Die Weltwunder-Morde von Alex Wagner
Reihe: Antike Morde Band 3
Rezension von Christel Scheja
Die 1972 geborene Alex Wagner lebt heute in der Nähe von Wien und schreibt leidenschaftlich gerne Krimis, sei es nun in der Jetztzeit, anderen Epochen oder gar phantastischen Welten. Die Weltwunder Morde ist der dritte Teil ihrer Reihe Antike Morde.
Der germanische Händler Thanar und seine einstige Sklavin Layla haben ihre Heimat Vindobonium verlassen um eine lange Reise zu unternehmen, der sie durch die halbe, damals bekannte Welt führen soll.
Wie viele Müßiggänger aus der Elite des römischen Reiches wollen auch sie Orte und Dinge sehen, von denen schon viele berichtet haben – die schon damals beliebten Weltwunder. Oder zumindest einen großen Teil davon.
Außerdem versucht Thanar das Herz der jungen Frau zurückzugewinnen, doch das scheint vergebens. Erst als auf der Rundreise durch Ägypten mehrere schreckliche Morde geschehen, schlägt auch Laylas Herz schneller. Wenngleich aus einem anderen Grund als vermutet, denn sie ist eine passionierte Ermittlerin.
Der reiche Händler und seine ehemalige Sklavin haben sich bereits in zwei anderen Romanen als fähige Ermittler erwiesen, aber man muss diese nicht kennen, um die Geschichte zu verstehen. Die für die Handlung wichtigen Informationen sind in die Geschichte eingebettet.
Während etwa die Hälfte des Romans ganz der Einführung in das Setting und die Konstellation der Figuren gewidmet ist, geht es in der zweiten richtig los, denn dann zieht die Spannung sichtlich an.
Dennoch langweilt man sich bis dahin nicht, da die Autorin die Beschreibungen und Erklärungen in eine lebhafte Handlung einbettet, durch die die Geschichte auch im Kopfkino richtig anläuft.
Zwar ahnt man schon sehr schnell, wer hinter den Geschehnissen steckt, bestätigt wird man aber erst auf den letzten Seiten. Das mag die Geschichte vielleicht nicht innovativ machen, ist aber sehr solide in Szene gesetzt.
Was den Roman punkten lässt sind die Reisebeschreibungen aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert, die sich echt anfühlen, weil die Autorin gut recherchiert hat und auch viele kleine aber feine Details einbringt, die erst richtig Ambiente schaffen.
Die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet, vor allem Ich-Erzähler Thanar und wachsen dem Leser ans Herz. Romantisch wird es stellenweise auch, aber anders als vermutet – und vor allem nur als Salz in der Suppe.
Fazit:
Wer Lust auf einen Krimi aus der römischen Antike hat und dabei noch etwas sehen will der sollte nach »Die Weltwunder Morde« greifen. Die Geschichte lebt vor allem durch die atmosphärische Handlung und das ungewöhnliche, aber gut nachvollziehbare Thema, das den Leser zugleich in eine fremde, fast phantastisch anmutende Welt entführt.
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