Die Verschwörung der Druiden (Autor: Terry Brooks; Die Magier von Shannara, Bd. 3)
 
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Die Verschwörung der Druiden von Terry Brooks

Reihe: Die Magier von Shannara Bd. 3

Rezension von Christel Scheja

 

Die Shannara-Saga dürfte im Bereich der Fantasy wohl den einsamen Rekord bei den Neuauflagen halten. Gerade die ersten Bände um „Das Schwert von Shannara“ sind seit der Mitte der 70ger Jahre unzählige Male im neuen Gewand erschienen, zumeist wenn Terry Brooks seinen Zyklus um neue Romane erweiterte. Inzwischen umfasst die Saga 23 Bände, mehrere Generationen von Helden haben die Welt der „Vier Länder“ bereits vor Schaden bewahrt.

 

„Die Verschwörung der Druiden“ ist der dritte Band um „Die Magier von Shannara“. Grianne Ohmsford, einst als „Ilse-Hexe“ die Gegenspielerin ihrer eigenen Verwandten ist schon seit Jahren geläutert und führt den neuen Druiden-Orden von Paranor an. Trotz ihrer Erfahrung konnte sie nicht erkennen, dass sich dämonische Kräfte und Verrat bei den Druiden breit machten.

So vermochten die Abtrünnigen sie stürzen und in die Dämonenwelt verbannen, um freie Hand bei ihren persönlichen Machtspielchen zu haben. Denn sie wollen die Welt beherrschen, nicht ahnend, dass sie schon längst dem Bösen Tür und Tor geöffnet haben.

Nur Grianne Ohmsfords Neffe Pen kann jetzt noch helfen. Der junge Mann ist im Besitz des Dunkelstabs aus dem Holz des Baumes Tanequil, der einzigen Waffe, die ein Tor zwischen den Welten öffnen und auch die Dämonen wieder in ihren Abgrund verbannen kann.

So beginnt eine Treibjagd auf den Ohmsford, der noch nicht ahnt, was auf ihn zukommt. Denn nicht nur die Druiden haben es auf ihn abgesehen, auch ein Dämon, der bei Griannes Verbannung freigesetzt wurde und nun andere seines Schlages in die wirkliche Welt locken will, um diese zu erobern und zu verheeren.

Doch auch der junge Ohmsford hat Verbündete. Sein Vater gebietet noch immer über einen Teil der besonderen Kräfte seiner Familie mit denen er Grianne schon einmal gerettet hat und eilt ihm zur Hilfe, ebenso hält es die Elfenprinzessin Khyber, die sich in die Druidenfestung einschleicht. Gemeinsam versuchen sie zu verhindern, dass die „Vier Länder“ wieder einmal am Rande der Vernichtung stehen, wohl wissend, dass nur Grianne die Erfahrung besitzt sie anzuleiten.

 

Waren die ersten Romane um die Ohmsford/Shannara-Familie Einzelromane, so hat auch Terry Brooks in den 80ziger Jahren die Zeichen der Zeit erkannt und Trilogien geschrieben. Das merkt man den Romanen seither an. Sie sind nicht mehr auf den Punkt geschrieben sondern verlieren sich in Kleinigkeiten, ausufernden Dialogen und Beschreibungen, die nicht immer etwas mit der Handlung zu tun haben. Die geradlinige und auch nur leidlich spannende Handlung wird damit nur noch mehr in die Länge gezogen. Da den Helden mittlerweile auch ein ganzes Arsenal an magischen Artefakten zur Verfügung steht geraten sie nicht mehr wirklich in Gefahr, vor allem nicht, wenn sie zusammen arbeiten. Nicht nur der Dunkelstab, auch die „Elfensteine“ und das „Zauberlied“ werden von ihnen genutzt, um die Welt wieder einmal zu retten. Das passiert jedoch eher etwas unspektakulär neben dem üblichen Geplänkel zwischen den Charakteren und ihren Feinden.

Und noch eines fällt unangenehm auf: Ob sie nun Grianne, Pen oder Khyber heißen – Brooks ist es immer noch nicht gelungen, seinen Figuren einen einprägsamen Charakter zu verleihen. Sowohl Pen als auch Khyber und Grianne entsprechen den Archetypen, den er mit seinen Romanen geschaffen hat: der naive und unerfahrene Jungheld weiß sich auf seiner Mission kaum selbst zu verteidigen, die Elfenprinzessin überschätzt sich gerne und stellt sich ungeschickter an als sie müsste, und beiden stehen Mentoren zur Seite, die ein schweres Leben hinter sich haben. Das kennt man schon so aus den vorhergehenden Zyklen – es scheint, dass sich bestimmte Gene in den Familien weitervererben, und das macht die Saga auch nicht interessanter.

 

„Die Verschwörung der Druiden“ ist sicherlich ein Muss für die Fans, die die Saga bis jetzt verfolgt haben, damit sie das Ende dieses Handlungsbogens kennen, der Roman eignet sich allerdings nicht als (Wieder-)Einstieg in die Saga, da inzwischen bereits zu viel Wissen um frühere Ereignisse vorausgesetzt wird. Zudem gibt es auch in der High Fantasy weitaus spannendere und einprägsamere Zyklen als der um die Nachkommen Jerle Shannaras.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042609042443d9f471
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Die Verschwörung der Druiden

Reihe: Die Magier von Shannara

Autor: Terry Brooks

broschiert – 468 Seiten

Blanvalet, erschienen August 2006

ISBN 3-442-24389-0

Übersetzung aus dem Englischen von Andreas Helweg

Titelbild von Ferenc Regoes

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 05.08.2006, zuletzt aktualisiert: 25.03.2024 16:30, 2635