Reihe: Die Kettenwelt – Chroniken Bd.2

Rezension von Zeenat Rauf

Nach den Ereignissen in Scar Night finden sich Dill und Rachel in Sandport wieder; auf der Flucht vor den Tempelarmee des besiegten Gottes Ulcis. Doch der Einfluss der Tempelarme ist gross und durch Haertung haben sie mehrere neue Mitglieder gewonnen. Rachel und Dill werden schliesslich von ihnen gefangen genommen und auch sie sollen gehaertet werden. Die beiden werden nach Deepgate gebracht, zur Stadt die dem Untergang geweiht ist. Unterhalb Deepgate hat sich ein Tor zur Hoelle geoeffnet und die Geister stroemen hinaus. Dill, der sich nach seiner Auferstehung aus dem Totenreich noch immer nicht wohl fuehlt, wird von einem ehemaligen Tempelarchon, der eine wichtige Botschaft für die anderen Götter, die Brüder von Ulcis und Kinder Ayens hat, aus seinem Koerper gedraengt, sodass er sich sehr frueh im Labyrinth wiederfindet.

Rachel beschuetzt Dill’s Koerper so gut, wie sie kann, denn eines weiss sie: Nur wenn der Archon in Dill’s Koerper es schafft seine Botschaft zu uebermittel und der neue Meister in der Hoelle, Menoa, besiegt wird, hat Dill eine Chance, in seinen Koerper zurueckzukehren.

Dies allerdings setzt voraus, dass Dill’s Seele heil bleibt. Diese ist allerdings in Gefahr, denn bisher ist es noch bie vorgekommen, dass eine Seele aus dem Labyrinth fliehen und in ihren Koerper zurueckkehren konnte.

So hat Menoa seine eigenes Interesse an Dill und will ihn dafuer benutzen, die Weltherrschaft zu erlangen...

Fazit:

Nach Scar Night hatte ich einige Erwartungen an dem Folgeband, die Devil’s Night durchaus erfuellt hat. Alan Campbell malt mit seinen Worten eine duestere Welt ausserhalb Deepgates, die wohl auch um einiges brutaler als Scar Night ist. Doch brutal heisst hier nicht gleich schlecht, denn seine Ausfuehrungen waren sie uebertrieben, sondern immer noch innerhalb der Grenze. Die Geschichte war um einiges besser als die vom Folgeband, denn jetzt, wo sich eine ganze Welt fuer die Protagonisten eroeffnet hat, hatte auch der Autor mehr Moeglichkeiten. Sein Ideenreichtum fuer die vielen neuen Charaktere war dabei genial; ein wenig kam mir dabei Walter Moers in den Sinn, der ebenso mit Leichtigkeit abstruse Geschoepfe erschaffen konnte.

Irritiert hat mich jedoch zu einem der Cliffhanger. Nachdem Dill so viel durchgemacht hat, will man natuerlich wissen wie es mit ihm weitergehen wird, doch nachdem dies im ersten Band genauso war, ist das nicht derart schlimm. Wirklich genervt hat dann aber die irrefuehrende Buchbeschreibung auf dem Cover und im Innern. Die Geschichte in der Beschreibung hat nicht die geringste Aehnlichkeit mit dem Buch; ausserdem wurden meiner Meinung nach zu viele Informationen freigegeben.

Dies alles soll jedoch nichts daran aendern, dass Devil’s Night an Genialitaet und Ideenreichtum einige andere Romane weit hinter sich zuruecklaesst.