Cleo und ihre Freunde haben den Schulabschluss geschafft. Da haben sie sich doch einen gemeinsamen Italien-Urlaub verdient! Allerdings bemerkt Cleo immer wieder einen Mann, der sie zu beobachten scheint. Auf einen Spaziergang stößt sie dann mitten in der Altstadt auf ein Portal, das sie in eine andere Welt, Anahera, bringt. Dort ist schon seit Generationen kein Mensch aus unserer Welt mehr angekommen. Cleo soll ursprünglich von dort stammen – und beginnen, ihre Magie auszubilden. Dabei gerät sie immer tiefer in die Rivalitäten zwischen den dortigen Fürstentümern.
Dass ein junger Mensch von seiner ungewöhnlichen Herkunft erfährt und fortan auf einer speziellen Schule in seiner Magie ausgebildet werden soll, ist ein in der Urban Fantasy gern und oft gewählter Einstieg in die Story. Dass die Protagonistin in Jasmin Neubauers Geschichte in unserer Welt, konkret in Wien, schon ihren Schulabschluss hinter sich hat, hebt sie allerdings deutlich über den im Genre üblichen Altersdurchschnitt. Allerdings befinden sich auch ihre neuen Mitschüler im jungen Erwachsenenalter. Die Machtstrukturen ihres neuen Umfelds spielen in dieser Geschichte eine große Rolle, die für den Leser jedoch auch am Ende dieses Auftaktbandes noch nicht vollständig überschaubar ist. Eine zentrale Bedeutung besonders in dieser Hinsicht nimmt auch der Co-Protagonist Lucian ein, der der Sohn eines der Fürsten aus Cleos neuer Heimat ist. Ob dagegen unsere Welt und Cleos hier zurückgebliebene Freunde noch einen besonderen Raum einnehmen werden, betrachte zumindest ich als relativ unwahrscheinlich.
Die Autorin lässt Cleo und Lucian wechselweise in der Ich-Form berichten. Während die Handlung durchaus gefallen kann – hierauf bezieht sich auch meine 4-Sterne-Bewertung –, wären die optische Gestaltung des Druckbildes sowie das Korrektorat und Lektorat eindeutig verbesserungswürdig.