Reihe: Der Orden Band 3
Rezension von Ingo Gatzer
Mit Der Wurmkrieg geht die Comic-Serie Der Orden in die dritte Runde. Dieses Mal beginnt die Handlung im Frankreich des 17. Jahrhunderts. Im Zentrum steht weiterhin die mysteriöse Organisation »Der Orden«, die seit Jahrhunderten gegen wurmartige Kreaturen aus einer anderen Dimension kämpft. Doch jetzt nimmt auch die Zeit selbst Schaden. Irgendjemand sorgt nämlich dafür, dass Mitstreiter des Ordens aus der Zeitlinie verschwinden. Befindet sich ein Verräter in der Geheimorganisation?
Autor Kek-W besinnt sich auf die Stärken der Serie, indem er wieder Phantastik mit Pulp- und Science-Ficition-Elementen kombiniert und dabei historische Figuren – hier etwa Cyrano de Bergerac – mit einem Augenzwinkern in die Handlung einbaut. Dieses Mal variiert er zudem ansprechend das Storytelling, da er den bekannten französischen Schriftsteller weite Teile der Comic-Handlung einem Besucher erzählen lässt. Das ist mehr als eine bloße formale Variation, sondern ermöglicht am Ende auch eine schöne Pointe. Zudem ist es angesichts einiger fantastisch-futuristischer Werke des realen Cyrano de Bergerac auch absolut stimmig. Daneben spielt Kek-W immer wieder gekonnt mit verschiedenen Vorlagen, die es zu entdecken gilt – etwa mit den Grimmschen Mädchen oder Die drei Musketiere. Insgesamt präsentiert sich »Der Wurmkrieg« sehr abwechslungsreich und hat einige Überraschungen sowie kuriose Einfälle parat. Beim Lesepublikum kann es allerdings – auch angesichts Figuren aus mehreren Zeitebenen – zu etwas Verwirrung kommen. Manche(r) dürfte an einigen Stellen auch nähere Erklärungen vermissen.
Die optische Gestaltung des Comics übernimmt ein weiteres Mal Robert Burns. Dessen klassisch anmutender Zeichenstil dürfte vielen inzwischen ans Herz gewachsen sein. Weiterhin glänzt der Brite vor allem, wenn er die Mimik der verschiedenen Akteure absolut plastisch darstellt. Das gilt in diesem Band sowohl für Hauptfiguren wie Cyrano de Bergerac als auch für Nebencharaktere wie den Kardinal Richelieu. Einzig beim Finale, den großen Kampf gegen die Würmer, wäre optisch sicherlich noch mehr möglich gewesen. Wie schon in den beiden Auftaktbänden wirkt besonders die optische Darstellung der Flammen nicht überzeugend.
Fazit:
»Der Wurmkrieg« liefert dank der besonderen Mischung aus Phantastik, Pulp, Science-Fiction, Komik und intertextuellen Spielereien viele gute Gründe, »Der Orden« treu zu bleiben oder ihn neu zu entdecken. Die Serie ist zwar manchmal vielleicht etwas krude und kann für leichte Verwirrungen sorgen, aber alles andere als ein langweiliger Comic-Einheitsbrei.
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