Die Melancholie der Haruhi Suzumiya Vol. 2

Filmkritik von Christel Scheja

 

„Die Melancholie der Haruhi Suzumiya“ ist der erste Band einer sehr erfolgreichen Light-Novel-Reihe aus der Feder des japanischen Autors Nagaru Tanigawa, die in den Buch-Bestsellerlisten des Landes zeitweise sogar an dritter Stelle hinter „Harry Potter und der Feuerkelch“ und „Der Da Vincy Code“ stand. Inzwischen sind sieben Romane erschienen. Auch die vierzehnteilige Anime-Serie ist in ihrem Heimatland ähnlich erfolgreich, so dass sie in den Westen exportiert wurde. Inzwischen liegt in Deutschland die zweite DVD mit den Episoden 5 – 8 in Deutschland vor.

 

Haruhi Suzumiya hat die „SOS-Brigade“ gegründet, einen Club, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, übernatürliche Phänomene zu ergründen und nach Außerirdischen zu suchen. Allerdings sind nur wenige Mitglieder gewordne, weil die meisten das eigentlich fröhliche und aufgeweckte Mädchen für ein bisschen zu abgedreht halten und sich von einigen ihrer Äußerungen vor den Kopf gestoßen fühlen. Denn was soll man auch davon halten, wenn sie behauptet, das die „normalen“ Menschen ihr egal seien.

Trotzdem akzeptiert sie Kyon, der sie eigentlich erst auf die Idee für den Club gebracht hat, in ihrer Nähe. Im Gegensatz zu ihm sind die anderen Mitglieder des Clubs um so abgedrehter.

Das bekommt der junge Mann nun unangenehm zu spüren, denn die Drei enthüllen ihm nun nach und nach, wer sie wirklich sind, und warum sie in diese Zeit und an diesen Ort gekommen sind. Jeder von ihnen hat allerdings andere Ziele. Doch allen gemeinsam ist, dass sie es auf Haruhi abgesehen haben.

Kyon will es zunächst nicht glauben, muss aber dann, als sie ihm mit drastischen Mitteln klar machen, was sie können, dass Yuki Nagato eine Androidin ist, die kaum menschliche Gefühle besitzt, Mikuru Asahina 50.000 Jahre aus der Zukunft stammt und Itsuki Koizumi ein Psi-Begabter aus einer anderen Dimension ist.

Gerade letzterer entführt Kyon schließlich in ein Phänomen, das er einen „abgeschlossenen Raum“ nennt. Haruhi ist in der Lage, einen solchen zu erschaffen, wenn sie sich von der normalen Welt wieder gelangweilt fühlt. Wenn sie eines Tages so weit geht, dass sich ihre erfundene Wirklichkeit über die Erde ausdehnt, wird die Welt, wie Kyon sie kennt für immer zerstört werden. Es liegt einzig an ihm, das zu verhindern, wenn er die Gegenwart so liebt, wie sie ist. Nur er kann Haruhis labile Psyche entsprechend beeinflussen.

Wie gefährlich ihre Kräfte inzwischen sind, bekommt er selbst zu spüren, als ihn das Mädchen eines Nacht im Traum in einen neuen abgeschlossenen Raum entführt, der wie die Schule aussieht. Damit manifestiert sie eine Wirklichkeit, die alles andere zerstören wird, wenn der junge Mann sie nicht davon überzeugen kann, ihre Traumwelt zu verlassen.

 

Auf der zweiten DVD von „Die Melancholie der Haruhi Suzumia“ geht es etwas ernster zu, auch wenn der Humor nicht zu kurz kommt. Aber die Folgen dienen dazu, um den Hintergrund endlich vollständig zu manifestieren und deutliche Spannung in die Geschichte zu bringen, denn nun weiß auch der Zuschauer, was noch auf ihn zukommen könnte, wenn Haruhi nicht gebremst wird.

Die Science Fiction Elemente sind interessant, etwas anders aufgebaut als man das aus westlichen Filmen gewohnt ist, aber durchaus logisch und nachvollziehbar. Man merkt jetzt erst einmal, wie komplex die Geschichte eigentlich ist, auch wenn es genügend Gags und schräge Ideen gibt, die die Episoden auflockern.

Langsam beginnt sich eine kleine Romanze zwischen Kyon und Haruhi zu entwickeln, auch wenn der Junge erst mit der Nase darauf gestoßen werden muss und das Mädchen sich dessen noch nicht wirklich bewusst ist und dieses Thema gegenüber den anderen zurücksteht.

Wie immer wissen auch Animation, Bild und Ton zu gefallen. Sie passen wie die Musik zur fröhlichen und heiteren Stimmung des Animes, der die Klischees und Archetypen der Science Fiction bewusst mit einem Augenzwinkern betrachtet. An Extras sieht es dagegen eher mager aus, es gibt nur einige Trailer.

 

Auch die zweite DVD zu „Die Melancholie der Haruhi Suzumiya“ beweist, dass der Anime in erster Linie eine verspielte und muntere Komödie ist, die die typischen Klischees des japanischen Schülermilieu mit abgedrehten Science Fiction-Elementen verknüpft und damit auch einige Gesetze des Genres auf den Kopf steht. Allerdings sollte man schrille Gags mögen und nicht immer verständlichen – weil fernöstlichen Klamauk – mögen, denn davon gibt es reichlich.

 

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