Detective Knight: Redemption
Filmkritik von Cronn
Bruce Willis gilt als Garant für starke Actionfilme, die ihren Wert auch daraus ziehen, dass sie geerdete Stunts und eine grandiose Leinwandpräsenz ihres Hauptdarstellers bieten. Gerade das Charisma von Bruce Willis hat dazu beigetragen, dass die Stirb Langsam-Reihe zu den legendären Actionfilm-Reihen geworden ist und vor allem der erste Teil bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat.
Mit großem Bedauern hat die Filmwelt im Jahr 2020 zur Kenntnis nehmen müssen, dass sich Bruce Willis von seinem Beruf zurückziehen muss. Er leidet an einer Krankheit, die ihm das Schauspielern nicht mehr möglich macht. Doch eingefleischte Bruce-Willis-Fans müssen nicht verzagen: Er hat vor dem Ende der Karriere noch 11 Filme abgedreht, die auf ihre Veröffentlichung warten. Einer davon ist Detective Knight: Redemption.
Verlagsinfo:
Der inhaftierte James Knight wird Zeuge eines Gefängnisausbruchs, der vom Ex-Elite-Soldaten Rickie Conlan angeführt wird. Zusammen mit seinen Anhängern terrorisiert der brutale Fanatiker, unter dem Namen »Der Weihnachtsbomber«, die ganze Stadt. Die Polizei bietet Knight einen Deal an. Er soll die Verbrecher zur Strecke bringen und wird im Austausch wieder als Detektiv eingesetzt. Dabei verteilt der knallharte Knight Gnade für die Gerechten … und gnadenlose Gerechtigkeit für alle anderen.
Kritik:
»Detective Knight: Redemption«ist der zweite Teil der Detective-Knight-Trilogie und wurde vom Regisseur Edward Drake inszeniert, der auch das Drehbuch geschrieben hat.
Dabei gelingt es ihm, einen interessanten Schurken zu zeichnen, der gegen das System kämpft. Rickie Conlan, gespielt von Paul Johansson, überzeugt als Gegenspieler und hat eine starke Leinwandpräsenz.
Auch sein Anhänger Rhodes, der neu rekrutiert wurde, kann als Figur durchaus mit Differenzierungen überzeugen. Gespielt wird er von Beau Mirchoff, der hier sich mit Erfolg um eine vertiefte Charakterdarstellung bemüht. Der Partner von Detecitve Knight, Lochlyn Munro, ist allerdings unsympathisch als Figur gezeichnet, sodass man sein Vorgehen gegen den Bürgermeister als provokant und unhöflich bezeichnet und nicht gutheißen mag. Doch die größte Enttäuschung ist Bruce Willis. Seine gesamte Screentime ist auf wenige Minuten beschränkt, vor allem am Ende taucht er auf. Auch kann er in den Szenen keine Präsenz aufbauen, bleibt auf Oneliner beschränkt und hat kaum Mimik. Dies mag seiner fortschreitenden Krankheit geschuldet sein, wofür vollstes Verständnis da ist. Aber hier soll eine neutrale Kritik eines Films erfolgen, worauf schlussendlich Rezipienten eine Kaufentscheidung treffen, und hierbei müssen diese Kritikpunkte als Malus genannt werden. Selbst hartgesottene Willis-Fans müssen der Wahrheit hierbei ins Auge sehen: Bruce Willis trägt mit seinem Namen die Werbung des Films, aber den Film selbst trägt er nicht.
Auch die Tatsache, dass das Drehbuch nur in den Momenten glänzt, wenn es die Banküberfälle in ihrer Brutalität zeigt, muss erwähnt werden. Kleinere Filmfehler wie verschwindendes Blut auf Oberflächen können verziehen werden, aber wieso muss es denn CGI-Blut sein? Das wirkt nicht immer überzeugend.
Fazit:
»Detective Knight: Redemption« ist kein Bruce-Willis-Film. Zieht man ihn aus der Gleichung ab, bleibt ein durchschnittlicher Gangsterfilm mit unsympathischen Polizisten, die durch Provokation und mieser Detektivarbeit zum Ziel kommen. Pluspunkte sind die engagierten Leistungen der Bösewichter und die Bemühungen, Bruce Willis noch ein letztes Mal in Szene zu setzen. Bruce Willis war mal ein Garant für hochkarätiges, charismatisches Actionkino. Doch »Detective Knight: Redemption« bleibt hinter diesen Erwartungen weit zurück.
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