Die Klingen der Wächter 2
 
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Die Klingen der Wächter 2

Rezension von Christel Scheja

 

Xu Xianzhe ist ein junger Künstler aus China, der der koreanischen Minderheit seiner Region angehört und so zweisprachig aufgewachsen ist. Sein Debüt ist zugleich auch ein Vermächtnis, das gleichzeitig in mehreren Ländern erschien. Die Klingen der Wächter wird nun auch von Chinabooks im deutschsprachigen Raum veröffentlicht.

 

Unter dem Kaiser Yangdi hat das chinesische Volk schwer zu leiden, deshalb regt sich auch Widerstand, der regelmäßig niedergeknüppelt wird. Wer kann flieht in das weite Niemandsland aus Wüste und Steppe jenseits der westlichen Grenze des Reiches, solange es noch geht.

Auch der Glücksritter Daoma schlägt sich so durch, hat sich jetzt aber in einer Grenzstadt Ärger eingefangen und ist damit in den Fokus der chinesischen Behörden geraten. Da macht es auch nicht mehr viel aus, einen Auftrag anzunehmen, der es in sich hat, denn den Mann, den er zusammen mit anderen in die Hauptstadt eskortieren soll, ist mehr als nur ein einfacher Reisender … er könnte das Chaos im straff geführten Reich entfesseln.

 

Das beginnende 7. Jahrhundert ist auch in China eine bewegte Zeit, denn in den westlichen Grenzgebieten braut sich durch die verschiedenen Reitervölker und Handelsclans Ärger zusammen. Denn sowohl die Beamten als auch der Kaiser wissen, dass diese über kurz oder lang das Reich dtürmen könnten, Zwar wird gerade ein Schutzwall gebaut, aber der allein wird wohl nicht genügen, deshalb müssen die »Barbaren« im Westen miteinander beschäftigt und möglichst auch dezimiert werden ohne selbst an Kraft zu verlieren.

 

Allerdings kann die Regierung auch keine Aufrührer gebrauchten, die mit den entsprechenden Ideen das Volk aufmischen und von Freiheit sprechen, die die Chinesen im Moment nicht kennen. Aus diesem Grund entspinnt sich nach und nach ein immer übleres Intrigengeflecht, bei dem sich Versprechungen und Lügen gekonnt die Hand geben.

 

In dem Sinne ist die Serie ganz anders als ihre Vorbilder, denn Daoma wird natürlich sehr schnell in den ganzen Ärger verstrickt und muss Stellung beziehen, zumal er sich auch üblen Ärger eingefangen und die Missstände in dem Reich erkannt hat, dass er vor vielen Jahren verließ. Mit diesem zweiten Band beginnt nun auch der große Handlungsbogen, durch den der Held mehr als ihm lieb ist in das Geschehen eingebunden wird – was natürlich dem Leser einiges an Spannung und Unterhaltung bringt.

 

Wie auch schon im ersten Band ist die Action sauber in Szene gesetzt, die Handlung bietet eine gute Mischung aus Kämpfen und ruhigen Szenen, außerdem werden immer wieder Hintergrundinformationen geliefert.

 

Fazit:

Wer »Lone Wolf and Cub« mochte, der wird auch seinen Spaß an »Die Klingen der Wächter« haben, denn die Geschichte bietet eine gute Mischung aus Lokal- und Zeitkolorit. Dass das ganze keine Kopie des Klassikers ist, merkt man sehr schnell, weil die Ähnlichkeiten nur gering sind und Daoma ein ganz anderer Charakter ist.

 

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Comic:

Die Klingen der Wächter 2

Original: Biaoren Vol. 2

Autor und Zeichner: Xu Xianzhe

Übersetzung: Elisabeth Wolf

Chinabooks E. Wolf, 03/2020

Taschenbuch, 264 Seiten

 

ISBN-10: 3905816954

ISBN-13: 978-3905816952

 

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 08.05.2021, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 19709