Der Turm von Katazza (Autor: Ian Irvine, Die drei Welten, Band 3)
 
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Der Turm von Katazza von Ian Irvine

Reihe: Die drei Welten, Band 3

Rezension von Christel Scheja

 

Ian Irvines Zyklus um „Die drei Welten“ wird von Bastei weiterhin in geteilten Bänden präsentiert. „Der Turm von Katazza“ ist nur die ersten Hälfte des englischsprachigen Originals „The Tower on the Rift“.

 

Der Roman schließt genau dort an, wo der letzte, „Das magische Relikt“ aufhörte. Der Chronist Llian und die Magierin Karan wissen inzwischen um einige Geschehnisse der Vergangenheit, die den Menschen nicht ohne Grund verschwiegen wurden, da sie sich mit dem richtigen Wissen noch einmal wiederholen könnten.

Dass all zu große Neugier nicht immer gerne gesehen wird, hat der junge Historiker schon bei seiner Abschlussprüfung unangenehm zu spüren bekommen, da er zwar seinen Titel erhielt, dann aber aus der Schule und den Bibliotheken verbannt wurde, weil er zu tief gegraben hatte. Und Karan ist durch das Blut, dass durch ihre Adern fließt ohnehin schon eine Ausgestoßene, da man sie für unberechenbar hält.

Durch den Besitz des Spiegels von Aachan sind die Schicksalsgefährten noch mehr zu Gejagten geworden, da sich die unterschiedlichsten Parteien für das Artefakt, mit dem man einen Blick in die Zeit werfen kann, interessieren. Zu ihnen gehören unter anderem auch Mendark, Llians Mentor in Chanthed, aber auch dessen Rivale Yggur.

Ersterem ist es gelungen, die beiden gefangen zu nehmen und ein großes Konklave der Chronisten und Magier ein zu berufen, um über das Schicksal der beiden jungen Menschen zu entscheiden. Doch als sie zur Rede gestellt werden sollen, wird die Stadt, in der Rat tagt, von Yggur und seinen Verbündeten angegriffen.

Ein heilloses Chaos bricht aus in dem Karan fliehen kann und Llian von Unbekannten aus dem Volk der Aachen verschleppt wird. Selbst Mendark bleibt nichts anderes als sich in die Geheimgänge der Ratshalle und die Tunnel der Stadt zurück zu ziehen, denn Yggur will auch seinen Tod.

Immer mehr kristallisiert sich heraus, dass der Fund des „Spiegel von Aachan“ nur der Anfang einer sich anbahnenden Katastrophe ist. Denn was keiner der Betroffenen ahnt ist, dass sich nun beginnt auch ein uraltes Übel zu rühren, dass lange Zeit in der Düsternis zwischen den drei Welten geruht hat und nun darauf lauert, durch einen Fehler wieder frei zu kommen.

 

Vor allem Neuleser werden sich mit „Der Turm von Katazza“ schwer tun, da Ian Irvine seine Geschichte konsequent fort- und sowohl die Figuren und Völker als auch ihre Beziehungen zueinander als bekannt voraussetzt. So wird man mitten in die Handlung geworfen - leider ein heilloses Chaos, dass sich in mindestens vier von einander unabhängige und stellenweise etwas verwirrende Handlungsstränge auflöst, da nicht nur die Helden sondern auch ihre Gegenspieler getrennt haben. Ein Großteil der Geschichte ist der Flucht durch die und aus der Stadt gewidmet, wobei immer wieder kleine Hinweise auf die Richtung eingeflochten werden, die die Handlung jetzt zu nehmen gedenkt.

Allerdings reicht das nicht immer aus, um die Leser in den Bann zu schlagen, da einiges einfach zu sehr in die Länge gezogen wird, was die Geschichte nicht voran zu bringen scheint.

Ein Pluspunkt sind jedoch immer noch die Figuren. Ian Irvines Figuren sind allesamt Menschen mit Stärken und Schwächen, die zwar hin und wieder über besondere Kräfte gebieten, aber dennoch nicht unfehlbar oder unbesiegbar sind.

 

„Der Turm von Katazza“ bietet zwar insgesamt etwas mehr Action und Spannung als seine Vorgänger, ist aber dennoch eher ein Roman, der mehr auf hintergründige Entwicklungen und leise Töne setzt, als auf epische Schlachten und einfache Lösungen.

Es bleibt nur zu hoffen, dass sich der Autor nicht all zu sehr verzettelt und dem Anspruch, den er sich selbst gesetzt hat weiter gerecht bleibt.

 

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Buch:

Der Turm von Katazza

Reihe: Die drei Welten

Autor: Ian Irvine

broschiert, 414 Seiten

Bastei Lübbe, erschienen Oktober 2007

ISBN: 978-3-404-20581-3

Übersetzung aus dem australischen Englisch von Rainer Schumacher

Titelbild von Sergey Musin

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 15.11.2007, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:01, 5286