Rezension von Bernd Wachsmann
Die Wandelbare von Tobias Hamelmann ist ein DSA-Gruppenabenteuer für drei bis sechs Spieler, die Komplexität wird für den Meister mit „Hoch“ angegeben und für die Spieler mit „Mittel“. Den Anfang nimmt es in Almada, genauer gesagt in Punin und endet im Raschtulsturm. Es gibt viel zu erfahren über die Kultur und Geschichte der Achaz, was eine Tendenz in den neueren Abenteuern in dieser Region zu sein scheint.
Das Abenteuer fängt geruhsam mit einer Schifffahrt Richtung Punin an. An Bord können die Charaktere ein junges Mädchen namens Hyzindaya kennen lernen sowie deren Vater. Das Mädchen wirkt abwesend und kränklich, auf Nachfrage erfahren die Charaktere vom Vater ihre Geschichte. Sie sei auf dem Feld von einem Achaz angegriffen worden und habe sich seitdem verändert, sie spräche oft wirr und leide an einem seltsamen Hausausschlag. Der Vater hofft bei den Draconitern in Punin Hilfe zu finden.
Was die Helden zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen können ist, dass eben jene zurzeit mit einem Problem beschäftigt sind, dass eng mit Hyzindaya und ihrer Krankheit zu tun hat. Die Draconiter beschäftigen sich mit einer Echsenstatue, die aus vielen kleinen Würfeln zusammengesetzt ist. Überlieferungen berichten, dass die Statue den Weg zu einem versteckten echsischen Heiligtum weisen würde. Ein Stein fehlt jedoch noch und man mag es schon ahnen, eben jenen trägt das almadanische Mädchen um den Hals.
Nach ein paar anderen Erlebnissen wird der Stein eilig eingesetzt und die Überraschung ist groß: Die Statue erwacht zum Leben und marschiert los. Eilig folgen ihr die Helden zusammen mit zwei Draconitern und haben etliche Probleme zu bestehen. Erstens muss der Anschluss an die Statue gehalten werden und das ist nicht einfach, sorgt eine lebendige Achaz-Statue mitten in Punin doch arg auf …
Dazu kommen diverse Gefahren auf dem Weg zum Heiligtum und Verdächtigungen, denn alles deutet darauf hin, dass es einen Verräter in der Gruppe gibt. Ist Magie im Spiel?
Endlich im verschollenen Tal angelangt ist das Abenteuer aber noch lange nicht vorbei, im Gegenteil, es beginnt erst richtig. Auf die Helden wartet eine Prüfung, welche sie weit in die Geschichte der Echsen zurückführt.
Das Abenteuer ist ein Softcover mit 48 Seiten Umfang. Das Cover ist passend und gut gelungen, innen gibt es diverse Illustrationen sowie einen kleinen Stadtplan von Punin. Die Illustrationen sind teilweise eher einfach, aber illustrieren gut einzelne Szenen. Ein paar Handouts zum heraus kopieren gibt es auch. Insgesamt eine vernünftige Aufmachung.
Völlig zu Recht ist dieses Abenteuer mit dem Schwierigkeitsgrad „Hoch“ für den Meister versehen wurden, denn an diesen werden wirklich große Ansprüche gestellt. Die Reise zum Raschtulsturm ist auch nicht ganz einfach, aber insgesamt ohne große Probleme zu bewerkstelligen. Vor allem unter Zuhilfenahme der Regionalbeschreibung, zu der auch hier Seitenhinweise gegeben werden, übrigens eine allgemein gute Vorgehensweise in den neuen Abenteuerbänden. Im Echsental sind dann Improvisationstalent und Kreativität des Meisters gefragt.
Es sei verraten, die Helden müssen eine Prüfung ablegen und diese führt sie in drei verschiedene Epochen der Echsengeschichte. Da teilweise Handlungen aus der einen Epoche Auswirkungen in einer anderen haben können, muss der Meister immer aufpassen, wann dies so ist und wie die Auswirkungen aussehen. Dazu kommt, dass er das Leben der Achaz und der Achaz-Siedlung detailliert beziehungsweise realistisch darstellen muss. Umso wichtiger wird dies durch die Tatsache, dass die Charaktere zeitweise selber Achaz sind.
Auch für die Spieler ist also einiges vorgesehen, das Abenteuer bietet ihnen am Ende nicht nur interessantes und manches zum nachdenken, sondern auch massig Möglichkeit zum Rollenspiel.
Der Meister sollte sich also im Vorfeld mit den Achaz beschäftigen, immerhin soll er den Spielern dieses Wissen im Spiel zur Verfügung stellen. Die Spieler sollten Lust zum Rollenspiel mitbringen und nicht nur die typische Anwerbung beziehungsweise Belohnung über Gold mögen, sondern sich auch von Neugierde oder Mitgefühl locken lassen. Belohnt werden sie mit einer wirklich guten und abwechslungsreichen Geschichte.
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