Im Alter von 5 Jahren wurde Nimh als neue lebende Göttin erkannt. Seitdem darf niemand, nicht mal ihre nächsten Vertrauten, sie körperlich berühren. Jetzt 10 Jahre später, beginnt sie an ihrer Göttlichkeit zu zweifeln, denn sie hat noch immer keine göttliche Macht manifestiert. North ist der Prinz des Wolkenreichs. Als seine Mütter ihm verbieten, sich weiter mit seinen engsten Freunden zu treffen, unternimmt er gegen deren Willen einen Ausflug mit einem selbstgebauten Fluggerät. Dabei stürzt er ab und landet in der als unbewohnbar geltenden Welt unter den Wolken.
In ihrer mit diesem Band beginnenden Fantasy-Dilogie lassen Amie Kaufman und Meagan Spooner eine lebende Göttin und einen Prinzen aufeinander treffen. Während die junge Göttin von Kindheit an erzogen wurde, an die Magie als Hintergrund alles Seins zu glauben, ist der Prinz davon überzeugt, dass hinter allem Technologie steckt.
In diesem Spannungsfeld fußt die Handlung, die in diesem 1. Band fast vollständig auf der Planetenoberfläche stattfindet. Das Ende lässt allerdings erwarten, dass in Band 2 die Wolkenwelt einen größeren Raum einnehmen könnte. Erst nach und nach offenbaren sich die Zusammenhänge zwischen den beiden Völkern. Beide Protagonisten müssen im Lauf der Handlung erkennen, dass nicht alles, was ihnen beigebracht wurde, ganz der Wahrheit entspricht.
Während das Alter der Protagonistin jedoch aus den vorhandenen Informationen recht genau auf 15 beziffert werden kann, bleibt das Alter ihres männlichen Gegenstücks bisher offen. Aus seinen Verhaltensweisen und wenigen anderen Informationen könnte man North für etwas älter, vielleicht 16 oder 17, einschätzen. Beim aus seiner Perspektive erzählten Zusammentreffen schätzt er Nimh aber als etwas älter als sich selbst ein. Wenn das stimmt, könnte er eventuell erst 14 sein.
Die Autorinnen erzählen die Geschichte wechselweise aus der Sicht der beiden Protagonisten, wobei sie jeweils als Ich-Erzähler genutzt werden. Der Erzählstil und die auf dem Spannungsfeld der extrem unterschiedlichen Welten beruhende Story können überzeugen. Auch die Hörspielumsetzung ist gelungen, wobei ich die weibliche Stimme von Julia Nachtmann allerdings als deutlich zu alt für die Protagonistin klingend empfinde.