Die goldene Kaiserin: From Dragons and Gods von Miriam Skovo
Rezension von Frank W. Werneburg
Klappentext:
Solange Jinjin denken kann, wird ihr Leben von Männern bestimmt, denn in ihrer Welt sind Frauen nichts wert. In jedem Frühling wird eine Jungfrau dem achtköpfigen Drachen geopfert, um das Leben des Kaisers Jahr um Jahr zu verlängern. Als Jinjins Vater sie als nächstes Opfer vorschlägt, steht für Jinjin fest, dass sie sich unter keinen Umständen in ihr Schicksal ergeben wird …
Rezension:
Jinjin lebt bei ihrem Vater. Wie alle anderen Frauen hat sie am öffentlichen Leben des Dorfes keinen Anteil. Als wie in jedem Jahr eine Jungfrau gesucht wird, um sie einem Drachen zu opfern, stellt ihr Vater sie zur Verfügung. Dieses Opfer soll das Leben des Kaisers verlängern. Doch Jinjin gibt nicht auf und schafft es, den Drachen zu besiegen. Daraufhin wird sie vom goldenen Drachen zur Nachfolgerin des alternden Kaisers erkoren. Um sich würdig zu zeigen, muss Jinjin 4 Prüfungen bestehen.
Miriam Skovo siedelt ihr Fantasy-Abenteuer in einer Umgebung an, die an eine Mischung aus dem alten Japan und dem alten China erinnert. Japanische Samurai treffen auf die alte chinesische Praxis, Mädchen die Füße zu binden, um zu kleinfüßigen Frauen heranzuwachsen. Die Spannung erwächst hauptsächlich daraus, dass in einer Kultur, in der Frauen keine öffentliche Bedeutung haben, eine Frau zur Kaiserin werden soll. Diese Tatsache wird in ihrer ständigen Wiederholung allerdings stellenweise etwas überstrapaziert. Die Fantasy-Elemente sind ebenfalls der fernöstlichen Mythologie entlehnt. So ist das Haustier beziehungsweise die Begleiterin der jungen Protagonistin ein Kappa. Wie jung oder alt Jinjin ist, wird nicht konkret erwähnt, doch deutet alles darauf hin, dass sie sich im oberen Teenageralter befinden dürfte. Was bei mir zu einer gewissen Verwirrung führte, war die Tatsache, dass einerseits vom Kaiser gesprochen wird, den die Protagonistin nach seinem Tod beerben soll, andererseits von göttlichen Jadekaiser. Dass es sich dabei um unterschiedliche Personen handelt, wurde mir erst sehr spät klar und manche Handlungselemente erst dann verständlich.
Die Autorin legt den Erzählfokus wechselweise auf Jinjin, ihren Begleiter Tian und die junge Gelehrte Chen Li, sodass der Leser auch Szenen verfolgen kann, bei denen die Hauptprotagonistin nicht anwesend ist.
Fazit:
Die Story dieser Fantasy-Quest orientiert sich an der fernöstlichen Kultur und vermischt dabei chinesische und japanische Elemente.
Nach oben