Der stille Tod (Autor: Herman Cyril McNeile; Sherlock Holmes 52)
 
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Der stille Tod von Herman Cyril McNeile

Hörspiel

Reihe: Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs Folge 52


Rezension von Cronn

 

 

Mit der Reihe Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs setzt das Verlagshaus Titania Medien schon seit einiger Zeit ihre Sherlock-Holmes-Hörspielreihe fort, indem Marc Gruppe die Storys von Herman Cyril McNeile auf das Sherlock-Holmes-Universum adaptiert.

 

Dabei entstehen immer wieder gelungene Umsetzungen, obgleich die Adaptionsarbeit nicht ohne Tücken ist. Im vorliegenden Fall Der stille Tod, der als Folge 52 der Gesamtreihe erscheint, bringen die Fallstricke das Hörspiel in Schieflage. Doch zunächst eine Zusammenfassung des Inhalts, wie vom Verlag beschrieben.

 

Verlagsinfo:

Sir Hubert Ardingley bittet den Meisterdetektiv um Hilfe, nachdem er von den plötzlichen Heiratsabsichten seines Onkels William erfahren hat, einem bis dato überzeugten Junggesellen. Sir Hubert kommt die zukünftige Mrs. Ardingley verdächtig vor, und er lädt Holmes und Watson nach Petersdown Towers ein, um die Braut in Augenschein zu nehmen.

 

Kritik:

Wie bereits in der Einleitung zu dieser Rezension angedeutet, ist das neueste Hörspiel von Marc Gruppe mit den Tücken der Adaptionsarbeit so sehr belastet, dass es in Schieflage gerät. Das hat mehrere Gründe, aber vor allem liegt das an der Originalstory.

 

Bereits der Beginn des Hörspiels ist nicht perfekt austariert. Hier ist der Einsatz der beiden – wie immer hochkarätig aufspielenden Sprecher von Holmes und Watson – lobenswert, der erneut mit einem kleinen Geplänkel der Charaktere die Situation aufwertet. Aber gerade der Part der Mrs. Hudson wird zu sehr überstrapaziert. Mit ihrer Schwärmerei für Mr. Ardingley nimmt sie zuviel Raum ein, was den Beginn des Hörspiels zu stark verwässert.

 

Anschließend ist der Beweggrund für Holmes sich nach Petersdown Towers zu begeben, nicht im Charakter des Holmes verankert, so wie er bei Arthur Conan Doyle vorgegeben wurde. Holmes tritt hier lediglich als ein Argumentationsverstärker auf. Das würde einen Original-Holmes niemals reizen, denn es liegt ja anfangs gar kein Kriminalfall vor.

Später wird dann bei der Untersuchung des Falles Element zu Element lose gefügt, ohne dass Holmes deduktiv vorgeht. Der Fall überzeugt demnach nur gering als Holmes-Fall.

 

Was besser gefällt, ist die Leistung der Sprecher·innen und die Soundregie. Hier ist wie stets bei Titania Professionalität angesagt. Die Sprecher·innen agieren mit Verve und die Musik sowie Sounduntermalung ist gelungen, wenngleich im Vergleich mit anderen Hörspielen etwas unterfordert.

 

Fazit:

»Der stille Tod« ist ein Hörspiel, das Holmes-Fans nicht überzeugen wird. Die Adaption des Originalstoffes passt nur schief auf das Holmes-Universum. Gelungen sind hingegen Sounddesign und Sprecher·innenarbeit.

 

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Hörspiel:

Der stille Tod

Reihe: Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs Folge 52

Original: The silent Victim, 1934

Autor: Herman Cyril McNeile

Umfang: 1 CD

Spieldauer: ca. 73 Minuten

Buch: Marc Gruppe

Produktion und Regie: Stephan Bosenius und Marc Gruppe

Cover-Illustration: Ertugrul Edirne

Illustrationen: Firuz Askin

Layout: Doreen Enderlein

Titania Medien, 30.09.2022

 

ISBN-13: 9783785784501

 

Erhältlich bei: Amazon

Sprecher·innen:

  • Sherlock Holmes: Joachim Tennstedt

  • Dr. John H. Watson: Detlef Bierstedt

  • Martha Hudson: Regina Lemnitz

  • Sir Hubert Ardingley: Jean Paul Baeck

  • Sir Philip Ardingley: Valentin Stroh

  • William Ardingley: Rolf Berg

  • Violet Plessey: Reinhilt Schneider

  • Dr. Plessey: Bodo Primus

  • Butler Walters: Bernd Kreibich

  • Stallknecht Rogers, Junger Stallknecht und Kutscher: Marc Gruppe


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Erstellt: 01.11.2022, zuletzt aktualisiert: 14.02.2024 18:17, 21245