Vrenli ist 40 und geht damit langsam dem Erwachsenwerden entgegen. Als ein Fremder erscheint, der nach einem Buch sucht, das Vrenlis Großvater einst hatte, schließen er und sein Freund Werlis sich der Suche an. Damit beginnt eine Quest, der sich unterwegs noch weitere Gefährten anschließen. Erst langsam erschließt sich Vrenlis wahre Rolle.
Mit 675 Taschenbuch-Seiten, die alleine dieser 1. Band umfasst, kann man Christian Dölders High-Fantasy-Abenteuer wahrhaft als episch betrachten. Dabei begegnen dem Leser so ziemlich alle menschenähnlichen Fantasy-Wesen, die man aus diesem Genre gewohnt ist. Und ein paar mehr. Schon beim Protagonisten Vrenli wird nämlich bis zum Ende des Bandes nicht klar, was er eigentlich ist. Zumindest ist er weder Mensch noch Elf oder Zwerg.
Episch ist aber auch die Erzählweise des Autors, was dazu führt, dass die Handlung erst nach einer erheblichen Anzahl von Seiten beginnt, interessant zu werden und das Interesse des Lesers zu fesseln. Zu Beginn folgen wir der langsam wachsenden Reisegemeinschaft und erleben mit dieser einige kleinere Abenteuer, bevor überhaupt klar wird, worum es eigentlich wirklich geht. Ab einem gewissen Punkt kann die Story dann packen, nur kommt der reichlich spät. Nach meiner Meinung könnte diese Geschichte deutlich gestrafft werden, indem man belanglose Nebenhandlungen herauskürzt. Das würde der sehr ausholenden Handlung sicher keinesfalls schaden, sondern dem Geschehen im Gegenteil zugutekommen. Als Leser muss man hoffen, dass sich der Autor in kommenden Bänden stärker auf die Haupthandlung konzentriert.
Auch wenn Vrenli zweifellos der Hauptprotagonist ist, spaltet sich die Handlung infolge immer wieder erfolgender Aufteilungen der Protagonistengruppe wiederholt in mehrere Teilhandlungen auf, die erzählerisch den verschiedenen Teilnehmern der Quest folgen.