Die Goblins (Autor: Jim C. Hines; Die Goblin-Trilogie Bd.1)
 
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Die Goblins von Jim C. Hines

Reihe: Die Goblin-Trilogie Bd.1

Rezension von Nadine Dilger

 

In Die Goblins von Jim C. Hines geht es um einen Goblin namens Jig, der selbst unter den Goblins ein Feigling ist und daher von den anderen Goblins oft geärgert und gemobbt wird. Er und die anderen Goblins wohnen in einem tief liegenden Höhlensystem in einem Berg, das von der Außenwelt beinahe abgeschnitten ist und die einzigsten Nachbarn die gefährlichen Hobgoblins und die Echsenfische sind. Da er zu feige und schwach ist, darf er nicht mit den anderen Goblins auf Patroullie, sondern mit Latrinen- und Schmodderdienst leisten. Jig lebt von seinen Artgenossen eher zurückgezogen und sein einziger Gefährte ist die Feuerspinne Klecks.

Eines ages wird Jig unverhofft von Porak, einem fiesen Goblin, aufgefordert, mit seiner Gruppe auf Patroullie zu gehen. Obwohl Jig ein wenig Angst hat, fühlt er sich doch geschmeichelt, dass er für so eine Aufgabe ausgesucht wurde. Diese Geehrtheit verflüchtigt sich aber schon gleich wieder, als er merkt, dass sie ihn nur ausnutzen, indem sie ihn als einzigen vorausschicken, damit der Rest keine Arbeit hat. Und da Goblins immer Pech zu haben scheinen, ist es noch nicht genug: Jig trifft auf Abenteuer, die ihn sofort gefangen nehmen und ihn zwingen, ihnen den Weg durch das Höhlensystem zu einem magischen Artefakt zu zeigen…

Von nun an muss Jig wider Willen mit einem Prinzen namens Barius, Darnak dem Zwerg, einem Zauberer namens Ryslind und einer Elbe namens Riana, die ebenfalls eine Gefangene ist, durch das Höhlensystem ziehen. Die Gruppe sucht nach einem magischen Artefakt, dem Zepter der Schöpfung, das von dem Zauberer Elnorein tief im Berg versteckt wurde. Um dieses Zepter zu finden, müssen Jig und die Abenteuer nicht nur die Fallen des mächtigen Nekromanten überwinden, sondern irgendwie an dem Drachen Straum vorbeikommen, der das Zepter angeblich bewacht…

 

 

Die Story ist ziemlich banal und typisch für diese Art von Roman. Eine gemischte Gruppe von Abenteurern, die man in einer ähnlichen Art und Weise schon von dem „Herrn der Ringe“ kennen dürfte, macht sich auf den Weg, um ein magisches Artefakt zu finden und auf dem Weg dorthin müssen sie eine Gefahr nach der anderen überwinden. Diese Story ist mittlerweile einfach nur mehr als verbraucht, was hier auch nicht mit neuen, erfrischenden Ideen oder außergewöhnliche Charakteren wieder wettgemacht wurde. Schon nach ein paar Seiten reihen sich die Abenteuer und die Gefahren in dem Buch nur so, ohne auch nur eine einzige Ruhepause, was vermuten lässt, dass die etwas langweilige Grundstory wirklich nur da ist, um möglichst viel Action hineinzupacken.

 

Dies ändert sich auch durch den Aufbau der Charaktere nicht. Die Charaktere sind allesamt recht flach und teilweise auch ein wenig überzogen oder verwirrend. Das Verhalten einiger Charaktere fand ich äußerst seltsam, vor allem im Umgang mit Jig. Die Elbe Riana und der Zwerg Darnak schienen sich nicht entscheiden zu können, ob sie Jig nun sympathisch finden oder ihn verachten sollen. Mal behandeln sie ihn wir Abschaum und verletzen ihn, aber schon ein paar Seiten später scheint die ganze Abscheu wieder vergessen zu sein. Da kann es dann schon mal sein, dass sie sich mit Jig verbünden oder ihm sogar helfen wollen. Nur Prinz Barius scheint Jig durch und durch zu verabscheuen. Was ich an seinem Charakter wiederum blöd fand, dass er als ziemlich naiv, aggressiv und dumm dargestellt wird. Das scheint so, als ob der Autor damit bewirken wollte, dass seine Leser Barius’ Charakter auch ja nicht mögen.

Lediglich der Charakter von Jig war in Ordnung. Zwar ist er nichts außergewöhnliches, aber er wirkt um einiges nachvollziehbarer, realer und sympathischer als der Rest.

 

Doch das sind noch nicht alle negativen Punkte, die mir an dem Buch aufgefallen sind. Viele Stellen in Die Goblins wirken einfach nur unrealistisch. Ein Beispiel ist, als Jig und die Abenteurer auf den Nekromanten treffen und Jig diesen ohne allzu großen Aufwand mal schnell umbringt. Der Nekromant ist sehr mächtig und Jig ist feige und schwach, da ist es eher unwahrscheinlich, dass er das mal so ohne Probleme hinbekommt. Und das ist nicht die einzigste Stelle dieser Art, es kommen in dem Buch noch einige, etwas unrealistische Stellen vor.

 

Doch nun mal zu der positiven Seite des Buches. Was mir an dem Buch gut gefallen hat und was letztendlich verhindert hat, dass ich mich durch das Buch durchquälen musste, war der Humor. Jim C. Hines baut einige, sehr lustige Stellen in seinen Roman ein, die den Leser vielleicht nicht schallend lachen lassen, die aber immer wieder ein kleines, amüsiertes Lächeln auf die Lippen zaubern können und die stets unterhaltend sind. Ein Beispiel dafür sind Jigs Gedankengänge oder sein Verhalten. Immer wieder ist er am überlegen, ob er bei Gefahren einfach abhauen, sich verstecken oder den anderen helfen soll und meist entscheidet er sich für eine der ersten beiden Optionen.

 

 

Fazit:

Die Goblins langweilt nicht durch und durch, ist aber auch kein Spitzenroman. Die Story bietet nichts neues und auch die Charaktere sind nicht besonders glaubwürdig. Einige Stellen in dem Buch sind witzig, das ist aber auch das einzigste.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426232602d50430ff
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Die Goblins

Reihe: Die Goblin-Trilogie Bd.1

Autor: Jim C. Hines

Broschiert: 406 Seiten

Verlag: Lübbe; Auflage: 1 (11. September 2007)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3404285123

ISBN-13: 978-3404285129

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 15.11.2007, zuletzt aktualisiert: 25.03.2024 16:30, 5275