Der Tetrarch (Autor: Ian Irvine; Die Magie der drei Welten, Bd. 2)
 
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Der Tetrarch von Ian Irvine

Reihe: Die Magie der drei Welten, Band 2

Rezension von Christel Scheja

 

Einige Generationen nach den Ereignissen um Karan, Maigreath und Llian, welche die drei Welten endgültig voneinander getrennt hat, ist die Welt Sathenar stark verändert, denn die Menschen leben in kleinen Enklaven in einem von Schnee und Eis durchzogenen Land und versuchen die Invasion der barbarischen und durch ihre Flügel tierhaft wirkenden Lyrinx aufzuhalten.

Die alten Chroniken werden nur noch bruchstückhaft weiter gegeben und gelten zum Teil als Lüge, wie die Geschichten Llians. In der streng geordneten Gesellschaft hat jeder von frühester Kindheit seinen vorherbestimmten Platz und es gibt kein Wenn und Aber, sollte man in seinem Handwerk versagen. Dann droht den Frauen ein Leben in der Gebäranstalt, die Männer werden an die Front geschickt.

 

Mit diesem Wissen wächst auch die Kunstwerkerin Tiaan auf. Ihre festgefügte Welt bricht zusammen, als ihr zum Verhängnis wird, dass sie die magischen Steuerkristalle der Maschinen und Konstrukte, die sie herstellen soll, plötzlich ganz anders wahrnimmt als früher und sie dabei so schleift, dass sie eine besser Leistung erbringen, als die anderer. Das weckt Neid und Rivalitäten.

Tiaan fällt schließlich einer Intrige zum Opfer und soll in die Gebäranstalt abgeschoben werden. Aber anstatt sich in ihr Schicksal zu fügen, ergreift sie die Flucht nach vorne und flieht mit Hilfe eines befreundeten Bergarbeiters in die Einöde, nicht ohne den Kristall mitzunehmen, der alles ausgelöst hat. Denn er ist ihre einzige Verbindung zu einem Fremden, der ihr einen Hilferuf gesandt hat. Sein Volk droht dem Untergang ihrer Welt anheim zu fallen und sie suchen nach einem Weg, um zu überleben.

Nach einer langen Irrreise, bei der sie auch feststellen muss, dass nicht die Lyrinx ihre Feinde sind, sondern ihre eigenen Leute, die sie gnadenlos verfolgen, erreicht sie das Ziel ihrer Suche und öffnet das Tor, um das sie der Unbekannte gebeten hat.

In dem nachfolgenden Chaos wird Tiaan ein zweites Mal betrogen, denn die Aachim fliehen zwar von ihrer sterbenden Welt aber nur mit der Absicht, Sathenar für sich zu erobern. Sie erkennt, dass sie alles noch schlimmer gemacht hat und gerät in Gefangenschaft. Wieder gelingt es ihr zu fliehen. Doch die Flugmaschine, in der sie entkommt, gerät in einen heftigen Sturm. Bei dem Absturz wird sie schwer verletzt.

Als sie wieder zu sich kommt befindet sie sich in der Burg eines geheimnisvollen Mannes. Gilhaelith ist ein Mantiker, ein Meister der Zahlen und lebt schon sehr lange. Man nennt ihn auch den Tetrarchen. In Tiaan erkennt er die Lehrmeisterin, die ihm die letzten Geheimnisse der Geomantie enthüllen kann. Da sie aufeinander angewiesen sind, schließen sie einen sehr zerbrechlichen Bund, nicht ahnend, dass sich bereits ein anderes Chaos um sie herum zusammen braut. Denn nicht nur die Verfolger aus Sathenar, auch die Aachim wollen die flüchtige junge Frau wieder finden – und selbst die Lyrinx haben bei allem noch ein Wörtchen mitzureden.

 

Im zweiten Band des neuen Zyklus führt Ian Irvine seine Geschichte konsequent fort. In „Der Tetrarch“ führt er nicht nur die Handlung weiter fort, sondern fügt weitere Facetten zu seinem Universum hinzu. Wie auch schon im ersten Band und im ersten Zyklus erscheinen nun einige Ereignisse in einem ganz anderen Licht, die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, Loyalitäten und Bündnisse wandeln sich. Dabei erweisen sich die Wesen aller Rassen als launenhafte Geschöpfe, die durchaus in erster Linie auf ihren Vorteil bedacht sind und dafür bereit, alles zu tun. Das Netz der Intrigen weitet sich aus und droht nun auch die zu umschlingen, die vorher die Fäden in den Händen gehalten haben.

Wieder gibt es sehr viele Beschreibungen und Dialoge, die die Geschehnisse und Figuren zwar plastischer und auch ein wenig vielschichtiger machen, darunter leidet aber die Spannung.

So farbenprächtig „Der Tetrarch“ auch im ersten Moment sein mag, die Handlung ist nicht selten quälend in die Länge gezogen. Action gibt es diesmal weniger, auch das Katz-und-Maus-Spiel hält sich in Grenzen. Dafür nehmen die Intrigen immer mehr Raum ein und beginnen die Beziehungen komplexer zu machen als sie jetzt schon sind.

Hierbei gibt es Parallelen zum ersten Zyklus, denn schon dort begannen Gruppen, die eigentlich miteinander verfeindet waren, zusammen zu arbeiten, und aus den Schatten schälte sich die wahre weltenvernichtende Gefahr.

Alles in allem bietet der Zyklus um „Die Magie der drei Welten“ interessante, wenn auch nicht immer spannende Momente und zeigt was man mit einem so ungewöhnlichen Kosmos, wie in Ian Irvine erschaffen hat, anstellen kann.

 

„Der Tetrarch“ wendet sich wie auch sein Vorgänger „Die Geomantin“ in erster Linie an die Freunde magisch-epischer Fantasy, die Beschreibungen und Atmosphäre schätzen und sich ohne Wenn und Aber auf in die Länge gezogene Handlung einlassen können.

 

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Buch:

Der Tetrarch

Der Tetrarch

Reihe: Die Magie der drei Welten, Bd. 2

Autor: Ian Irvine

Paperback, 846 Seiten

Bastei-Lübbe, Köln, erschienen August 2009

Übersetzung aus dem Englischen von Holger Hanowell

Titelbild unter von Martha Dalig

ISBN-10: 3404285336

ISBN-13: 978-3404285334

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 13.10.2009, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:01, 9404