Die Schreie am Rande der Stadt (Autor: Stefan Barz)
 
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Die Schreie am Rande der Stadt von Stefan Barz

Kriminalroman aus Wuppertal

 

Rezension von Christel Scheja

 

Der 1975 in Köln geborene Stefan Barz wuchs in Kommern auf, lebt und arbeitet heute als Lehrer in Wuppertal. Deshalb spielen beide Orte, vor allem letzterer wohl auch eine große Rolle in seinem neusten Buch Die Schreie am Rande der Stadt.

 

Der Journalist Martin Tesche hat die schwere Aufgabe, nach dem Tod seines Vaters dessen Hausstand aufzulösen. Dabei macht er eine folgenschwere Entdeckung, denn in den Tagebüchern, die er ausgräbt, erfährt er nicht nur mehr über das Leben von Johannes Tesche lange vor seiner Geburt, dieser erwähnt auch einen Mord, an dem er mit beteiligt war.

Erschüttert macht sich Martin deshalb auf die Suche nach der Wahrheit und taucht dabei tief in das Jahr 1933 ein …

 

Sein Vater ein Mörder? Herauszufinden ob dem wirklich so ist, ist eine starke Motivation für den Journalisten, der sich nun daran macht, die Wahrheit zu ergründen und mit den noch lebenden Zeitzeugen zu sprechen.

Dabei merkt er sehr schnell, das etwas nicht stimmt und taucht so tiefer in die Materie an, die dem Leser in einer eigenen Handlung präsentiert wird. Und diese ist eigentlich viel stärker als der eigentliche Krimi.

Denn Stefan Barz erweckt das Jahr 1933 wieder zum Leben. Die Nazis haben die Wahl gewonnen, und nun lassen sie überall die Masken fallen. Selbst in der Hitlerjugend haben die Jugendlichen keine Scham mehr.

Noch vor den Juden werden Andersdenkende, vor allem Kommunisten und Sozialdemokraten interniert und misshandelt, dabei stellt der Autor auch bewusst ein nur kurz existentes aber kaum bekanntes Konzentrationslager in Wuppertal vor.

Es ist erschreckend mitanzusehen, wie einerseits das Leben immer schwieriger und gefährlicher wird, wenn man anders denkt, aber auch, wie schnell Jugendliche und Erwachsene der Ideologie der Nazionalsozialisten verfallen, wenn man sie richtig ködert.

 

Dazu kommt ein Schuss Lokalkolorit, der die Stadt im Tal der Wupper zum Leben erweckt. Und nicht zuletzt dürfte auch das Jahr der Gegenwartshandlung nicht ganz zufällig gewählt worden sein.

Aber auch die Aufklärung des Mordes ist in sich schlüssig, die Hinweise fügen sich gekonnt ineinander und lassen den Leser zufrieden zurück, da alle Fragen beantwortet werden und auch das Motiv mehr als verständlich ist.

 

Fazit:

»Die Schreie am Rande der Stadt« ist mehr als ein simpler Kriminalroman. Sie erzählt auch, wie sich das Leben in einer eher unbedeutend scheinenden Stadt wie Wuppertal, abseits der großen politischen Schauplätze nach der Machtergreifung veränderte und wie gefährlich das Jahr 1933 schon für Andersdenkende werden konnte. Zudem wird ein Mord klug und nachvollziehbar aufgeklärt, so dass keine Wünsche offenbleiben.

 

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Buch:

Die Schreie am Rande der Stadt

Autor: Stefan Barz

KBV, 25. Oktober 2021

Taschenbuch, 280 Seiten

Cover: Ralf Kramp

 

ISBN-10: 3954415852

ISBN-13: 978-3954415854

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B094DL3HCB

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 18.02.2022, zuletzt aktualisiert: 11.04.2024 09:56, 20593