Die Klingen des Lichts (Autor: Lois McMaster Bujold, Die magischen Messer, Band 1)
 
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Die Klingen des Lichts von Lois McMaster Bujold

Reihe: Die magischen Messer, Band 1

Rezension von Christel Scheja

 

Lois McMaster Bujold ist eine erstaunlich wandlungsfähige Autorin. Bekannt wurde sie mit ihrer Miles Voskorsigan-Reihe, die einiges an Science-Fictiun Preisen abräumte. Schon damals verfasste sie den ein oder anderen Fantasy-Roman, im Genre wirklich bekannt wurde sie aber erst mit der ebenfalls mit Auszeichnungen überhäufte Chalion-Reihe.

In unseren Breiten blieben gerade die ersten beiden „Chalions Fluch“ und „Paladin der Seelen“, die sich beide vor allem durch eine komplexe Handlung und geschickt aufgebaute Intrigen auszeichneten, eher unbeachtet.

Etwas einfacher gestrickt, wenn auch immer noch mit einem ausgefeilten Hintergrund versehen, ist die neue Reihe um „Die magischen Messer“.

 

Obwohl sie weiß, dass unheimliche Geschöpfe und dunkle Magie die Wälder rund um ihre Heimat durchstreifen, hält es die junge Fawn nicht länger zu Hause. Auf einer Bauernhochzeit hat sie im Überschwang der Gefühle dummerweise mit einem der verlobten jungen Männer geschlafen. Und natürlich ist sie davon schwanger geworden. Weil sie keine Schande über ihre Familie bringen will, hat sie sich dazu entschieden, fortzugehen

Doch schon bald merkt Fawn, dass das keine ute Idee war, denn als Mutter eines unehelichen Kindes wird sie von nun an auf der untersten Stufe der Gesellschaft stehen.

Und nicht nur das: Auch die verderbten Erdmänner und der Landzehrer haben es auf sie abgesehen, da ihre Lebensessenz jetzt besonders nahrhaft ist.

Gerade als sie von diesen unheimlichen Kreaturen angefallen wird, greift der Seenläufer Dag ein. Gemeinsam bringen das Bauernmädchen und der Waldläufer das Untier zur Strecke, auch wenn Fawn dabei so schwer verletzt wird, dass sie ihr Kind verliert.

Aber noch etwas anderes ist geschehen: Unbewusst hat sie einen Knochendolch im Besitz des Seenläufers auf sich geprägt, eine der wenigen magischen Waffen, die in der Lage sind, die unheimlichen Wesen erfolgreich zu töten.

Fawn kommt mit dem Verlust und dem Schock ausnehmend gut zurecht. Das liegt auch an die Freundlichkeit und Zurückhaltung Dags, den sie mit jedem Tag lieber gewinnt. Er weicht nun nicht mehr von ihrer Seite, denn er möchte nicht, dass das Mädchen das Geheimnis des Knochendolches zu früh lüftet...

 

„Klingen des Lichts“ klingt wie der Auftakt zu einer Serie, denn die Autorin nimmt sich sehr viel Zeit, die Charaktere einzuführen, wobei sie sich in erster Linie auf Fawn konzentriert, aus deren Sicht das Abenteuer erzählt wird. So kann man hautnah miterleben, wie sie nach und nach ihre bisher sehr enge Weltsicht erweitert und an der Seite Dags von einem simplen, wenn auch ein wenig eigenwilligen Bauernmädchen zu einer entschlossenen Frau und Kämpferin heran wächst, die sich am ende das Leben und den Gefährten erobert, die sie haben will.

Das alles ist umgeben von sehr stimmungsvollen Schilderungen der Umgebung und der Figuren. Wie gewohnt gelingt es Lois Mc Master Bujold mit der Beschreibung alltäglichen Lebens unter einfachen Leuten schnell Atmosphäre und eine Bindung der Figuren an den Leser zu schaffen, so dass man sehr schnell mit ihnen leidet und lacht. So wirkt auch die Liebesgeschichte nicht aufgesetzt oder kitschig.

Die Autorin findet einen ausgewogenen Mittelweg zwischen Action, Abenteuer und dramatischer Charakterentwicklung. Allerdings wirkt all das im Gegensatz zu den Chalion Romanen eher oberflächlich und schludrig.

Die Handlung ist sehr schlicht und stellenweise in die Länge gezogen. Sie erinnert letztendlich sehr stark an das Beziehungsgeplänkel in den historischen Liebesromanen.

 

„Klingen des Lichts“ bietet zwar solide und romantische Abenteuer-Unterhaltung, doch man sollte nicht erwarten, das er qualitativ an die früheren Werke von Lois McMaster Bujold anschließt.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404240805119da6da4b
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Die Klingen des Lichts

Reihe: Die magischen Messer

Autor: Lois Mc Master Bujold

broschiert, 413 Seiten

Bastei Lübbe, erschienen Juni 2007

ISBN: 978-3-404-20571-4

Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Alexander Lohmann

Titelbild von Daniel Ernle

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 07.08.2007, zuletzt aktualisiert: 25.03.2024 16:30, 4649