Reihe: B.U.A.P. Band 5
Rezension von Cronn
Schon seit einigen Jahren mischt ein roter Teufel mit abesägten Hörnern die Comic-Szene kräftig auf. Die Rede ist natürlich von „Hellboy“, einer der zugkräftigsten Namen auf dem Comic-Markt.
„Hellboy“ wurde auch als Film umgesetzt, der gerade seine Fortsetzung als Teil 2 erlebt. Doch davon allein lebt ein Franchise noch nicht. Zusätzlich müssen Spin-Off-Serien existieren, um wirklich von einem Mega-Event sprechen zu können.
Bei „Hellboy“ ist diese Spin-Off-Serie die sog. „B.U.A.P.“, die „Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen“.
Der Autor von „Hellboy“ – Mike Mignola – hat hiermit eine Serie ins Leben gerufen, in welcher er Ideen ausleben kann, die bei „Hellboy“ nicht das Licht der Öffentlichkeit erreichen. Mit von der Partie ist als Autor John Arcudi und als Zeichner Guy Davis.
Innerhalb dieser Reihe ist nun der fünfte Band erschienen, der wiederum von dem Kultlabel Cross Cult im deutschsprachigen Raum veröffentlicht wird. Für die Übersetzung zeichnet sich Frank Neugebauer verantwortlich, während Christian Endres das Lektorat übernommen hat.
Inhalt:
Roger, der Homunkulus, ist tot oder doch nicht? Jedenfalls gestattet sein merkwürdiger Zustand den Mitarbeitern der Behörde eine Auszeit. Während Kate Corrigan in Frankreich nach einem Buch sucht, das Rogers Zustand klären könnte, und dabei in die Fänge eines uralten Grafen gerät, sitzen die übrigen Mitglieder der Behörde zusammen und erzählen sich Geschichten? Der bislang eigenwilligste Band der Serie! Werwölfe und uralte Geheimnisse in Frankreich! Monster in Kanada! Die Vergangenheit der B.U.A.P.-Mitglieder! Und ein Gastauftritt von Hellboy persönlich.
Kritik:
Die Story von „Die universelle Maschine“ ist eigentlich recht einfach zu verfolgen. Was dem Band seine Besonderheit verleiht sind seine eingeschobenen kleinen Extra-Geschichten, die vom Hintergrund der Mitglieder des B.U.A.P. erzählen.
In diesen Zwischenstorys erhalten die Mitglieder des B.U.A.P. ein Mehr an charakterlicher Tiefe und Eigendynamik, und einiges wurde Gewissheit, was man ansonsten eventuell nur erahnt hatte. Die HandlungsgerĂĽste sind einfach, aber effektvoll. Die Pointen sitzen. Mehr kann man nicht verlangen, oder?
Doch. Die Zeichnungen müssen artifiziell gesehen qualitativ hochstehend sein. Und das sind sie. Ist man anfangs von Guy Davis Zeichnungen noch nicht völlig überzeugt, da seine Gesichtszüge sich durch übervolle Lippen oftmals auszeichnen, verliert sich dieser Zweifel im Laufe der nächsten folgenden über hundert Seiten und weicht einem befriedigten Lächeln.
Ja, Guy Davis kann zeichnen, wenn er sich bewusst zurĂĽcknimmt und weniger kind-comiclastig beginnt und dann im dĂĽsteren Stil weitermacht.
Ein interessantes Interview mit John Arcudi rundet gemeinsam mit einem Sketchbook den empfehlenswerten Band ab.
Fazit:
„Die universelle Maschine“ ist eine weitere Verneigung vor den literarischen Altmeistern Edgar Allan Poe und Howard Lovecraft, wobei Anklänge zu letztem immer weniger bedeutend wurden.
Die Geschichte des Bandes ist grandios umgesetzt, die Hauptlinie geht nie verloren und man hat als Leser stets das GefĂĽhl, einer ĂĽbergeordneten Storyline-Instanz zu folgen.
Unbedingt kaufen, auch wenn man mit „Hellboy“ oder „B.U.A.P.“ zunächst keine Erfahrung hat. Die kommt von ganz alleine – versprochen.