Die Menschmaschine (Der Orden 1)
 
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Die Menschmaschine

Reihe: Der Orden Band 1

 

Rezension von Christel Scheja

 

Das britische Comic-Magazin 2000 AD brachte viele Autoren und Künstler hervor, die später auch in Amerika Karriere machten. Und die Geschichten, die veröffentlicht wurden, erlaubten sich schon früh einen eher bunten Genremix. So auch in der Reihe, die sich Panini nun zur Veröffentlichung ausgesucht hat: Der Orden, dessen erster Band Die Menschmaschine nun erschienen ist.

 

Die wenigsten wissen von dem geheimnisvollen Orden, der schon seit geraumer Zeit die Erde im Geheimen gegen wurmartige Monster beschützt, die die Welt verderben wollen. Ob als Krieger, Ritter oder Söldner, die an Köpfen immer nur kleine Schar, lässt sich nie von einem Gott oder Herrscher instrumentalisieren.

In der Wahl ihrer Mittel sind sie nicht zimperlich und greifen auch gerne schon einmal auf ein Waffenarsenal zurück, das nicht aus ihrer Zeit zu stammen scheint. Und eines ihrer Mitglieder ist sogar eine Maschine.

In diese Gruppe gerät die junge Anna Kohl, die auf der Suche nach ihrem Vater ist. Sie muss erfahren, dass ihr Vater einer dieser Kämpfer gegen das Böse war und tritt schon bald in dessen Fußstapfen. Und das ist gut so, denn die Wurmwesen starten zu einen neuen Angriff auf die Menschheit.

 

Es mag jetzt nicht die innovativste Geschichte sein – Horror und Fantasy mischen sich ganz gerne in Geschichten, die in der Vergangenheit spielen. Neu ist dabei vermutlich eher der Science-Fiction-Aspekt, denn eines der Ordensmitglieder weiß mehr als die anderen – weil er auch eine Maschine ist … und vielleicht auch aus der Zukunft stammt, wie das Waffenarsenal vermuten lässt, auf das er und die anderen Mitglieder des Bundes zurückgreifen können.

Zusammen mit der jungen Heldin wächst auch der Leser nach und nach in diese finstere und grausame Welt hinein, die das späte Mittelalter und die beginnende Neuzeit ohnehin schon für die Lebenden bereithält,

Hinter den Kulissen mischen die Wurmkreaturen mit, aber auch Werwölfe lassen sich auf einen Kampf ein, um ihre dunkle Macht auszuweiten. Anders als bei amerikanischen Serien kann man sich hier nicht sicher sein, ob auch alle Helden am Ende die Geschichte überleben.

Zwar findet die Handlung einen groben Abschluss, aber es ist zu vermuten, dass das Abenteuer noch lange nicht vorbei ist – viele Fragen sind nämlich unbeantwortet geblieben.

Der Zeichenstil ist dem Hintergrund angepasst, düster und schonungslos. Die Welt wird schmutzig dargestellt, die Menschen sind durchweg zynisch und glauben nur noch wenig.

Alles in allem macht der Comic einen eher erwachsenen Eindruck, auch durch die ganzen feinen Anspielungen auf Geschichte und Popkultur.

 

Fazit:

Es lohnt sich durchaus, einen Blick in »Der Orden 1: Die Menschmaschine« zu werfen, wenn man so einen wilden Genremix vor historischer Kulisse mag. Gerade Fans zynischer und schmutziger Geschichten, in denen auch der Horror nicht zu kurz kommt, werden ihren Spaß haben.

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Comic:

Die Menschmaschine

Reihe: Der Orden Band 1

Original: The Order, Vol. 1, 2014

Autor: Kek-W

Zeichnungen: John Burns

Übersetzung: Katrin Aust

Panini Comics, 11/2020

Hardcover, 64 Seiten

 

ISBN-10: 3741620718

ISBN-13: 978-3741620713

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 28.11.2020, zuletzt aktualisiert: 09.04.2024 09:36, 19215