Die Sims 2 (Playstation 2)

Rezension von Tanja Thome

 

Rezension:

Die „Sims“-Spielreihe erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, und das mittlerweile auf verschiedenen Konsolen. Die Sims 2 wurde beispielsweise auch für die Playstation 2 herausgebracht.

 

Am Anfang steht natürlich die Auswahl eines Sim. Hierzu kann man beliebig oft die hinter dem Sim als kleine Galerie dargestellten Ahnen durchmischen, um daraus dann den Typ Sim zu erhalten, den man sich vorstellt. Selbstverständlich kann man auch selbst Hand anlegen, ob nun an Haaren, Gesichts- oder Staturmerkmalen, und natürlich kann man auch Hosen, Röcke, Schuhe, Jacken und mehr auswählen. Die eingangs angedeutete Vererbungslehre taucht im Spiel selbst allerdings leider nicht auf, da es schlichtweg gar nicht erst zu Nachwuchs kommt.

 

Im Spiel selbst kann man sich frei bewegen und spielen, kochen, essen, schlafen, sich einen Job suchen und mit den Mitbewohnern interagieren, also im Grunde alles das machen, was man von der Spielreihe her kennt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, das Lebensziel seines Sims erreichen zu wollen. Zu diesem Zweck verfügt der Sim über diverse Wünsche und Ängste, die es zu erfüllen beziehungsweise zu vermeiden gilt. Umso mehr aus der langen und sich entwickelnden Liste erfüllt wird, desto mehr Punkte bekommt der Sim. Dies eignet sich für jeden Spielertyp, besonders aber für Anfänger, da man so stets einen Aufhänger hat, was man als nächstes Sinnvolles tun könnte oder sollte. Besonderheiten sind hierbei Goldwünsche, deren Erfüllung den Storymodus vorantreiben und Platinwünsche, deren Erfüllung neue Schauplätze freischaltet.

 

Die Schauplätze sind gewissermaßen ein Problem innerhalb des Spiels. Wechselt man nämlich den Schauplatz, erreicht man zwar ein besseres wohnliches Umfeld und lernt eventuell weitere Leute kennen (aus deren Perspektive man ebenfalls spielen kann), aber sämtliche Errungenschaften aus dem Schauplatz zuvor sind dadurch zugleich verloren. Ein Wechsel sollte also gut überlegt werden. Will man möglichst schnell durch alle Schauplätze hetzen und möglichst rasch das Lebensziel eines Sims erreichen, oder will man das Spiel nicht eher genießen und zögert Schauplatzwechsel darum hinaus?

 

Die zu erfüllenden Bedürfnisse und Interaktionsmöglichkeiten sind die typischen für die Spielreihe. Etwas verwirrend, aber doch sehr sinnvoll ist das Ausblenden interagierender Figuren. Sobald man einen anderen Sim anspricht oder sonstwie mit ihm in Kontakt tritt, wird auf diese beiden Sims gezoomt und der Hintergrund und parallel ablaufende Aktionen anderer Sims treten in den Hintergrund.

 

Für Küchenfans besonders interessant ist die Umsetzung der Kühlschranknutzung. In „Die Sims 2“ kann man einzelne Zutaten frei oder nach Rezepten (zum Beispiel einem aus der Frauenzeitschrift, die der Sim neulich auf dem Klo sitzend gelesen hat …) kombinieren und auf unterschiedliche Arten, also kalt, auf dem Herd oder im Ofen zubereiten. Die Palette ist hierbei scheinbar unendlich und es macht unheimlichen Spaß, mit diesem Feature zu experimentieren – auch wenn gilt: Umso mehr und exklusivere Zutaten, desto teurer wird das Gericht.

 

Abgesehen von solchen Highlights ist „Die Sims 2“ für die Playstation 2 allerdings eine recht anstrengende Angelegenheit. Die Ladezeiten sind enorm, so dass man fast die Hälfte der Spielzeit vor dem ruckelnden Fernseher oder quasi in der Warteschleife hängt. Auch die Steuerung ist für ein Konsolenspiel ziemlich komplex und aufwändig, beispielsweise aufwändiger als im Sims-Titel „Gestrandet“ für die Playstation 2. Häufigeres Verdrücken, Korrigieren und Experimentieren geht zusätzlich auf Kosten des Spielvergnügens, und da trösten auch die tolle Grafik und die zahlreichen Möglichkeiten im Bereich Aktion und Kameraführung nicht wirklich.

 

Fazit:

„Die Sims 2“ ist ein Playstation 2-Titel, der durchaus Spaß macht und einige Besonderheiten zu bieten hat, die sich vor allem für leidenschaftliche Sims-Spieler lohnen, allerdings kosten Ladezeiten und Steuerungsoptionen derart viel Zeit und teils auch Nerven, dass auch die ansprechende Grafik des Spiels letztlich nicht ausgleichen kann.