Die Tochter des Kriegers (Autor: Ari Marmell)
 
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Die Tochter des Kriegers von Ari Marmell

Rezension von Christel Scheja

 

Mit „Die Tochter des Kriegers“ setzt Ari Marmell seine Saga aus dem Land Imphallion fort. Corvis Rebane, ehemals einer der gefürchteten Kriegsherren, hat sein ruhiges Leben aufgeben müssen, weil ihn die Schatten der Vergangenheit eingeholt haben. Nach einem Anschlag auf die Familie, dem die Tochter und der Sohn fast zum Opfer fallen, zieht er wieder seine Rüstung an und fordert die Einlösung alter Versprechen ein.

 

Zwar gelingt es ihm den zaubermächtigen Kriegsherren Audriss in einer Schlacht aufzuhalten, aber die Freude währt nicht lange. Das Heer findet keine Unterstützung bei der Bevölkerung, die dem Frieden nicht traut, so dass er einen anderen Weg gehen muss.

Zusammen mit Lady Irrial, einer alten Freundin, geht er in den Widerstand, nachdem die Stadt von chepiranischen Soldaten überfallen und die Menschen in ihr von den Besatzern unter Druck gesetzt werden, wenn sie sich nicht mit ihnen arrangieren können. Unter dem Namen Cerris versucht Corvis sein Bestes zu tun, um die Feinde zu vertreiben, doch dann kommt auch noch eine weitere Schwierigkeit auf ihn zu.

Ein Unbekannter ist in der Stadt, der in der Gestalt und unter dem Namen des ehemaligen Kriegsherren brutale Morde begeht, die nicht nur Gilden und Adel erschüttern. Auch die Bevölkerung erinnert sich an die Schrecken der Vergangenheit und wenden sich gegen den echten Corvis. So bleibt diesem nichts anderes übrig, als heraus zu finden, wer dieser Kaleb ist, und aus welchen Gründen er handelt.

Dieser geht auch noch weiter, schmeichelt er sich doch bei der Familie ein und bringt nach und nach Mellorin, die junge, naive Tochter von Corvis auf seine Seite. Das gutgläubige Mädchen entwickelt dank der düsteren Erzählungen, die auch von einem Onkel stammen immer mehr Hass auf ihren Vater und scheint so das ideale Werkzeug zu seiner Vernichtung zu werden.

 

Wie schon im ersten Band der Saga so ist auch diesmal deutlich zu spüren, dass Ari Marmell das Schreiben nach dem Baukastensystem gelernt hat. Wieder ist der Roman bewusst für die jungen männlichen Fantasy-Fans gestrickt worden, die in erster Linie Action schätzen und keine Charakterentwicklung. So bleiben die Figuren in dem Roman allesamt sehr blass und schablonenhaft. Sie tun einfach das, was die Handlung für sie vorgesehen hat – nicht mehr und nicht weniger, lassen Ecken und Kanten vermissen, die einen Charakter unverwechselbar und interessant machen.

Die Geschichte ist eher episodenhaft aufgebaut. Der rote Faden ist fast gar nicht vorhanden, da es kein wirkliches Ziel zu geben scheint. Der Kampf, den Corvis führt, erinnert eher an eine Schaumschlägerei, da sie außer Tod und Vernichtung nicht viel hervorbringt. Auch der Versuch, Mellorin zu einem Werkzeug der Rache an ihrem Vater zu machen, wirkt eher halbherzig als ernst gemeint.

Alles in allem wird die Spannung nur durch vordergründige Action erzeugt, die den ein oder anderen Leser am Ball halten dürfte. Aber wirklich Anteil an den Geschehnissen nimmt man nicht, da einem die Figuren und der Hintergrund eher fern bleiben. Denn nicht einmal die Beschreibungen bieten irgendwelche Überraschungen, die vom gängigen Standard fern bleiben.

 

Tatsächlich erweist sich „Die Tochter des Kriegers“ als ein noch schwächerer Roman als sein Vorgänger „Der Dämon des Kriegers“. Er bietet zwar solide Action, aber keine Handlung, die man wirklich genießen kann, da ihr viel an Reiz und wirklicher Spannung fehlt.

 

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Buch:

Die Tochter des Kriegers

Autor: Ari Marmell

Original: The Warlord's Legacy, 2011

Taschenbuch, 542 Seiten

Blanvalet, Dezember 2011

Übersetzer: Wolfgang Thon

Titelbild: Larry Rostant

 

ISBN-10: 3442268443

ISBN-13: 978-3442268443

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B00627HBIO

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042707015977c1170e
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Erstellt: 30.05.2012, zuletzt aktualisiert: 25.03.2024 16:30, 12552