Die Munsters – Gespensterparty (DVD)

Rezension von Bine Endruteit

 

Rezension:

Die Munsters haben über siebzig Folgen lang der Fernsehgeneration der Sechziger charmant-morbide Unterhaltung geboten. Doch selbst nachdem die Serie abgesetzt wurde, haben sie die Fans nicht komplett verlassen, denn es folgte noch ein Kinofilm. Munster, go home! oder zu Deutsch „Die Munsters – Gespensterparty“ hält sich in der Tradition ganz an die jeweils fünfundzwanzminütigen Folgen, hier bekommt man jedoch einen ausgewachsenen Film zu sehen, der sogar auf der großen Leinwand zu sehen war. Was ihn am meisten von der Serie unterscheidet ist, dass er komplett in Farbe ist, während die Munsters im Fernsehen ausschließlich in Schwarzweiß zu sehen waren. Da musste man an Kosten sparen, hier hat man jedoch alle Register gezogen und sie in erscheinen in ihrem schönsten Grün. Zu Herman passt dieser Teint hervorragend, Lily, Eddy und Opa will diese Farbe allerdings nicht so recht stehen. Dafür erstrahlt das Munster-Mobil, ein Rennwagen, der aus einem Sarg gebaut wurde, in wunderbarem Gold und Pink. Ob die Munsters in einer knallig-bunten Version überzeugen, mag Geschmackssache sein, den größeren Gruselfaktor hatten sie sicherlich in reinen Grautönen.

 

Die Geschichte selbst wurde diesmal in englische Gefilde verlegt. Herman Munster hat einen Brief bekommen, in dem das Testament eines seiner Verwandten steckt. Er erfährt, dass er ein Haus in England mit allem drum und dran und sogar den Titel „Lord“ geerbt hat. Natürlich macht sich die ganze Familie sofort auf die Reise, um das Erbe anzutreten. Nach einer abenteuerlichen Schiffsfahrt, bei der Opa sich sogar in einen Wolf verwandelt, kommen sie endlich in „Munster Hall“ an. Doch der Empfang dort gestaltet sich nicht unbedingt so, wie die Familie sich das vorgestellt hätte, denn ihre dort lebende Verwandtschaft neidet ihnen das Erbe und setzt alles daran, Herman auszuschalten. Der große Augenblick ist gekommen, als das jährliche Autorennen ansteht. Herman soll gnadenlos aus dem Verkehr gezogen werden, was man allerdings als Unfall tarnen will. Der ahnt jedoch nichts davon und versucht einfach nur zu gewinnen. Wird er die Ehre seiner Familie verteidigen können?

 

Das Genialste an diesem Film ist unter anderem der großartige Wagen, in dem Herman das Rennen fährt. Das Munster-Mobil sieht nicht nur aus wie ein Sarg, es wurde tatsächlich aus einem erbaut. Es ist neben dem „Batmobil“ mit Sicherheit eins der großartigsten Leinwandautos aller Zeiten.

 

Zugegeben, man muss schon etwas für diese Art von Slapstick-Humor übrig haben, um die Munsters zu mögen, aber genau das macht ja ihren Charme aus. Sie selbst halten sich für völlig normal und alle anderen Menschen für etwas hässlich und seltsam geraten. Dadurch entstehen die absurdesten Situationen. Die Munsters haben natürlich „reale“ Vorbilder: Herman sieht Frankensteins Monster ähnlich, Opa ist ein etwas veralteter Dracula, auch Lily entstammt der Vampirfamilie und Eddy ist ein kleiner Werwolf. Allerdings werden sie alle stark persifliert und sind keineswegs ernst zu nehmen. Gerade Lily sieht allerdings trotzdem „zum anbeißen“ gut aus.

 

Etwas enttäuschend ist die deutsche Synchronisation, allerdings ist sie für ihre Zeit durchaus typisch zu nennen. Ein wenig hölzern wirkt sie trotzdem. Wer des englischen mächtig ist, sollte sich lieber den Originalton auswählen. Hier funktionieren auch einige Wortwitze besser.

 

Fazit:

Auf jeden Fall ist „Die Munsters – Gespensterparty“ eine wunderbare Ergänzung für die heimische, nostalgische Fernseh-Monster-Familien-Serien-Sammlung. Alle Fans können bedenkenlos zugreifen. Das Bild wurde gut digital aufgearbeitet und lässt keine Wünsche offen. Die schöne Aufmachung im Schuber und das gelungene Cover sind zusätzlich einen Kauf wert.