Der unglaubliche Hulk – Bd. 1: Das Zeitalter der Monster
 
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Der unglaubliche Hulk – Bd. 1: Das Zeitalter der Monster

Rezension von Ingo Gatzer

 

Der Hulk musste in letzter Zeit einiges mitmachen. Zuletzt reiste der grüne Gigant sogar als Raumschiff durch das Weltall. In der neuen Serie von Philip Kennedy Johnson geht es nun etwas irdischer zu. In „Der unglaubliche Hulk – Bd. 1: Das Zeitalter der Monster“ lebt Bruce Banner lebt in ständiger Angst, dass der Hulk die Kontrolle übernehmen könnte, flüchtet durch ländliche Regionen der USA und hält sich weitgehend von Menschen fern. Gleichzeitig kündigt sich ein Zeitalter der Monster an. Der Schlüssel um die Tor zur Herrschaft dieser Kreaturen aufzustoßen, scheint ausgerechnet der Hulk zu sein. Deswegen hetzt die rätselhafte Mutter des Schreckens Ungeheuer aller Art auf ihn bzw. Banner. Und dann ist da auch noch ein junges Mädchen, das hofft, dass der Hulk auf sie abfärbt.

 

Angesichts Comics wie ALIEN oder MARVEL ZOMBIES: AUFERSTEHUNG ist abzusehen, wohin die Reise unter der Ädige von Philip Kennedy Johnson. Dass ein Horroransatz gut zum wütendsten aller Marvel-Helden passen kann, bewiesen ja bereits Al Ewing und Joe Benett. Für seine Run kreiert Johnson allerdings eine eigene düstere Mythologie, von der die alte Mutter des Schreckens nur eine Komponente ist. Außerdem erhält der Hulk – und eindeutig weniger Banner – hier einen interessanten Sidekick. Durch diese Figur kann Johnson die Ambivalenz seiner Hauptfigur stärker in den Vordergrund rücken. Der gelungene Horrorplot erinnert stellenweise an Genregrößen wie H. P. Lovecraft oder Stephen King. Weitere Informationen über Wesen wie Brother Deep oder eine Sumpfhexe erhalten Leserinnen und Leser in Form von fiktiven Aufzeichnungen präsentiert. Das ist richtig gut gelöst, weil es den Mythos vertieft, aber gleichzeitig die eigentliche Comichandlung entlastet. So sind die Aufzeichnungen ein zusätzliches Angebot, tiefer in den dunklen Mythos abzutauchen. Dabei knüpft Johnson inhaltlich geschickt an das „Viridian-Projekt“ bzw. den „Epilog“ aus dem „Hulk Annual“, die David Pepose (SAVAGE AVENGERS) erdacht hat. Konsequenterweise bilden diese Kapitel den Auftakt des Bandes und bilden auch für Neulinge einen guten Einstieg. Da stört es nur minimal, dass Pepose vielleicht etwas zu weit ausholt, um sich einem Kamerateam zu widmen, das letztlich keine Rolle spielt.

 

Bei der Beurteilung der visuellen Präsentation ist etwas Differenzierung von Nöten. Richtig gute Arbeit leistet dabei Nic Klein. Der deutsche Künstler (THOR: KÖNIG VON ASGARD) fängt die düstere Stimmung der Story in seinen Bildern gekonnt ein. Auch der Hulk sowie der für den Grünling obligatorische Verwandlungsprozess sind ansprechend gestaltet und seine Monster sehen schön schaurig aus. Genau hier schwächelt allerdings Travel Foreman (BLACK CAT), die letzten beiden Einzelgeschichten bebildert. Besonders der Hulk-Gegner wirkt optisch fast so, als sei er einer Kinderhand entsprungen. Passable Arbeit leistet hingegen Caio Majado (SPIDER-VERSE: GESCHICHTEN AUS DEM MULTIVERSE(. Zwar unterscheidet sich sein Hulk doch deutlich von der etwas ansprechenderen Vision von Klein. Dafür gestaltet und inszeniert er den ersten Auftritt des grünen Wüterichs hervorragend und arbeitet gekonnt mit Unschärfen, um die Wucht des Erlebnisses zu unterstreichen.

Fazit

Du magst den Hulk, Horrorstorys oder sogar beides? Dann solltest Du unbedingt einen Blick in „Der unglaubliche Hulk – Bd. 1: Das Zeitalter der Monster“ werfen – auch wenn die zu Beginn ansprechende visuelle Gestaltung gegen Ende leider etwas schwächelt.

weitere Infos

 

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Comic:

Der unglaubliche Hulk – Bd. 1: Das Zeitalter der Monster

Original: INCREDIBLE HULK (2023) 1-5 & HULK ANNUAL (2023) 1

Autoren: Philip Kennedy Johnson und David Pepose

Zeichner: Nic Klein, Travel Foreman und Caio Majado

Übersetzung: Alexander Rösch

Taschenbuch, 162 Seiten

Panini Verlag, 4/2024

 

ISBN-10 ‏ : ‎ 3741636541

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3741636547

 

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Erstellt: 12.06.2024, zuletzt aktualisiert: 12.06.2024 16:44, 23209