Die neue Welt (Der Orden 4)
 
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Die neue Welt

Reihe: Der Orden Band 4

 

Rezension von Ingo Gatzer

 

Mit Die neue Welt ist der vierte Teil der Comic-Reihe Der Orden betitelt. Der Band beginnt jedoch in der alten Welt – genauer gesagt im Paris des Jahres 1793. Hier soll ein junger Mann seinen Kopf verlieren, der sich schnell als Sohn von Cyrano de Bergerac herausstellt. Somit ist die Französische Revolution nur Kulisse und es geht wieder um den interdimensionalen Krieg des geheimnisvollen Ordens gegen die Wurmwesens. Doch der Bund von Kämpfern hat sich längst in unterschiedliche Lager aufgespalten und einer hat es da als Mischwesen – halb Wurm, halb Mensch – besonders schwer.

 

Genau wie bei den ersten drei Teilen der Serie stammt die Story von Kek-W. Der Brite gibt seinem Publikum keine Ruhepause, sondern startet gleich mit der drohenden Hinrichtung und einer actionreichen Verfolgungsjagd: Gut so, denn so hat Langeweile keine Chance. Dabei wechselt der Autor nicht nur die Schauplätze – von Paris über Prag nach Boston – sondern teilweise auch die Zeiten. Durch bekannte Ordensmitglieder und deren Bestreben, die veränderte Zeitlinie wieder zu korrigieren, knüpft der Autor an den letzten Band an. Auch dieses Mal baut Kek-W bekannte historische Personen – hier etwa den US-Präsidenten John Adams – in die Story ein und spielt dabei mit geschichtlichen Ereignissen und moderner Technik in jahrhundertealten Settings. Dieser Hauch von augenzwinkerndem »Trash-Steampunk« und die manchmal etwas kruden Begebenheiten machen dabei einen guten Teil des Reizes der Serie aus. Da die Kämpfe aber nun auch zwischen Ordensmitgliedern ausgetragen werden, wirken die Auseinandersetzungen noch dramatischer als zuvor. Die schon im letzten Band bröckelnde Grenze zwischen guten Menschen und bösen Würmern verwischt immer stärker. Das kommt auch der Story zugute, sie so komplexer wird.

 

»Never change a winning team«. Dementsprechend ist auch dieses Mal der Haudegen Robert Burns für die visuelle Realisierung verantwortlich. Das Ergebnis ist jedoch etwas zwiespältig. Teilweise liefert der Brite zwar herausragend gestalte Panels mit zahlreichen Details, die man sich am liebsten einrahmen lassen möchte. Ein Beispiel dafür ist gleich das erste Bild, das die Französische Revolution lebendig werden lässt. Dazu kommen zahlreiche lebensecht gestaltete Charaktere mit ausdrucksstarker Mimik – wie die sinnierende Anna Kohl auf dem Schiff nach Amerika. Neben anderen guten Zeichnungen finden sich aber auch immer wieder Panels die etwas unausgegoren und skizzenhaft wirken – und zwar mehr als es bei den früheren Bänden der Serie der Fall. Unter diesen leidet leider die Immersion bei der Lektüre. Ob der Zeichner einen Abgabetermin einhalten musste oder durch den Kontrast irgendeine Wirkung erzielen wollte? Denn dass er es viel besser kann, zeigt Burns ja vor allem in der ersten Hälfte des Comics immer wieder eindrucksvoll.

 

Fazit:

In »Die neue Welt« legt Autor Kek-W die Auseinandersetzung zwischen den Orden und den interdimensionalen Würmern gewohnt actionreich – allerdings insgesamt vielschichtiger – mit Lust an trashigen Details und manchmal etwas absonderlichen Ereignissen an. Die visuelle Begleitung der Story durch Robert Burns reicht dabei von herausragenden gemäldeartig durchkomponierten Bildern bis zu merkwürdig eintönigen Skizzen.

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Comic:

Die neue Welt

Reihe: Der Orden Band 4

Original: The Order, 2000

Autor: Kek-W

Zeichnungen: John Burns

Übersetzerin: Katrin Aust

Panini Comics, November 2021

gebundene Ausgabe, 72 Seiten

 

ISBN-10: 3741624349

ISBN-13: 978-3741624346

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B09PZ6VGQG

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 17.03.2022, zuletzt aktualisiert: 09.04.2024 09:36, 20681