Reihe: Der Orden Band 1
Rezension von Ingo Gatzer
Europa im dunklen Mittelalter: Die junge Anna Kohl ist auf der Suche nach ihrem verschollenen Vater. Bald stellt sich heraus, dass dieser als Ritter Teil eines mysteriösen Ordens war, der sich dem Kampf gegen außergewöhnliche Bedrohungen verschrieben hat. Bei ihren Nachforschungen stößt Anna auf weitere Mitglieder des geheimen Bundes und auf eine Bedrohung, die nicht von dieser Welt ist.
Die von Kek-W in Der Orden: Band 1: Die Menschmaschine erzählte Geschichte beginnt wie ein eher konventionelles im Mittelalter angesiedeltes Szenario mit einer Prise Fantasy. Doch wer eine Variation von Prinz Eisenherz & Co erwartet, überlebt schnell eine Überraschung. Den Kek-W mischt das anfangs realistisch anmutende Setting bald mit Science-Fiction-Elementen. Da diese harmonisch in die geschilderte Welt integriert sind, wirkt der Ansatz nicht nur frisch, sondern auch stimmig. Zudem punktet die Geschichte mit mehreren Wendungen. Diese Art von mittelalterlichem Steampunk liest sich insgesamt ansprechend, auch weil der Autor mit den anderen Mitgliedern des Ordens, einige interessante Charaktere bietet. Bei einigen von diesen Figuren hätte er allerdings gerne mehr Details über deren Hintergrund vermitteln dürfen, um die lebendiger wirken zu lassen. Aber das kann ja noch im nächsten Band folgen. Einige Sequenzen wirken jedoch etwas trashig – etwa wenn das Schicksal der Welt von Raketenbomben und einem Roboter abhängt.
Für die Bebilderung des Comics ist der erfahrene Zeichner Jim Burns verantwortlich. Der Brite verpasst dem Szenario einen klassischen Look, der an ältere Mittelalter-Comics erinnert. Dabei arbeitet er die Mimik seiner Figuren schön heraus und auch angenehm heterogen heraus. Zudem lässt sich in seinen Panels immer wieder eine besondere Liebe für Details erkennen. Lediglich einige der übernatürlichen Kreaturen – von denen das Backcover leider bereits zu viel verrät – sowie die Darstellungen der Flammen erscheinen in der Gestaltung nicht ganz optimal. Zudem wirken manche Übergänge etwas abrupt. An einigen Stellen hätte die wechselhafte Handlung wohl einfach ein paar Zeichnungen mehr vertragen.
Fazit:
Was »Der Orden: Band 1: Die Menschmaschine« auszeichnet ist eine spannende und frisch anmutende Mischung zwischen Mittelalter, Fantasy und Science-Fiction, die durch die ansprechende Bebilderung schön zur Geltung kommt. Wer mit dieser Mixtur etwas anfangen kann und sich nicht an einer Prise Trash stört, sollte zugreifen.
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