Die Legende von Aang(DVD; Abenteuer; FSK 6)
 
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Die Legende von Aang

Filmkritik von Christel Scheja

 

„Die Legende von Aang“ ist die Realverfilmung der ersten Staffel der Zeichentrick-Fernsehserie “Avatar: The Last Airbender“/“Avatar: Der Herr der Elemente“ von Michael Dante DiMartino und Bryan Konietzko, die zwischen 2005 und 2008 im amerikanischen Fernsehsender Nickelodeon lief.

Die einundsechzig Episoden konnte nicht nur Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren fesseln, sondern auch viele Erwachsene, denn den Machern gelang es nicht nur westliche und fernöstliche Elemente miteinander zu vereinen, sondern auch eine sehr spannende Geschichte zu erzählen, in der sich Handlung und Figuren entwickelten.

Da „Avatar“ durch diese Tatsache Erfolgsgeschichte schrieb, lag es auf der Hand, die Abenteuer von Aang und seinen Freunden auf die große Leinwand zu bringen. Man fand mit M. Night Shyamalan einen mehr als interessierten Regisseur.

Allerdings verlor man den Rechtsstreit um den Titel „Avatar“, so dass der Realfilm nur noch unter dem Titel „The Last Airbender“ bzw. „Die Legende von Aang“ laufen konnte.

 

Viele Generationen lebten die Menschen der vier Nationen in Frieden miteinander. Jede war einem der vier Elemente zugetan und brachte fähige Bändiger hervor. Nur einer war dazu fähig, alle vier zu beherrschen und gleichzeitig den Kontakt mit der Geisterwelt aufrecht zu erhalten, deren Wesen ebenfalls über die Sterblichen wachten: Der Avatar.

Ihm oblag es das Gleichgewicht zwischen den Kräften zu bewahren. Allerdings verschwand er vor gut hundert Jahren plötzlich. Diese Abwesenheit nutzte die Feuernation aus, um eine aggressive Eroberungspolitik zu verfolgen und einen Krieg gegen die Reiche der anderen Elemente zu beginnen, der bis heute anhält.

Auch Katara und Sokka vom Südlichen Wasserstamm sind im Schatten dieses Krieges aufgewachsen. Ihre Mutter ist von Feuerbändigern ermordet worden, ihr Vater kämpft seither mit der Flotte des Stammes gegen die Feuernation, um Rache zu nehmen.

Eines Tages finden die Geschwister einen Jungen im Eis. Schon bald stellt sich nicht nur heraus, dass er der letzte Überlebende der Luftnomaden ist, die bereits vor hundert Jahren von der Feuernation ausgerottet wurden, sondern vermutlich auch der Avatar.

Aang, so sein Name, ist allerdings noch ein zwölfjähriger Junge, der seine Ausbildung in der Beherrschung der vier Elemente gerade erst begonnen hat. Aus diesem Grund muss er Lehrer finden, die ihm den Umgang mit Wasser, Erde und Feuer beibringen. Die Geschwister nehmen es auf sich, ihn auf der Reise zu begleiten, denn sie ahnen, dass es mehr als wichtig ist, dass er sein Ziel erreicht. Damit hat ihr friedliches Leben ein Ende, aber dafür erwarten sie viele spannende Abenteuer.

Doch auch die Feuernation schläft nicht. Nachdem der von seinem Vater verbannte Prinz Zuko entdeckt hat, dass der Avatar noch lebt, wird auch der ehrgeizige Admiral Zhao auf diese Tatsache aufmerksam. Ein Wettlauf beginnt, der vor den Toren der Stadt des Nördlichen Wasserstammes endet und den Krieg in eine neue Phase führt.

 

Natürlich kann ein gut 90 min langer Film nicht viel von der Handlung wiedergeben, die sich auf 20 ca. 23 min lange Folgen verteilt hat. Es bleibt nur die Möglichkeit, sich auf das Wesentliche zu beschränken.

Das Drehbuch bemüht sich nach Kräften das zu tun, allerdings gehen dabei auch manchmal wichtige Details verloren, die der eigentlichen Geschichte ihren Reiz verliehen haben und den Figuren etwas mehr Tiefe verleihen.

Gerade Fans der Serie wird auffallen, dass wichtige Eckpunkte in der Beziehung der Charaktere wenn überhaupt nur gestreift werden – in welchem Verhältnis etwa Zuko und Aang zueinander stehen, taucht gar nicht erst auf. Dass Sokka sich in Yue verliebt wird zwar in einem Nebensatz erwähnt, spielt aber keine besondere Rolle. Auch die Boshaftigkeit von Admiral Zhao bleibt relativ oberflächlich. Ebenfalls aufstoßen dürfte vielen, dass die interessante rassische Mischung der Zeichentrickserie völlig außer Acht gelassen wurde, die meisten Schauspieler in den Schlüsselrollen weiß sind.

Selbst die Schaueffekte können dieses Manko nicht ausgleichen, werden sie stellenweise zu sehr in die Länge gezogen – Kulissen, Kostüme und Special Effects sehen zwar ganz nett aus, werden aber eher vorgeführt, als dass sie Atmosphäre verbreiten. Und man hat in „2D“ nicht das Gefühl, irgendwelche besonderen Effekte in „3D“ zu verpassen.

Auch die Schauspieler können ihren Figuren oft nicht das Leben verleihen, das diese haben sollte. Noah Ringer und Nicola Peltz merkt man an, dass dies ihre ersten Rollen sind, Jackson Rathbone bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Allein Dev Patel meistert die Zerrissenheit des Zuko-Charakters, auch wenn er manchmal übertreibt.

Die erwachsenen Schauspieler sind eher blass. Vielleicht ist es auch ein Fehler, Lord Ozai, dessen Gesicht man in der Zeichentrickserie erst in der dritten Staffel sieht, schon jetzt zu zeigen und ihn nicht als den bedrohlichen Schatten darzustellen, der er in der Vorlage ist.

Alles in allem verschenkt der Film viele Möglichkeiten, um die Geschichte interessanter und vor allem mitreißender zu gestalten.

Letztendlich ist er eine Aneinanderreihung von Szenen, die durch Erzählungen und Berichte der Figuren zusammen gehalten wird und wie nichts Halbes aber auch nichts Ganzes wirkt. Es mag nicht stören, dass die Gewalt eher gering ist und kindgerecht dargestellt wird, dagegen um so mehr, dass man nur oberflächliches Stückwerk zu sehen bekommt, das zwar in eine hübsche Schale verpackt ist, aber nicht viel Substanz besitzt.

 

Wer „Avatar: Der Herr der Elemente“ bisher noch nicht kannte, wird vielleicht neugierig auf die Serie werden, umgekehrt erlebt man eher eine Enttäuschung, gerade wenn man sich als Fan von „Die Legende von Aang“ die gleiche intensive Atmosphäre, durchdachte Geschichte und Charakterentwicklung wie in der Fernsehserie erhofft hat.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426235715503fef8c
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DVD:

Die Legende von Aang

(DVD; Abenteuer; FSK 6)

The Last Airbender, USA 2010

Regisseur(e): M. Night Shyamalan

Idee und Drehbücher: M. Night Shyamalan, Michael Dante DiMartino, Bryan Konietzko

Komponist: James Newton Howard

Format: Dolby, PAL. RC 2

Sprache: Deutsch, Türkisch, Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch

Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1

FSK: Freigegeben ab 6 Jahren

Studio: Paramount Home Entertainment

Erscheinungstermin: 21. Januar 2011

Spieldauer: 99 Minuten

 

ASIN: B004C0499M

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Weitere Infos:

Extras:

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Die Herkunft des Avatar

Entfallene Szenen

Gag Reel

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Darsteller:

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Noah Ringer

Dev Patel

Jackson Rathbone

Nicola Peltz

Aasif Mandvi

Shaun Tomb

Cliff Curtis

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Erstellt: 20.01.2011, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 11467