Die Melancholie der Haruhi Suzumiya Vol. 1(DVD)
 
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Die Melancholie der Haruhi Suzumiya Vol. 1

Filmkritik von Christel Scheja

 

Durch den Anime „Die Melancholie der Haruhi Suzumiya“ kommt nun auch eine Geschichte zu uns, die in Japan sehr beliebt ist und nach der Umsetzung in einen Anime sogar zu Besellerehren kam, die nur noch von „Harry Potter und der Feuerkelch“ oder „Der Da Vincy Code“ überholt wurden.

Die ersten sieben Light Novels der Reihe "Haruhi Suzumiya" aus der Feder des japanischen Autors Nagaru Tanigawa nahmen nach der Erstausstrahlung der vierzehnteiligen Serie immerhin für mindestens eine Woche die Verkaufsränge 5-11 auf Amazon.jp ein.

Auch die Serie selbst gehört zu den meistverkauften DVDs im Jahre 2006 und erreichte den ersten Platz in der Kategorie „Beste Fernsehserie“ bei mindestens zwei nationalen Preisen. Inzwischen gibt es auch einen Manga, aber der ist nach zwei Bänden noch lange nicht abgeschlossen.

Nachdem die Serie auch im englischsprachigen Markt Erfolge feierte, erscheint sie nun auch in Deutschland. AV Visionen verteilt die vierzehn Folgen auf vier DVDs mit jeweils 3 bzw.4 Episoden. Die erste DVD ist auch als limitierte Edition mit einem Sammelnschuber erhältlich.

„Die Melancholie der Suzumiya Haruhi“ ist der Titel der ersten Light Novel, die Geschichte selbst bezieht aber auch die nachfolgenden Romane mit ein.

 

Haruhi Suzumiya ist eine fröhliche und aufgeweckte, aber auch ziemlich abgedrehte Oberstufenschülerin, die zwar einerseits irgendwie mit den Leuten um sich herum auszukommen scheint, dann aber doch wieder viele vor den Kopf stößt, weil sie offen behauptet, das die „normalen Menschen“ ihr egal seien und sie nur noch auf die Außerirdischen, Zeitreisenden und Psibegabten in ihrer Umgebung achten würde. Auf einige scheint das jedoch nicht so abschreckend zu wirken wie gedacht, denn der junge Kyon, der gerade erst in die Klasse gekommen ist, freundet sich aus Neugier mit ihr an, weil er siew doch irgendwie ganz nett findet.

Unversehens landet er dabei auch noch in ihrem frisch gegründeten Club, der „SOS-Brigade“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, übernatürliche Phänomene zu ergründen, von denen es auch hier einige zu geben scheint. Außerdem möchte Haruhi „der Welt mehr Aufregung bringen, indem sie Außerirdische Zeitreisende und anderes aufspürt“.

Die erste Aufgabe, die sich die Gruppe deshalb stellt, ist ein selbstgeschriebener Film, der auf dem Kulturfestival der High School aufgeführt werden soll: „Die Abenteuer der Mikuru Asahina – Episode 00“

Was niemand aus der Gegenwart – nicht einmal das Mädchen selbst - weiß ist, dass Haruhi selbst die Fähigkeit besitzt, Raum und Zeit nach ihrem Willen zu beeinflussen und zu verfremden. Sie hält die Macht in den Händen, die Erde zu zerstören und dann nach ihren Vorstellungen neu zu schaffen.

Weil sie damit das Gefüge des Universums in Unordnung bringt, sind tatsächlich Reisende in der Zukunft in die Gegenwart gekommen, um sie zu beobachten. Ihre Mitschülerin Yuki Nagato ist in Wirklichkeit eine Androidin, Mikuru Asahina eine Zeitreisende die 50.000 Jahre überbrückt hat und Itsuki Koizumi ein Psi-Begabter. Im Geheimen versuchen sie heraus zu finden, wie man Haruhi aufhalten kann, ohne ihr etwas zu Leide zu tun und zum anderen beschützen sie sie vor anderen Gefahren.

Denn immerhin gibt es auch einige, die sich die besonderen Fähigkeiten Haruhis durchaus zu nutzen machen oder ohne weitere Beobachtung vernichten wollen, so wie Ryoko Asakura, die Sprecherin der Klasse.

Allein Kyon ist wie das junge Mädchen ein Sohn der Gegenwart, ganz und gar normal ... oder vielleicht doch nicht?

 

Ganz so ernst sollte man „Die Melancholie der Haruhi Suzumia“ nicht nehmen, denn die Animeserie parodiert eher die Klischees des Genres, als dass sie es ernst nimmt. Das wird durch ein wahres Gewitter an Gags und dem überdrehten Verhalten der Heldin mehr als deutlich, die es sich zum Beispiel angewöhnt hat, Mikuru Asahina immer wieder betatschen, wenn diese sich im Clubraum aufhält. Gemüse in einem Häschenkostüm verkauft und aus ihrer Vorliebe für das Übernatürliche keinen Hehl macht. Dementsprechend turbulent geht es in den Clubsitzungen zu, nachdem das junge Mädchen erst einmal aus ihrem Schneckenhaus gekrochen ist und ihre Träume ausliebt.

Eher mit Besorgnis betrachten dies ihre Clubmitglieder, die zwar eigentlich zuerst nicht zusammen arbeiten, dann aber keine andere Wahl mehr haben, wenn sie Haruhi retten wollen.

Wirkliche Action gibt es nicht. Die Geschichte wir eher von humorvollen Situationen und kleinen Geheimnissen getragen, denn wenn erst einmal die wichtigsten Figuren vorgestellt sind, merkt man recht schnell, dass es noch mehr als fröhliche und leichte High School-Anekdoten geht. Hinter den Kulissen ziehen auch andere ihre Fäden und beileibe nicht alle sind wirklich menschlich.

Von einer kleinen Romanze zwischen Kyon und Haruhi ist in den ersten Folgen noch nicht viel zu bemerken, vermutlich wird sich das, wie so vieles andere, erst später entwickeln.

Wer schrille und gagreiche Animekomödien mag, wird bei „Die Melancholie der Haruhi Suzumiya“ sicherlich nicht daneben greifen.

Der Science-Fiction-Anteil ist eher gering, so dass Genre-Fans sich schon ganz genau überlegen sollten, ob sie wirklich an einer Geschichte Spaß haben könnten, die gerade in den ersten Folgen fast nur im normalen japanischen Schulalltag spielt und nur ab und zu durch übernatürliche Vorgänge unterbrochen wird.

Animation, Bild und Ton sind von guter Qualität und passen wie die Musik zur fröhlichen Stimmung des Animes. An Extras gibt es ein sechzehnseitiges Booklet mit Charaktervorstellungen, sonst allerdings nichts.

 

Damit ist die „Die Melancholie der Haruhi Suzumiya“ in erster Linie eine verspielte und muntere Komödie mit phantastischen Elementen, die ein wenig Romantik und Action hinzu fügt. In den ersten Folgen werden vor allem die Charaktere und die Ausgangssituation eingeführt, so dass man – vorausgesetzt man mag den typisch japanischen Humor und abgedrehten Klamauk – noch einiges erwarten kann.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404240229068091f27e
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DVD:

Die Melancholie der Haruhi Suzumiya Vol. 1

Suzumiya Haruhi no Yuuutsu

14-teilige Serie, Japan 2006

Autor: Nagaru Tanigawa

Regisseur: Tatsuya Ishihara

Drehbuch: Tatsuya Ishihara, Yutaka Yamamoto

Musik: Satoru Kousaki

Bildformat: 16: 9

Synchro: dt. & jap. (D.D 2.0), Untertitel: dt./polnisch

Spieldauer: ca. 100 Min (vier Episoden a 25 min), 1 DVD

FSK: 12

AV Visionen, 9. Juni 2008

Extras: 16-seitiges Booklet

 

ASIN: B0015CI54K

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.09.2008, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 7299