Die Vollstrecker von Nikolai von Michalewsky
Mark Brandis Teil 11 und 12
Rezension von Ingo Gatzer
Rezension:
Zwischen der Union und den Republiken scheint endlich der Frieden in greifbare Nähe gerückt zu sein. Commander Mark Brandis ist für die Sicherheit einer Delegation der Republiken verantwortlich, die zu Verhandlungen nach Interplanar XII reist. Doch der Anschlag einer Gruppe von Terroristen, die sich selbst "Die Vollstrecker" nennen, sorgt dafür, dass sich die Lage zuspitzt. Zu allem Überfluss wird Commander Robert Monnier auch noch das Kriegsschiff "Ares" von den Vollstreckern gestohlen, das zu einer gefährlichen Waffe zu werden droht um zwischen den beiden Machtblöcken Unfrieden zu stiften. Ausgerechnet sein Freund Mark Brandis soll ihn dafür vor einem Militärgericht anklagen.
Wegen des großen Erfolgs der Scifi-Hörspielreihe, die nach Romanen aus der Feder von Nikolai von Michalewsky entstand, erscheint auch diese Folge auf zwei CDs. Mit dem Auftauchen der "Vollstrecker" gibt es "endlich" wieder eine handfeste Bedrohung, nachdem es seit dem Sturz von General Smith etwas ruhiger im Universum geworden war. Die Doppelfolge ist temporeich arrangiert. Kaum kommt Mark Brandis dazu die Ereignisse zu reflektieren, da muss er sich schon wieder der nächsten Bedrohung stellen. Das und einige überraschende Wendungen sorgt für Spannung und Dynamik, die dem Hörspiel gut tun.
Die Sprecher agieren - in fast schon gewohnter - überragender Manier. Wieder einmal muss aber - wenngleich als primus inter pares - Michael Lott hervorgehoben werden. Er spielt die Rolle von Commander Mark Brandis, besonders wenn dieser zwischen seiner Pflicht als Ankläger und seiner Freundschaft zu Robert Monnier hin- und hergerissen ist - vollkommen überzeugend. Die Zwickmühle, in der sich die Hauptfigur befindet, ist durch seine tolle Performance fast physisch greifbar. Zu Beginn der Folge hat übrigens Sprecher-Legende Oliver Rohrbeck - bekannt in der Rolle des Justus Jonas aus "Die drei Fragezeichen" - als Reporter Walter Hildebrand einen kleinen Auftritt.
Gefallen kann wiederum die Musik. Seien es die toll arrangierten und fast mystisch wirkenden Synthesizer-Klänge bei der Rückkehr nach Metropolis oder die drängenden Rhythmen, die das Finale ansprechend untermalen. Auch die Effekte sind passend und wirkungsvoll gestaltet. Exemplarisch sei auf die sich öffnende Luftschleuse in Las Lunas verwiesen, deren Geräusch wie ein Donnerschlag wirkt, der die Stille zerreißt und Mark Brandis sowie Grischa Roman die Atemluft raubt.
Kritisieren kann man lediglich, dass die Story an einigen Stellen nicht völlig plausibel wirkt. Warum sollte beispielsweise ein Raumschiff-Commander wie Mark Brandis ausgerechnet für die Sicherheit auf Interplanar XII verantwortlich sein? Natürlich lässt sich so erzähltechnisch die Hauptfigur früh in die Handlung integrieren. Dass es für diese heikle Aufgabe aber keinen anderen Spezialisten gibt, ist schon etwas seltsam.
Fazit:
"Die Vollstrecker" ist eine der temporeichsten Folgen der Scifi-Serie"Mark Brandis", hält das hohe Niveau der Reihe spielend und kann zu fast 100% überzeugen.
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