäre der kurzweilige Klamauk mit Trunkenbold und Maulheld Merlin zu Beginn, gefolgt von den Machenschaften des irischen Königs und seines erzbösen Bischofs Mordred. Dem wiederum folgt die lustige, grafisch sehr schön eingefangene Zähmung zweier prächtiger Einhörner, nur um auf deren Rücken dem Schicksal des kleinen Volks, also der Kobolde, Feen, Irrwichte, Schlümpfe und dergleichen, entgegen zu reiten, bevor der nächste Kampf zwischen dem Bischof und seinen Schergen auf der einen und Merlin und dem Erbe der Magie auf der anderen Seite ansteht. Ein Kampf, in den sogar ein Dämon eingreift und Excalibur wieder einiges Blut zu trinken bekommt. Und in dem selbst einem glanzvollen Sieg gegen das Böse eine bittere, folgenschwere Niederlage inne wohnen kann ..

 

Arleston gönnt seinem Leser keine Verschnaufpause, hetzt ihn von einem Szenario ins nächste und schiebt die Kulissen umher wie ein Derwisch, dem man die Beaufsichtigung über die Requisiten und die Bühnenschieber überlassen hat. Doch das hohe Tempo kommt der Geschichte definitiv zu Gute, und so folgt man Merlin und Gwynned bereitwillig zum Sidhe und dort ferner in die Tiefen des »kleinen großen Palasts« - wo wiederum die eine oder andere spritzige Idee wartet und Arleston einmal mehr mit Anspielungen um sich wirft wie der bei den Feen verrufende Lustmolch Merlin mit schlechten Ratschlägen.

 

Doch auch die Action kommt in diesem zweiten Band von Excalibur nicht zu kurz. Zeichner Hübsch setzt diese dann auch noch sehr schön und dynamisch um, steigert sich im Vergleich zum Auftaktband gar noch ein wenig und sorgt dafür, dass z. B. der schnelle, ja gallopierende Übergang von der friedlichen und idyllischen Waldlichtung zum »Kampf« mit dem störrischen Einhorn so fließend ist, dass man fast nicht bemerkt, wie Arleston die Gänge seines Storymotors Seite für Seite rauf und runter schaltet und zuweilen sogar den Motor wie ein Rudel Wölfe aufheulen lässt.

 

Wie schon sein Vorgänger, so ist auch »Der Sidhe der tausend Zauber« alles andere als konventionelle Fantasy-Kost. Stattdessen präsentiert sich der Band als ein erfrischend andersartiger Umgang mit dem Genre und einigen klassischen Motiven und Elementen aus dessen Reihen.

 

Unterm Strich also großartige, humorvolle und ungemein temporeiche Fantasy aus Europas Comicherz.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404260415177095ba5b
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Comic:

Der Sidhe der tausend Zauber

Reihe: Excalibur Bd. 2

Text: Scotch Arleston

Zeichnung: Eric Hübsch

SC-Album, 48 Seiten

Carlsen, Oktober 2001

ISBN: 3551748527

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 17.08.2007, zuletzt aktualisiert: 21.04.2024 14:11, 4697